Foto: UKS / Laura Glücklich
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Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) verfügt ab sofort über ein Bewegungslabor, in dem unter Zuhilfenahme von modernster Technik Bewegungsabläufe aufgezeichnet und analysiert werden.

Neben Gangbildern für Patienten der Klinik ermöglicht der „OrthoKineCheck am UKS“ auch in zahlreichen Sportarten eine Analyse und Optimierung von Bewegungsabläufen. Zusätzlich zum nun startenden „Bike-Fitting“ für ambitionierte Radsportler sind künftig auch Laufanalysen, ein Golf-Fitting oder Analysen in Ballsportarten wie Handball und Basketball denkbar.

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Foto: UKS / Laura Glücklich

„Wer eine Sportart professionell betreibt oder ihr im Amateurbereich besonders ambitioniert nachgeht, hat oftmals ein großes Interesse daran, Bewegungsabläufe zu optimieren, um auch die letzten Prozentpunkte bis zur Spitzenleistung herauszuholen und um Fehlhaltungen zu vermeiden, die unter Umständen Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit einschränken. Schon kleine Umstellungen, etwa bei der Position auf dem Sportgerät oder beim Griff eines Schlägers, können da große Effekte haben. Unsere neue Leistungsdiagnostik liefert hierzu genauste Analysen, mit deren Hilfe wir Sportlerinnen und Sportlern wertvolle Hinweise geben können“, erklärt Prof. Dr. med .Stefan Landgraeber, Direktor der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am UKS. Zusammen mit Dr. med. Milan Wolf steht er für die ärztliche Betreuung rund um die Leistungsdiagnostik „OrthoKineCheck am UKS“ zur Verfügung.

Herzstück des neuen Bewegungslabors ist ein 3D-Realtime Bewegungsanalyse-Systems, das aus acht Vicon-Kameras zur Bewegungserfassung sowie zwei klassischen Videokameras besteht. Die Vicon-Kameras ermöglichen anhand anatomisch am Menschen platzierter Marker eine genaue Rekonstruktion aller Körperwinkel und sportlichen Bewegungen. Dank höchster Auflösung können auch die schnellsten und feinsten Bewegungen detailliert verfolgt werden. Mithilfe der Videokameras wird die 3D-Analyse unterstützt und eine Möglichkeit geboten, die erhobenen Korrekturen auf das reale Bild zu übertragen.

Beim sogenannten „Bike-Fitting“, dem ersten Angebot in der ambulanten Leistungsdiagnostik, steht die Analyse der Sitzposition auf dem Fahrrad im Fokus. „Unser Ziel ist es dabei, das Fahrrad optimal an den Fahrer oder die Fahrerin anzupassen“, erklärt die medizinische Sportwissenschaftlerin Diana Mergen, die Sportlerinnen und Sportler in der ambulanten Leistungsdiagnostik betreut und berät. „So können wir beim Bike-Fitting für eine bessere Aerodynamik sorgen, den Krafteinsatz optimieren, aber auch Druck, Schmerzen und Ermüdung verringern und vor allem Leistung und Effizienz steigern. Wir ermöglichen so eine bessere Kontrolle über das Rad, beugen Verletzungen vor und erreichen mehr Komfort über einen längeren Zeitraum. Unterm Strich bedeutet das mehr Spaß am Fahren und mehr Lebensqualität während und auch nach der Tour.“

Foto: UKS / Laura Glücklich

Nach einem Beratungsgespräch, in dem die Ziele der Person, der aktuelle Leistungsstand, die Disziplin und die gesundheitlichen Beschwerden erfasst werden, wird im Bewegungslabor das mitgebrachte Fahrrad in einen Rollentrainer von Wahoo eingespannt, der durch eine App gesteuert wird. Der Mensch und sein Fahrrad werden mit anatomisch platzierten Markern versehen, um den Kameras eine genaue Verfolgung der dynamischen Bewegungen zu ermöglichen. Schließlich nimmt der Sportler eine für ihn typische und bequeme Position auf dem Fahrrad ein. Hat das Kamerasystem alle platzierten Marker erkannt, wird auf Kommando die per App angepasste Watt-Zahl getreten, bis die Messung abgeschlossen ist.

„Das Bewegungsanalyse-System liefert uns anhand einer 3D-Simulation des Skeletts und des Fahrrads Ergebnisse, die uns dazu dienen, das Fahrrad optimal an den Menschen anzupassen, zum Beispiel durch eine Änderung der Sattelhöhe oder des Sattelversatzes, über die Länge des Vorbaus und Winkel des Lenkers sowie viele weitere Auffälligkeiten, die entweder vor Ort oder im Nachgang angepasst werden können“, erläutert Diana Mergen. Im Bedarfsfall werden die Messungen mehrfach wiederholt, bis die optimale Sitzposition erfasst und festgelegt wurde. Zusätzlich werden, wenn vorhanden, Beschwerden und Auffälligkeiten an Kleidung und Schuhen mit in die Anpassung aufgenommen, um rundum optimale Verhältnisse zu schaffen.

Foto: UKS / Laura Glücklich

Am Bike-Fitting interessierte Radsportler können telefonisch einen 60- bis 120-minütigen Termin vereinbaren (Kosten: ab 105 Euro in der Basisvariante) und sollten dann neben dem eigenen Rad auch enganliegende Bekleidung, die Radschuhe (ggf. mit Click-Pedalsystem), Getränke, ärztliche Schreiben und alle Anbauteile (Vorbau, Spacer, Pedalen, Auflieger etc.) mitbringen. Außerdem sollten sie darauf verzichten, sich einzucremen, da die Marker sonst keinen Halt am Körper haben.

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