Die Diskothek im St. Ingberter Event-Haus war Forum für Informationen über Ausbildungs- und Studiengänge in der Informatik, aber auch für innovative, praktische Anwendungen. Peter Klaus, Stadtverwaltung St. Ingbert
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280 Schüler und Schülerinnen von weiterführenden Schulen im Saarpfalz-Kreis kamen zur Alten Schmelz in St. Ingbert, wo Wissenschaftler der Saarbrücker Informatik neueste Entwicklungen und mögliche Arbeitsgebiete für den Nachwuchs in Informatik und Technik vorstellten.

Das Event-Haus in der Alten Schmelz ist bekannt als Party- und Disco-Location. Jüngst bot es den Rahmen zur Auftaktveranstaltung „Faszination Informatik – Ausbildung mit Zukunftsperspektiven“ für 280 Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen aus dem Saarpfalz-Kreis. In unmittelbarer Nachbarschaft beschäftigen sich bereits seit drei Jahren Schüler und Schülerinnen des Albertus-Magnus- und Leibniz-Gymnasiums im Rahmen von Angeboten, die die Initiative Alte Schmelz in enger Kooperation mit dem MPI-Saarbrücken aufgebaut hat, mit 3D-Modellierungen der dortigen Denkmalgebäude.
Hieraus entwickelte sich in Zusammenarbeit mit den Schulen ein festes Seminarfach. Der MINT-Campus ist eine Kooperation der Initiative Alte Schmelz mit dem Max-Planck-Institut für Informatik (MPI) in Saarbrücken. Marc Habermann, studentischer Mitarbeiter beim selbigen Institut, vermittelte in einem eindrucksvollen Filmzeitraster die Entstehung der 3D-Modelle des Industrieensembles und was technische Informatik auch bei der Filmentwicklung vermag.
Welche renommierte Anerkennung auf internationalem Niveau und zukunftsfähigen Studienmöglichkeiten es im Rahmen des Exzellenzclusters und der Graduiertenschule gibt, erklärte Prof. Hans-Peter Seidel, Direktor des MPI, bei seiner Präsentation der Saarbrücker Informatik. „Wir haben hier an der Universität des Saarlandes eine Weltklasse-Informatik direkt vor der Haustür. Ein Informatik-Studium bietet eine absolute Job-Garantie. Der MINT-Campus auf der Alten Schmelz eröffnet die einmalige Chance, interessierte Jugendliche frühzeitig an spannende Themen heranzuführen. Die bisherigen Erfahrungen sind äußerst positiv.“ so der Professor für Informatik. Alfons Blug von der Initiative Alte Schmelz unterstreicht: „Wir freuen uns über diese Aktivitäten des Saarpfalz-Kreises für und mit den Schülern und den Start in die Veranstaltungsreihe. Das unterstützt und flankiert unsere MINT-Aktivitäten. Wir bieten in den nächsten Tagen neben der Mathe-Werkstatt den JET-Club an. Dort arbeiten junge und ältere Tüftler gemeinsam an technischen Ideen.“
Diese Ausbildungsförderung in den MINT-Bereichen ist auch das Anliegen von Landrat Dr. Theophil Gallo, der die langfristig ausgerichtete Initiative mitinitiierte und unterstützte: „Wir möchten den Saarpfalz-Kreis als „IT-Kreis“ weiterentwickeln und uns über die Initiative Alte Schmelz und den MINT-Campus mit dem Exzellenzbereich der Informatik an der Universität und den beteiligten Instituten stärker vernetzen.“ Der Standort St. Ingbert ist insbesondere wegen der räumlichen Nähe zur Uni dazu prädestiniert. „Wir haben gerne unsere Kooperation zu der unter Schirmherrschaft des Ministers für Verbraucherschutz stehenden Veranstaltung zugesagt. IT-Sicherheit und praktische Informationen zu Ausbildung und Studium sind wichtige Inhalte. Die Alte Schmelz ist ein Ort der Transformation, des industriellen Wandels. Der Dancefloor im Event-Haus bietet heute Platz für Ausstellungsobjekte und Gespräche mit Experten.“, so Hans Wagner, Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert.
Wissenschaftler der Saarbrücker Informatik informierten im Event-Haus der Alten Schmelz 280 Schüler_innen über Ausbildungs- und Studiengänge in der Informatik, aber auch für innovative, praktische Anwendungen. Foto: Manfred Schmelzer, St. Ingbert
Wissenschaftler der Saarbrücker Informatik informierten im Event-Haus der Alten Schmelz 280 Schüler_innen über Ausbildungs- und Studiengänge in der Informatik, aber auch für innovative, praktische Anwendungen.
Foto: Manfred Schmelzer, St. Ingbert
In der Diskothek gab es Informationen zu EEG- und Hautwiderstandsmessungen beim Lernverhalten, Steuerung von Autos durch Datenpakete, Angriffe auf Webseiten oder Hacking von CISCO-Telefonen. Möglich machten dies das Saarpfalz-Gymnasium in Homburg, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien, die Initiative Alte Schmelz sowie das Max-Planck-Institut für Informatik, das Institut für Rechtsinformatik, CISPA, Gender Equality und die Studienkoordination an der Universität des Saarlandes. Zu erfahren war, dass die Studienkoordination für Beratungen auch vor Ort in die Schulen kommt.
Ein kleiner Wehrmutstropfen aus Sicht der Schüler war, dass die Zeit zu knapp war für eine ausführliche Diskussion mit den Wissenschaftlern und bei einer Halbtagesveranstaltung auch die Aussteller nicht intensiv genug befragt werden konnten. Die Zeit verging wie im Flug bei spannenden Präsentationen durch die Professoren Georg Borges von der Rechtsinformatik oder Jürgen Steimle von der Informatik über Computer der Zukunft mit dünnsten Benutzeroberflächen auf der Haut oder faltbarem elektronischem Papier, das das Lesen auf I-Pads oder E-Books ersetzen soll. Wie wichtig IT-Sicherheit bei autonomen Systemen und Smartphones ist, zeigte Dr. Sven Bugiel von CISPA, dem Zentrum für IT-Sicherheit an der Universität. CISPA hat mit dem Exzellenzcluster und der Informatik Saarland eine dreiteilige Videoserie über IT-Sicherheitslücken „Dr. Security“ herausgebracht. Die beeindruckende Serie wurde mit 10.000 Euro beim Hochschulwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung prämiert und rundete die Veranstaltung ab. „Themenwünsche für die nächste Veranstaltung waren IT-Firmen für Praktika und Werksbesichtigungen vorzustellen oder eine Kooperationsbörse Schule-Wirtschaft ins Leben zu rufen“, freut sich Dr. Gallo über den angestoßenen Dialog und Impulse für 2017.
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