Bild: FC 08 Homburg.
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Für den FC 08 Homburg kommt es immer dicker: Im dritten Spiel hintereinander setzte es eine deftige Klatsche, vom Aufstieg dürfte erst einmal niemand mehr reden. Bei der 0:3-Heimpleite gegen den FSV Mainz 05 II nahm das Unheil dabei schon nach drei Minuten seinen Lauf.

Gerade einmal ein Pünktchen aus vier Spielen, 2:10 Tore – die Bilanz des FCH kann nur als „desaströs“ beschrieben werden, Top-Gegner hin oder her. Dass es nach der verdienten 0:3-Heimpleite kaum „Wenzel raus“-Rufe zu hören gab, lag letztlich nur am äußerst unglücklichen Spielverlauf. Denn bereits nach drei Minuten ereignete sich die wohl spielentscheidende Szene.

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Nach schwachem Abwehrverhalten von Innenverteidiger José Matuwila musste Mitspieler Michael Heilig in ein aussichtsloses Laufduell mit dem Mainzer Danny Schmidt; Heilig riss Schmidt als letzter Mann am Trikot und bekam verdientermaßen die Rote Karte. Alle Pläne, mit denen der FCH ins Spiel gegangen sein mochte, waren zunichte. Tatsächlich hatte FCH-Coach Wenzel eine ungewöhnliche Startformation gewählt, für Lukas Hoffmann, Markus Mendler und Thomas Gösweiner rückten Matuwila, Fanol Perdedaj und Armand Ardestani in die Startformation. Ganz vorne agierte Hummel als einzige Spitze. Was auch immer sich Wenzel bei dieser Aufstellung gedacht hatte, war nach drei Minuten Makulatur. Mit einem Mann weniger war gegen den Tabellenvierten verteidigen angesagt.

Tatsächlich machten es die Hausherren durchaus geschickt. Defensiv stand man zunächst sicher und offensiv sorgte man das ein oder andere Mal für Gefahr vor dem Mainzer Kasten. Um ein Haar wären die Grün-Weißen sogar in Führung gegangen, doch Hummel traf nach einem schön vorgetragenen Konter wenige Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig (17.). Zehn Minuten später machten es die Gäste besser: Delano Dwayne Burgzorg tauchte frei vor FCH-Keeper David Salfeld auf und erzielte den Führungstreffer. Unmittelbar zuvor war jedoch Joel Gerezgiher im Mittelfeld abgeräumt worden, was große Proteste von den Rängen zur Folge hatte.

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Die nutzten naturgemäß wenig, der FCH musste nun in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen. Hängende Köpfe waren jedoch nicht zu sehen, stattdessen blieb man weiter konzentriert – und initiierte kurz vor der Pause sogar eine kleine Druckphase, die fast zum Erfolg geführt hätte. Nach schöner Vorlage von Hummel traf Philipp Hoffmann mit seinem satten Abschluss aber lediglich den Innenpfosten. Zur derzeitigen Situation bei den Grün-Weißen passte, dass der Ball eben nicht ins Tor sprang, sondern ins Feld flog. So ging es mit dem 0:1 in die Kabinen.

In der Halbzeit wechselte Wenzel zum ersten Mal, für Hummel und Ardestani kamen Philipp Schuck und Fabian Eisele, Tim Stegerer rückte neben Matuwila in die Innenverteidigung. Doch zunächst stand weniger die Defensive im Vordergrund als die Offensive. So verfehlte Kapitän Mart Ristl den Mainzer Kasten mit einem satten Distanzschuss nur um Haaresbreite (50.). Die Mainzer konnten sich spätestens jetzt glücklich schätzen, noch in Führung zu liegen.

Doch dann kam es, wie es kommen musste: Nach einer wiederum stark nach Foul riechenden Mainzer Balleroberung im Mittelfeld war abermals Burgzorg auf und davon, umkurvte Salfeld und erzielte das 2:0 (54.). Im Grunde die Vorentscheidung, das spürte wohl jeder der rund 1100 Zuschauer im Waldstadion. Die Mannschaft versuchte zwar weiter nach vorne zu spielen, die Luft war nun jedoch spürbar raus. Stattdessen machte Mainz nach 67 Minuten durch David Mamutovic den Deckel drauf. Beim 3:0 blieb es dann auch, Mainz musste nicht mehr und die Grün-Weißen konnten nicht mehr.

Nach dem Schlusspfiff herrschte weniger Wut als Resignation auf den Rängen. Wieder hatte man gegen ein Top-Team eine deftige Pleite kassiert, doch angesichts eines mehr als unglücklichen Spielverlaufs war diese Niederlage zumindest erklärbar; tatsächlich hatten die Grün-Weißen in Anbetracht der Umstände über weite Strecken eine ordentliche Leistung gezeigt. Der Gesamteindruck bleibt nach einem Punkt in vier Spielen jedoch besorgniserregend. Vom Aufstieg ist nach den Wochen der Wahrheit nicht mehr zu reden, stattdessen herrscht wieder graues Mittelmaß rund um das Waldstadion. Spätestens bei einer weiteren Niederlage am kommenden Samstag in Bahlingen dürfte sich im grün-weißen Umfeld die Trainerfrage stellen.

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