Archivbild - Foto: Rosemarie Kappler
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Nach der Hiobsbotschaft 2021, dass der real-Markt in Bexbach geschlossen wird, kam Anfang 2022 die Entwarnung. Mit neuem Eigentümer sollte der Markt umstrukturiert und zukunftsfähig auf die Schiene gesetzt werden. Offiziell wurde das dann im Oktober sichtbar, als aus „real“ „mein real“ wurde.

Auf Nachfrage unserer Redaktion wird nun deutlich, dass nach dem Eigentümerwechsel der Märkte auch in Bexbach weitere Investitionen und Umbauten geplant sind. Zu erwähnen ist, dass der reine Baukörper einer Berliner Immobiliengesellschaft gehört, deren Zustimmung es für die weitere Vorgehensweise bedarf. Seitens „mein real“ heißt es im Antwortschreiben an unsere Redaktion: „Für unseren Standort in Bexbach verhandeln wir derzeit mit dem Eigentümer ein sogenanntes Multi-Tenant-Konzept. Dies beinhaltet, dass wir nicht alleine an dem Standort sein werden, sondern Fläche an einen Discounter sowie einen Drogeriemarkt vermieten werden. Weiterhin sollen unsere Konzessionäre wie Apotheke, Bäcker und Lotto am Standort verbleiben.“

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Voraussichtlich bis Ostern 2024 soll die Maßnahme umgesetzt werden, „vorausgesetzt, alle behördlichen Genehmigungen können rechtzeitig erteilt werden.“ Auf Nachfrage bestätigte auch Bürgermeister Christian Prech, dass zurzeit dieses Vorhaben seitens der Stadt und der Unteren Bauaufsicht geprüft werde und man in Abstimmungsgesprächen sei. Dass „mein real“ Fläche an einen Drogeriemarkt vermieten möchte, sieht er positiv: „Das ist hinsichtlich der Nahversorgung bereits seit drei Jahren ein Wunsch von mir.“ Über die geplanten Baumaßnahmen will „mein real“ rechtzeitig die Kunden informieren. Auf den aktuellen Personalstand werde das Vorhaben keine Auswirkungen haben.

Zur Erinnerung: Bis 2019 gab es bundesweit 270 real-Märkte, die zur Düsseldorfer Metro AG gehörten. 2020 wurden sie komplett von der russischen Investorengruppe SCP übernommen. Der neue Besitzer kündigte unmittelbar an, dass er das Gesamtpaket an Märkten aufteilen und verkaufen wolle. Für viele der Märkte stellte sich die Existenzfrage: Schließung oder Weiterverkauf. Große Teile des Markt-Paketes gingen im Laufe des Jahres 2021 an Kaufland, Edeka und Globus. Bexbach war nicht dabei und das Damokles-Schwert der Schließung schwebte monatelang über dem Standort.

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Im Januar 2022 kam dann die Erleichterung. Die übriggebliebenen 62 real-Märkte wurden an das Family Office der Unternehrmerfamilie Drs. Tischendorf sowie ein Team von real-Managern um Karsten Pudzich verkauft habe, darunter die Standorte Bexbach und Saarlouis (wir berichteten). Damals wurde als Ziel formuliert, die real GmbH als SB-Warenhausunternehmen mit einem Lebensmittel- und Nonfood-Sortiment substanziell zu modernisieren und damit sehr erfolgreich neu auszurichten. Der gesamte Wareneinkauf, die Warenlogistik sowie einige andere Zentralfunktionen würden im Rahmen einer Kontor-Vereinbarung von einem leistungsfähigen Partner übernommen. Dieser Partner, das ist inzwischen bekannt, heißt Rewe. „’mein real’ und Rewe verbindet eine verlässliche Partnerschaft. Dadurch erhalten Kunden z.B. an den mein real Standorten auch die Rewe Eigenmarken. Die gute Kooperation trägt mit zum Erfolg von mein real bei und unterstützt damit nicht zuletzt auch den Erhalt von 5000 Arbeitsplätzen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Die neuen Inhaber der 60 Märkte haben jüngst erklärt, dass sie bis 2025 270 Millionen Euro in die zentrale Verwaltung und die im Bundesgebiet verteilten Warenhäuser investieren werden. Bereits 2022 wurde mächtig in die Digitalisierung investiert, neue IT- und Kassensysteme eingeführt. Nun sollen Schritt um Schritt die Märkte neu gestaltet werden. Und das sieht dann auch die Teilvermietung von Flächen unter dem jeweiligen Dach eines Standortes vor. So könnte also durchaus der Wunsch vieler Bexbacher nach einem Drogeriemarkt im Zentrumsbereich real werden.

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