Die Teilnehmer der „Tour de Fair 2023“ radeln für den Fairen Handel durch das Saarland. Markus Schaller, Irina Obliers (Betriebsleiterin der Hohenburg-Jugendherberge), Manfred Rippel, Anke Michalsky (Fairtrade-Beauftragte der Kreisstadt Homburg/v. l.) gaben mit einem symbolischen Banddurchschnitt vor der Jugendherberge das Startzeichen. Foto: Sandra Brettar
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Die „Tour de Fair“ ist in Homburg gestartet: 30 Weltladen-Vertreter aus ganz Deutschland radeln sieben Tage lang im Saarland von Weltladen zu Weltladen, um für den fairen Handel zu werben. Der Erste Kreisbeigeordnete Markus Schaller und der Beigeordnete der Stadt Homburg, Manfred Rippel, ließen es sich nicht nehmen, die Tour-Teilnehmenden in Homburg willkommen zu heißen und diese mit den besten Wünschen auch von Landrat Dr. Theophil Gallo und Homburgs Bürgermeister Michael Forster auf die Strecke zu schicken. Eine Strecke, die immerhin 300 Kilometer von Homburg über St. Wendel, Tholey, Losheim am See, Merzig, Dillingen, Saarlouis, Völklingen, Saarbrücken bis nach St. Ingbert und Neunkirchen führt. 

„Herzlichen Dank an alle, die sich auf diese Tour begeben und das Augenmerk auf die Arbeit der Weltläden lenken, denn die gerät allzu oft in Vergessenheit. Ihr ehrenamtliches Engagement ist wichtig und verdient jegliche Anerkennung. Der Saarpfalz-Kreis ist in diesem Jahr als Fairtrade-Kreis – wie auch die Stadt als Fairtrade-Town – rezertifiziert worden und arbeitet im Netzwerk der Kooperationspartnern an verschiedenen Fairtrade-Kampagnen mit. Wir alle sind gefordert, für ein wenig mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt zu sorgen. Sie gehen mit bestem Beispiel voran“, wandte sich Markus Schaller zur Begrüßung an die Gruppe.

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Positive Spannung lag an diesem Morgen in der Luft: Mit Leibchen „Tour de Fair“, Schildern und Faltblättern ausgestattet, zeigten sich die Frauen und Männer – unter ihnen auch Peter Weichardt, Eine Welt-Fachpromotor Fairer Handel/Fairtrade Initiative Saarland – hoch motiviert, auf ihrer Reise mit Passanten ins Gespräch zu kommen und die verschiedenen Weltläden zu besuchen. Dort soll es dann auch die Gelegenheit geben, mit Bürgermeistern oder Landespolitikern über das Thema „Faire Beschaffung“ von Städten, Gemeinden und Land zu sprechen. Tags zuvor war bereits der Eine-Welt-Laden Homburg, dessen Vereinsvorsitzender Gustl Altherr dem Tour-Start ebenfalls beiwohnte, erstes Ziel gewesen.

Manfred Rippel führte aus: „Wir bemühen uns als Fairtrade-Stadt seit Jahren gemeinsam mit der Kreisverwaltung darum, den Gedanken von Fairtrade zu unterstützen und zu praktizieren, denn Fairtrade steht für soziale Herstellungsstandards, umwelt- und ressourcenschonenden Anbau und Lieferketten sowie transparente Mindestpreise. Nachhaltigkeit ist dabei ein wichtiges Stichwort. Besonders dankbar sind wir dem Verein „miteinander-füreinander” und dem Eine-Welt-Laden in unserer Innenstadt für das jahrzehntelange Engagement. Wir sind sehr froh darüber, dass die ‚Tour de Fair 2023‘ ihren Schwerpunkt in diesem Jahr im Saarland hat und auch bei uns in Homburg Station macht. Sicherlich wird diese couragierte Tour helfen, die Weltläden und auch den Fairtrade-Gedanken noch bekannter zu machen. Dafür meinen herzlichen Dank an alle Beteiligten.“

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Vor 20 Jahren starteten Weltladen-Begeisterte zur ersten „Tour de Fair“ in Deutschland. Sie findet seit 2002 jeden Sommer, mit Ausnahme der letzten beiden Corona-Jahre, in einer anderen Region Deutschlands statt. Die Tour wird von den Weltläden der jeweiligen Region organisiert. Das gemeinsame Ziel der Radler und der Weltläden vor Ort ist es, die Idee des Fairen Handels mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen und in einen Erfahrungsaustausch zu treten. 

Die etwa 900 deutschen Weltläden praktizieren Fairen Handel entsprechend den zehn Kriterien der World Fair Trade Organization (WFTO). Diese sehen unter anderem vor, dass Produzenten im globalen Süden bessere Chancen erhalten, ihre Produkte zu einem fairen Preis abzusetzen. Der Faire Handel setzt daher nicht auf kurzfristige Profite, sondern auch den Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen. Faire Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und Umwelt- und Mitweltschutz sind weitere Kennzeichen des Fairen Handels.

50 Jahre Weltläden in Deutschland

Weltläden sind Fachgeschäfte des Fairen Handels. Sie setzen sich für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein – durch den Verkauf fair gehandelter Produkte, durch Informations- und Bildungsarbeit und durch die Beteiligung an politischen Kampagnen. Im Jahr 2023 feiert die Radtour nicht nur ihre 20. Auflage, sondern auch 50 Jahre Weltladen-Bewegung. Im September 1973 öffnete der erste Weltladen Deutschlands in Stuttgart seine Pforten – mittlerweile gibt es bundesweit rund 900 Fachgeschäfte des Fairen Handels. Weitere Informationen rund um die Tour de Fair finden Interessierte unter www.tour-de-fair.de

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