Michael Forster war voll des Lobes. „Die Räder sind top in Schuss, die Einrichtung hier vor Ort ist in Schuss. Das Ganze ist funktional eingerichtet, so dass man die Werkstatt bestens nutzen kann – große Hochachtung dafür, was hier entstanden ist und wie das abläuft“, bilanzierte der Homburger Bürgermeister. Zuvor hatte ihm Karl Manderscheid bei einem kurzen Rundgang die Räume der Fahrradwerkstatt in der Berliner Straße 96 gezeigt.
Forster war an diesem späten Nachmittag nach Erbach gekommen, um dem engagierten Team Ehrenamtlicher einen Scheck über 1.500 Euro zu überreichen. „Es muss Leute wie Sie in unserer Gesellschaft geben, damit unsere Gesellschaft funktioniert“, betonte Forster in seinem Dank. Die finanzielle Unterstützung der Stadt Homburg, die nach seinen Worten vor allem auch deshalb möglich sei, „weil wir einen genehmigungsfähigen Haushalt verabschiedet haben, der uns auch in diesem Bereich Spielraum gibt“, soll für die Anschaffung von Ersatzteilen, Beleuchtung und Werkzeugen zur Fahrradreparatur genutzt werden. „Ich denke, dass der Scheck, den ich Ihnen heute mitgebracht habe, ganz sicher auch Verwendung dafür finden kann, die laufenden Betriebskosten zu decken und notwendige Verbesserungen in der Fahrradwerkstatt vorzunehmen.“
Die Einrichtung wird an diesem Ort seit 2015 von den Radlerfreunden Homburg betrieben. „Sie wurde einmal gegründet“, so erzählt der Vorsitzende Peter Hinkel beim Besuch des Verwaltungschefs, „um die Mobilität und Selbstständigkeit von Menschen in prekären Lebenssituationen zu fördern.“ Gerade für Bedürftige und Flüchtlinge, die oft über begrenzte finanzielle Mittel verfügen, stelle ein Fahrrad eine kostengünstige und nachhaltige Fortbewegungsmöglichkeit dar. Ein Fahrrad ermögliche es diesen Menschen, Arbeitsplätze zu erreichen, Bildungseinrichtungen zu besuchen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Seit der Gründung der Fahrradwerkstatt wurden über 1.500 Fahrräder gesammelt, repariert und mit tatkräftiger Unterstützung des Amtes für Jugend, Senioren, Soziales und Integration an bedürftige Einzelpersonen und Familien sowie an Flüchtlinge in Homburg weitergegeben. „Dank Ihres Einsatzes hat sich die Fahrradwerkstatt zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen entwickelt, die auf der Suche nach Unterstützung bei der Beschaffung von Fahrrädern sind. Sie helfen damit natürlich auch in ganz besonderer Weise uns als Stadt“, sagte Forster in Richtung des Teams, das aus acht Helfern besteht.
Im Schnitt sind jeweils fünf von ihnen gut dreieinhalb Stunden pro Termin im Einsatz. So kamen – das macht die für Forsters Besuch von Karl Manderscheid aktuell ausgedruckte Bilanz für 2023 deutlich – bei den 25 Ausgabe- und 48 Reparaturterminen, bei denen die gespendeten Räder verkehrstauglich gemacht werden, insgesamt an die knapp 1.300 Helferstunden zusammen. Rund 300 Räder wurden allein im zu Ende gegangenen Jahr gegen einen Berechtigungsschein abgegeben. Die Spende weiterer Räder ist gerne willkommen.