Foto: Katrin Lauer
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Seit längerer Zeit sind die Verantwortlichkeiten für das Auftreten von Schaum im Erbach ein umstrittenes Thema, bei dem der Entsorgungsverband Saar (EVS), das Umweltministerium und die Stadt Homburg unterschiedliche Standpunkte vertreten.

Vor Kurzem trat ein Fischsterben im Erbach auf, bei dem es nicht mehr nur um sichtbare Schäume durch vermutete Tenside geht, die nach offiziellen Verlautbarungen keine “ökotoxikologische” Gefährdung darstellen sollen. Zum ersten Mal in 15 Jahren wurde nun, so die Grünen Homburg in einer Mitteilung, allerdings ein Giftstoff festgestellt, der nicht nur die Fischpopulation, sondern auch andere Lebewesen auslöschte und dazu führte, dass der Erbach nun als biologisch tot gilt.

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Die Stadtverwaltung äußerte die Vermutung einer Kontamination durch Einleitungsfrachten, während das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) auf gelöste Sedimente nach starken Regenfällen als mögliche Ursache hinweist. Die Grünen sehen diese Behauptungen als wenig plausibel an und weisen auf mögliche Wissenslücken und mangelnde Sorgfalt bei der Prävention hin. In Anbetracht der Tatsache, dass die Stadt durch industrielle und klinische Einleitungen in ihre Kläranlage Schmutzfrachten erhält, wäre eine systematische Erfassung möglicher Gefahren erforderlich. Dabei könnte das bestehende Einleiterkataster des Landesamts für Umwelt und Arbeitsschutz Hinweise auf die in Homburgs Kanalsystem vorhandenen Stoffe liefern.

In diesem Zusammenhang äußern sich Katrin Lauer und Winfried Anslinger von den Homburger Grünen besorgt über den Vorfall und bezeichnen ihn als einen “vorhersehbaren Umweltskandal”. Sie haben in der jüngsten Anfrage an die Stadtverwaltung folgende Fragen gestellt:

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  1. Gibt es seitens der Stadtverwaltung eine Erklärung für die Ursache des Fischsterbens im Erbach?
  2. Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen oder sind derzeit geplant, um die Ursache des Vorfalls zu ermitteln?
  3. Findet eine Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz statt, und wie gestaltet sich diese Kooperation?
  4. Welche zeitnahen Maßnahmen plant die Stadtverwaltung, um in Zukunft Naturschäden dieses Ausmaßes zu verhindern?

Die Homburger Grünen stehen für eine transparente Aufklärung der Vorkommnisse ein und setzen sich dafür ein, dass angemessene und präventive Maßnahmen ergriffen werden, um die Umwelt und das Ökosystem des Erbachs zu schützen. Eine Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und eine umsichtige Planung seien dabei von entscheidender Bedeutung, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden.

Grüne Saarpfalz fordern lückenlose Aufklärung der Umweltkatastrophe im Erbach

Die Grünen Saarpfalz fordern die saarländische Umweltministerin Petra Berg sowie Homburgs Bürgermeister Michael Forster auf, den Vorfall lückenlos aufzuklären. „Wir sind bestürzt, dass mit dem jetzigen Fischsterben ein neuer trauriger Höhepunkt der Vorfälle rund um den Erbach erreicht wurde. Aus unserer Sicht ist damit ein Punkt erreicht, an dem die Stadt Homburg unseren langjährigen Appell nach mehr Umwelt- und Gewässerschutz für den Erbach endlich ernst nehmen und handeln muss. Wir fordern daher, dass die saarländische Umweltministerin Petra Berg und Homburgs Bürgermeister Michael Forster ihrer Verantwortung gerecht werden und für eine lückenlose Aufklärung dieser Umweltkatastrophe im Erbach sorgen“, so Lisa Becker, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saarpfalz.

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