Wirtschaftsministerin Rehlinger durfte in der Abfüllung auch selbst Hand anlegen. Bild: Bill Titze
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Es ist ein Ort, der wie aus dem Urlaub wirkt: der Berghof in luftiger Höhe über Einöd. Weit geht der Blick über Wiesen und Felder, Pferde kreuzen die Straße und nur selten durchbricht ein Auto die Stille. Doch so schön es hier oben ist, es wird dort auch hart gearbeitet. Davon konnte sich Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger beim Besuch im Rahmen ihrer Sommertour überzeugen.

Die rote Arbeitsschürze an und ran an die Arbeit – für Wirtschaftsministerin Rehlinger blieb es bei ihrem Besuch nicht beim Zuhören. In der Abfüllung musste sie selbst Hand anlegen und spürte, wie schwer die Arbeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb ist. Und dabei musste sie „nur“ einen Hebel bedienen, um Verschlüsse auf die mittelgroßen Ölflaschen zu drücken. „Wenn man das eine längere Zeit gemacht hat, weiß man am Abend, was man geschafft hat. Ich brauche jedenfalls keinen Besuch im Fitnessstudio“, kommentierte Marliese Weizel die Arbeit der Ministerin mit einem Lachen.

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Bild: Bill Titze

Weizel ist zusammen mit ihrem Bruder Hans Pick Inhaber des Hofs hoch über Einöd. Dort produziert der Familienbetrieb ohne zusätzliche Angestellte auf rund 50 Hektar in erster Linie Öle und Senfe. „Vom Acker bis zur Flasche machen wir alles selbst“, erklärte Weizel Rehlinger. Doch nicht immer wurden seit Gründung des Hofes im Jahr 1961 hier solche Nahrungsmittel produziert. „Erst 2001 haben wir den konventionellen Betrieb und die damals rund 30 Kühe aufgegeben.“ Das bedeutet zwar etwas mehr Freizeit, aber auch eine große Abhängigkeit vom Wetter. Schwere Jahre habe man bereits hinter sich gehabt und auch in diesem Jahr sei die Ernte durch den vielen Regen stellenweise „sehr bescheiden“ ausgefallen, wie Weizel sagt. „Aber es macht Riesenspaß und wir haben es zu keiner Zeit bereut.“

Mitinhaberin Marliese Weizel (l.) eklärte Rehlinger, wie sich der Hof von Milchwirtschaft zu einem Öl- und Senfhersteller entwickelt hat. Bild: Bill Titze

Verkauft werden die Produkte auf Märkten, in einzelnen Supermärkten und im Hofladen, in dem auch eine Ölpresse steht, die Rehlinger ganz genau begutachtete. Und auch am Brei, der aus der Presse kommt und später zum flüssigen Öl weiterverarbeitet wird, durfte mal geschnuppert werden. Im Hofladen sei es während der Pandemie zwar etwas ruhiger gewesen. „Aber wir haben schon vorher einen Onlineshop betrieben, der in letzter Zeit deutlich angezogen hat“, so Weizel.

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An dem Brei, der aus der Ölpresse kommt, durfte auch gerochen werden. Bild: Bill Titze

Von der Wirtschaftsministerin gab es für die Arbeit vor Ort viel Lob. „Von der Arbeit, die die Familie hier leistet, bin ich sehr beeindruckt. Hier erlebt man im besten Sinne, wie sich die Landwirtschaft im Zuge der Zeit sich immer auch ein bisschen den Bedingungen angepasst hat.“ Ihrer Ansicht nach gebe es durch die nachhaltige Produktionsweise nur Gewinner. „Produzenten, Verbraucher und Natur profitieren davon. Die Herstellung dieser Öle und Senfe ist ein schönes Beispiel dafür, wie Mensch und Natur gemeinsam funktionieren.“ Auch die Wirtschaftsministerin könnte dabei tatkräftig mitwirken, wenn sie noch Zeit im Terminkalender hätte. Von Marliese Weizel bekam sie nach getaner Arbeit in der Abfüllung zumindest ein augenzwinkerndes Angebot: „Für einen Praktikumsplatz würde es mit Sicherheit reichen!“

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