Am 25. September 2023 fand auf Initiative der Bürgerinitiative (BI) Zunderbaum ein Runden Tisch zur geplanten Ansiedlung der Firma Fiege in Homburg statt. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die breite Nachfrage von Fraktionen und Bürgern während einer Bürgerversammlung im Mai, in der der Wunsch nach einem solchen Dialogformat geäußert wurde.
Trotz einer frühzeitigen Einladung, die bereits am 25. August versandt wurde, und einer klar definierten Tagesordnung, die am 10. September folgte, blieben die Reaktionen spärlich. Neben den Mitgliedern der BI waren nur eine Vertreterin und ein Vertreter der Stadtteilkonferenz (beide CDU), die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und der Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion der Grünen, sowie die Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion der Linken anwesend. Viele politische Vertreter, insbesondere aus den Reihen der SPD, FWG, AfD und FDP, ließen sogar eine Rückmeldung oder Absage vermissen. Kritisiert wurde von Seiten der BI auch die Absage des Bundestagsabgeordneten Markus Uhl der CDU aus Homburg, die lediglich 23 Minuten vor Beginn des Runden Tisches eintraf.
In einem vorausgegangenen Schreiben an die Untere Bauaufsichtsbehörde (UBA) hatte die BI eine Reihe von umweltrelevanten Fragen aufgeworfen. Diese betrafen unter anderem den Schutz von Kern- und Biotopflächen, Fragen zum Brandschutz, zur Abwasserentsorgung sowie zur Verkehrsbelastung. Obwohl die UBA den Eingang des Schreibens bestätigt hat, steht eine inhaltliche Antwort noch aus. Dies wirft Fragen zur Transparenz und zur rechtlichen Verpflichtung der Behörde auf, insbesondere im Kontext des Informationsfreiheitsgesetzes des Saarlandes.
Ein weiteres Element der Diskussion war die jüngste Bekanntgabe, dass auf dem Gelände der Firma Fiege eine Wasserstofftankstelle geplant sei. Diese Information stehe im Widerspruch zu einer früheren Mitteilung von Bürgermeister Michael Forster, der angegeben hatte, es gäbe keine neuen Entwicklungen bezüglich der Ansiedlung der Firma. Die BI sieht das geringe Interesse seitens der Politik als Indikator dafür, dass die Sorgen und Anliegen der Erbacher Bürger nicht ausreichend ernstgenommen werden. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunalwahlen im kommenden Jahr stelle dies ein besorgniserregendes Signal dar.
Zu betonen ist, dass die BI nicht generell gegen die Errichtung einer Wasserstofftankstelle ist. Sie sehen in der zukunftsweisenden Technologie sogar eine Chance für positive Entwicklungen in Homburg. Allerdings pocht die Initiative auf eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung aller umweltrelevanten Aspekte.
Der Runde Tisch der BI Zunderbaum hat eine Reihe von dringenden Fragen und Anliegen aufgeworfen, die von der politischen Landschaft Homburgs bisher nicht ausreichend adressiert wurden. Die mangelnde Teilnahme vieler politischer Vertreter lässt aus Sicht der BI Zweifel an deren Engagement für die Bürgeranliegen aufkommen, was im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen im kommenden Jahr für weitere Diskussionen sorgen dürfte.