black and red wooden door
Symbolbild - Foto: Mika Baumeister

Am 1. Januar 2024 wurde das elektronische Rezept bundesweit verpflichtend eingeführt. Auch wenn Arztpraxen, Apotheken und Patienten mit technischen Hürden und Informationsdefiziten kämpfen, lief laut Kassenärztlicher Vereinigung Saarland und dem Saarländischen Apothekerverein der Start des eRezeptes besser als befürchtet. Ein Großteil der Apotheker- und Ärzteschaft ist von den Vorteilen überzeugt, die die Digitalisierung mit sich bringt.

Vom 1. bis zum 22. Januar 2024 wurden rund 22 Millionen eRezepte erfolgreich eingelöst. Die Gesamtzahl von Produktivstart bis zum Stichtag 22.01. lag bei knapp 42 Millionen (https://www.gematik.de/telematikinfrastruktur/ti-dashboard).

Der Umstieg auf das eRezept stellte anfangs für viele Praxen und Apotheken eine erhebliche Hürde dar. So führte beispielsweise ein Fehler in der Praxissoftware dazu, dass Patienten von ihrer Apotheke zurück in die Praxis geschickt werden mussten, mit der Bitte um Neuausstellung des eRezeptes. Die Behebung technischer Probleme erfordert meist die Unterstützung von IT-Unternehmen oder Hotlines der Softwarehersteller – dies ist zeitintensiv und mitunter kostspielig.

Ein weiteres bedeutsames Problem war die mangelnde Patientenaufklärung über die Umstellung auf das eRezept. Was hier im Vorfeld versäumt wurde, musste in Praxen und Apotheken nachgeholt werden und kostete viel Zeit.

Trotz all der anfänglichen Schwierigkeiten gibt es gute Gründe der Nutzung des eRezeptes optimistisch entgegenzublicken. Wichtig ist, dass alle Teilnehmer gemeinsam, Praxen, Apotheken und Patienten, die ersten Hürden geduldig nehmen und vor allem, dass Praxen und Apotheken miteinander kommunizieren, damit Fehler schnellstmöglich lokalisiert und somit auch schnellstmöglich gelöst werden können. Nur mit einer funktionierenden Kommunikation zwischen den Akteuren, die Hersteller der Praxis- und der Apothekenverwaltungssoftware eingeschlossen, wird sich die Nutzung des eRezeptes weiter verbessern und zum alltäglichen Gebrauch werden.

Fehler oder Probleme beim eRezept sollten in Zukunft die Ausnahme sein, so dass letztendlich der von vielen Patienten zusätzlich geforderte und noch geliebte Papierausdruck auch nach und nach verschwinden wird.

“Erheblichen Einfluss auf das Gelingen des eRezeptes haben auch die Krankenkassen. Selbstverständlich müssen die Kassen die bei ihnen anfallenden Fehler beim eRezept aufzeigen, wie es auch bei den ärztlichen Signaturen, der Befüllung von Freitextfeldern auf eRezepten oder der korrekten Facharztbezeichnung geschehen ist. Allerdings sollten solche anfänglichen systembedingten Fehler in der Startphase nicht zu Retaxationen führen. Eine solche Friedenspflicht müsste selbstverständlich sein und zumindest bis Ende 2024 andauern. Dies würde die Akzeptanz des eRezeptes auch im Berufsstand der Apotheker erheblich fördern”, heißt in einer gemeinsamen Pressemitteilung von der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland und dem Saarländischen Apothekerverein.

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