Anzeige

In wenigen Monaten rollt der Ball in den neugestalteten Fußballstadien Katars, die Weltmeisterschaft 2022 wird eingeläutet. Für die größte Überraschung im Vorfeld sorgte das Aus der Italiener in den Play-offs.

Doch wer hat das Zeug, die Trophäe nach Haus zu holen? Und kommt es im WM 2022 Viertelfinale zu einem ähnlichen Überraschungsduell wie bei der Europameisterschaft 2021, als die Ukraine sich erst dann gegen England geschlagen geben musste? Die Glaskugel bleibt uns verwehrt, also heißt es abwarten. Aber bis dahin können wir einige Favoriten und Underdogs genauer unter die Lupe nehmen.

Anzeige

Frankreich – der Weltmeister kommt!

Mit breiter Brust greift Frankreich auch bei der WM 2022 in Katar nach dem Fußballthron. Als regierender Titelträger haben sie auch allen Grund dazu. Noch viele Fans der Les Bleus werden sich daran zurückerinnern, als die Franzosen bei der WM 2018 das Überraschungsteam Kroatien mit 4:2 vom Platz fegten und den zweiten Weltmeistertitel nach 1998 feierten.

Schon zwei Jahre zuvor, während der heimischen EM, als die Équipe Tricolore sich im Endspiel gegen Portugal geschlagen geben mussten, konnte man erkennen, welch ein Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Apropos Europameisterschaft: Erinnern wir uns ein Jahr zurück zur EM 2021, dort kam der große Titelanwärter bereits im Achtelfinale gegen die Schweiz unter die Räder. Hat das die Abwärtsspirale des Teams von Didier Deschamps eingeleitet oder war das bloß ein kleiner Ausrutscher? Wir werden sehen, was Mbappé & Co. diesen Winter auf den Platz zaubern.

Brasilien – ist es Zeit für den sechsten Stern?

Brasiliens Coach Tite hat aus den einzelnen Ballkünstlern eine Weltklasse-Mannschaft geformt, die eine gute Balance aus Samba-Fußball und defensiver Härte auf den Platz bringt. Außerdem weiß die Seleção, wie man Titel gewinnt, nicht umsonst zählen sie mit fünf Titelgewinnen als erfolgreichste Nation der Fußballgeschichte.

Erst 2021, bei der Copa América, konnten die Brasilianer zeigen, dass sie mit der aktuellen Mannschaft für jeden Gegner gewappnet sind. Lediglich der La Albiceleste (Argentinien) mussten sie sich im Finale geschlagen geben. Es bleibt spannend zu sehen, wohin die Reise dieses Mal führt.

England – Football, it’s coming home?

Die fußballverrückten Engländer haben ihren ersten und einzigen Titel bei der Weltmeisterschaft im Jahr 1966 nach Hause geholt. Ein positiver Trend kann erkannt werden. Bei der WM 2018 mussten sich die Three Lions nur knapp mit 1:2 den Kroaten im Halbfinale geschlagen geben. Noch ein Stückchen besser lief es dann drei Jahre später, als England bei der Europameisterschaft 2021 die Silbermedaille abstauben konnte.

Halbfinale, Finale, rein theoretisch wäre die logische Konsequenz ein Titelgewinn bei der WM in Katar, oder? Dürften die englischen Fans endlich ihre inoffizielle Hymne  “Football’s Cming Home” durch den Pub grölen, wenn die Löwen den Sieg feiern?

Deutschland – schon ein Stück Außenseiter, stimmt’s?

Ob man dem Weltmeister von 2014 nach den beiden miserablen Turnieren zuletzt noch eine richtige Favoritenrolle zusprechen darf, sei mal dahingestellt. Schließlich sahen die Männer vom ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw nicht gerade gut aus beim Ende in der Gruppenphase bei der WM 2018. Drei Jahre später, als Sterling und Kane der DFB-Elf im Achtelfinale die Lichter ausknipsten, wurde die Leistung ebenfalls bemängelt. Doch nach der EM kam mit Hansi Flick frischer Wind in die Mannschaft und prompt stimmten auch die Ergebnisse.

Die Resultate besserten sich auf Anhieb. Hansi brachte mit einer Verjüngungskur der Mannschaft neuen Schwung in die Offensive und auch die Defensive ist nicht mehr ganz so anfällig wie sonst. Darüber hinaus kennt der neue Bundestrainer einen großen Teil der Mannschaft schon aus seiner Zeit beim FC Bayern. Hier konnte er mit den Jungs große Erfolge feiern.

In der Saison 2020/21 konnte er sich in die Geschichtsbücher eintragen und sechs von sechs möglichen Titeln gewinnen, unter anderem den UEFA-Supercup sowie die Klub-Weltmeisterschaft. Flick weiß also zumindest, wie auf Klubebene Weltmeisterschaften gewonnen werden. Wieso also nicht auch mit dem DFB?

Kanada – sie kamen, sahen und siegten?

Seit 1986 haben die Kanadier versucht, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren und jetzt haben sie es endlich geschafft. Nach den Siegen in der Qualifikation gegen Costa Rica, USA und Mexiko hat die kanadische Nationalmannschaft eine Fußballeuphorie im Land entfacht.

Und die Mannschaft um Superstar Alphonso Davies wusste bei den Siegen durchaus zu überzeugen. Mit Kroatien, Marokko und Belgien haben sie in der Gruppe F keine leichten Gegner erwischt. Aber wir kennen es ja bereits von großen Turnieren, dass Underdogs über sich hinauswachsen können. Denken wir zurück an Island bei der EM 2016, als sie überraschenderweise das Viertelfinale erreichten. Wir können gespannt sein, was Kanada auf dem Rasen für einen Eindruck hinterlässt.

Kroatien – mit dem Quäntchen Glück

Die Mannschaft um Superstar Luka Modrić konnte nach zwei Zitter-Partien in der Quali (0:0/1:0) gegen Russland noch das WM-Ticket ziehen. Auch wenn der Sieg ein wenig glücklich war, ist die mittlerweile sehr erfahrene kroatische Nationalmannschaft nicht zu unterschätzen. Schließlich erreichten sie in der letzten Weltmeisterschaft das Finale. In einem heiß umkämpften Spiel unterlag Kroatien schließlich aber deutlich mit 2:4. Es bleibt abzuwarten, ob es bei dieser Weltmeisterschaft zum großen Coup reicht.

Favorit, Geheimfavorit oder doch Underdog?

Die Dänen stehen eigentlich immer auf der Liste der Geheimfavoriten für einen Titel. Nach dem schmerzlichen Schicksalsschlag um Christian Eriksen bei der EM 2021 mussten sie zwar eine deutliche Schwächung im Team hinnehmen, aber wer weiß.

Oder wird es jemand ganz anderes? Serbien zum Beispiel, die Mannschaft hat sich mittlerweile zu einem richtig guten Team gemausert und wusste in der WM-Quali zu überzeugen. Darüber hinaus sollte man immer die afrikanischen Teams im Auge behalten. Spontan fallen uns Kamerun und Senegal ein. Beide Mannschaften sind Kämpfernaturen und können dem ein oder anderen Favoriten ein Bein stellen.

Oder nimmt eine arabische Mannschaft die Euphorie durch die erste WM auf heimischen Boden mit und fährt den Sieg bei der Weltmeisterschaft in Katar ein? Es bleibt abzuwarten, ob am Ende einer der Altbekannten das Ding gewinnt oder eine Mannschaft, die niemand auf dem Zettel hatte.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein