HOMBURG1 Nachrichten aus Kultur & Gesellschaft für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus Kultur & Gesellschaft für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Zu einer ganz besonderen Zeitreise durch die Saarpfalz laden der VFG (Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar-Lor-Lux Raum e.V.) und die Geschichtswerkstatt St. Ingbert bei einem Spaziergang am Sonntag, 22. April, 10:30 Uhr, über den Elsterstein in St. Ingbert ein.

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Treffpunkt ist das Haus Elstersteinpark in der Elversberger Straße 51 gegenüber dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert. Hans-Werner Krick von der Geschichtswerkstatt St. Ingbert führt ca. zwei Stunden durch den ehemaligen „Schlosspark“. Der Elsterstein mit seinem Schloss, das ja in Wahrheit „nur“ ein großes Herrenhaus inmitten eines wunderbaren Parks war, galt einst als Adresse, auf die man in St. Ingbert stolz war. Unübersehbar thronte das prächtige Haus über der Stadt, eine künstlich angelegte Sichtachse und eine Fontaine, deren Strahl höher war als das Schloss, lenkten alle Blicke zwangsläufig nach oben; dorthin wo die „Kraemersch“ residierten. Karl Uhl, der St. Ingberter Heimatdichter erinnerte sich noch, dass in der St. Ingberter Weltordnung der Herr Kraemer direkt nach dem Herrgott kam. Kein Wunder also, dass die so nahe am Himmel gebaut hatten. Doch da nur die himmlische Ordnung Bestand hat, ist von der Pracht des Elstersteins wenig geblieben.

Knapp hundert Jahre ist es her, dass die letzte „Schlossfrau“ verstarb und vor mehr als 50 Jahren wurde das Haus wegen Baufälligkeit abgerissen. An dieser Stelle steht jetzt das neue „Haus Elstersteinpark“, die DRK-Reha-Klinik samt Rettungsschule. Der Waldpark, einige Jahre auch städtischer Volkspark, verfiel in einen Dornröschenschlaf. Stück für Stück verwandelte die Natur, die nun anstelle der Gärtner Regie führte, die alte Herrlichkeit in einen „Urwald“. Doch wer mit offenen Augen und Interesse sucht, der findet manche Spur. Hat man das Träumen noch nicht verlernt, lässt sich aus den Mosaiksteineinen ein fantastisches Bild mit ganz spannenden Möglichkeiten für die Nutzung des heutigen Elstersteins zusammensetzen.

Daher hat sich auch der Ortsrat St. Ingbert Mitte des Geländes angenommen und interessante Ideen entwickelt, von denen einige bereits in Ansätzen sichtbar werden: Der Wald wird wieder lichter, die Baumsubstanz durch gezielte Auswahl prächtiger und wertvoller. Aus den Resten des Kraemerschen Arboretums, einer Baumsammlung, entsteht wieder ein kleiner Hain mit Edelkastanien. Die Sichtachse wird wieder freigestellt, die Wege sollen verbessert werden, neue Sitzgelegenheiten mit interessanten Aussichten entstehen. Ganz im Sinne des Biosphärengedankens wird schonend und umweltverträglich gearbeitet. Schafe und vor allem Ziegen sollen die Flächen freizuhalten. Sie ersetzen künftig teure Handarbeit und laute Maschinen, zeigen gleichzeitig, dass St. Ingbert zu Recht urbanes Zentrum im Biosphärenreservat Bliesgau ist und es versteht, seine Ressourcen kreativ zu nutzen.

Hans-Werner Krick M. A. von der Geschichtswerkstatt St. Ingbert entführt die Teilnehmer_innen bei einem entspannten Sonntagsmorgenspaziergang in die Vergangenheit und vor allem die Zukunft des Elsterstein-Parks. Zu Entdecken gibt es einen Teil der Visionen, Ideen und Möglichkeiten, die in diesem Areal für die Stadt, ihre Bewohner und Gäste versteckt sind. Und wenn das Wetter mitspielt, das Gras weiterhin so gut wächst und die Arbeiten wie geplant vorangehen, wird auch die „Elsterstein-Alm“ wieder besetzt sein und die Schafe mit ihren Lämmern sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente.

Für die kostenfreie Führung ist keine Anmeldung erforderlich. Weitere Infos bei bei Hans-Werner Krick, M.A. unter Telefon: 06894/38 47 47 Mail: hans-werner-krick@t-online.de
Weitere Informationen und Fotos auf www.geschichtswerkstatt-im-vfg.de

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