Römischer Legionär in der Arena - Foto: Laurent Beckrich

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Der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim stand am letzten Wochenende ganz im Zeichen der Vita Romana, einer schon traditionellen Festveranstaltung, die tief eintauchen lässt in das frühere Leben der Römer und Kelten.

Das Wetter spielte mit, so dass rund 5000 französische und deutsche Besucher aus der weit gefassten Grenzregion sich diese besondere Zeitreise nicht entgehen ließen. Allerdings wirbt der Archäologiepark zu Recht damit, ein „Park ohne Grenzen“ zu sein. Mit seinen Highlights wie dem Museum „Maison Jean Schaub“, dem keltischen Fürstinnengrab, der römischen Palastvilla auf der deutschen Seite sowie dem Vicus mit den Thermen und dem Centre d‘Éxposition auf der französischen Seite präsentieren sich mitunter spektakuläre Entdeckungen. Zu verdanken ist dies der erfolgreichen Zusammenarbeit beim Aufbau des Archäologieparks von Saarpfalz-Kreis und dem Départment de la Moselle vor über 30 Jahren. So ist die offizielle Eröffnung der Vita Romana auch ein fest eingeplanter Termin im Kalender von Landrat Dr. Theophil Gallo und Président Patrick Weiten. Die beiden Verwaltungschefs von Kreis und Département eröffneten am Samstagvormittag gemeinsam die Vita Romana ganz nach dem Motto „Lasst die Spiele beginnen“. Mit Gladiatorenkämpfen, einer Greifvogelshow, szenischen Führungen, Fanfarenzügen, Pferdeshows, Militärmanöver, Nachtparade, Schauspiel, Schnitzeljagd und Lagerleben wurde ein attraktives Programm für die ganze Familie auf beiden Parkseiten geboten.

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Henrietta Teipel begleitete Président Patrick Weiten und Landrat Dr. Theophil Gallo (vorne v. l.) beim Rundgang mit den Legionären sowie weiteren Gästen über das Festgelände. – Foto: Sandra Brettar

Während bereits die ersten historischen Kampfvorführungen und Manöver in der Arena auf der französischen Seite zu erleben waren, ließen sich Landrat Dr. Theophil Gallo und Président Patrick Weiten samt weiteren Gästen die Reenactment-Lager („Reenactment“ engl. bedeutet „Nachstellung“) respektive die beiden römischen und gallischen Dörfer zeigen. Begleitet wurden sie dabei von der Schauspielerin Henrietta Teipel, Mitbegründerin der Compagnie du Rhin-Supérieurden, die an den einzelnen Stationen gerne übersetzte, sowie von den beiden Legionen „Legio XIIII Gemina“ und „Ave Bagacum“.

„Die Festivalgeschichte ist eine deutsch-französische Geschichte und das in der Umgebung eines einzigartigen Kulturparks, der das Privileg hat, in besonderem Maße europäisch zu sein“, betonte Patrick Weiten schließlich in seiner Begrüßungsrede und verwies in diesem Zusammenhang auf die Besonderheit des Vereins „Vita Futura“, dessen Gründung sich am 15. September zum ersten Mal jährt.

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Der Verein dient der Entwicklung einer gemeinsamen Verwaltungsstruktur, um die administrativen und strukturellen Aufgaben bei Projekten wie beispielsweise der „Vita Romana“ ohne größere Hürden auszuführen und die Attraktivität und Weiterentwicklung des Europäischen Kulturparks vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf lange Sicht zu sichern. Gründungsmitglieder sind das Saarland, der Saarpfalz-Kreis, das Département de la Moselle, die Communauté d´Agglomération Sarreguemines Confluences, die Gemeinden Gersheim und Bliesbruck sowie die touristischen Akteure Saarpfalz-Touristik und Moselle Attractivité.

Landrat Dr. Gallo stimmte zu: „Es ist etwas Wertvolles, dass wir heute diese Veranstaltung fast ein Jahr nach der Gründung von ,Vita Futura‘ starten. Gerade auch mit Blick auf das 60-jährige Jubiläum des Élysée-Vertrages und den 2019 unterzeichneten Aachener Vertrag liefern wir gemeinsam ein weiteres Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Mein großes Kompliment ganz persönlich, aber auch im Namen des Saarpfalz-Kreises, geht an unsere französischen Freunde, die dabei geholfen haben, ein Programm für die Vita Romana zusammenzustellen, das sich wirklich sehen lassen kann. Und ich bin dankbar, dass wir eine solche Veranstaltung in Frieden durchführen können. Wir befinden uns hier an einem außerordentlichen Lernort, von dem wir alle profitieren, wenn wir uns auf unsere gemeinsame lokale Geschichte einlassen.“

Patrick Weiten versäumte es nicht, auf die Olympischen Sommerspiele 2024 hinzuweisen, die sich in dem Programmpunkt mit Athleten und Helden der antiken Mythologie widerspiegeln sollten. Dabei war ihm die Vorfreude auf das Großereignis in Paris deutlich anzumerken, und er kündigte nicht nur das Ankommen des Olympischen Feuers auf „mosellanischem“ Boden in der Gemeinde Meisenthal am 27. Juni an, sondern er lud auch den Landrat dazu ein, bei den Übergabefeierlichkeiten der Fackel in Apach (bei Schengen und Perl) dabei zu sein.

Abschließend bedankten sich Landrat Dr. Gallo und Président Patrick Weiten bei allen Akteuren für die Bereitschaft, die Vita Romana mitzugestalten und bei allen, die bei der Organisation vor, während und nach der Veranstaltung gefordert waren und sind.

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