von links: Anton Hans, Pascal Rambaud, Jutta Schmitt-Lang (Kreistag), Ministerin Monika Bachmann, von Ver.di Saar/Trier: Jasper Petschat und Martin Wähler Foto: Christa Strobel
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Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hatte bei ihrem Besuch in St. Ingbert drei wichtige Themen im Gepäck: Wie kann man gesund älter werden, unsere Krankenhäuser erhalten und ihr wichtigstes Thema „Aufstehen für die Pflege“ – also die Pflegeberufe zu stärken. Mit im Podium waren der Geschäftsführer der St. Ingberter ökumenischen Sozialstation, Anton Hans, Bürgermeister Pascal Rambaud (CDU) und die Moderatorin Jutta Schmitt-Lang, Mitglied des Kreistages (CDU). Gekommen waren vor allem ältere Menschen, Krankenschwestern, Vertreter und Betroffene der Behinderten-Werkstätten sowie zwei Vertreter von Ver.di Saar-Trier.

„80 Prozent der älteren Menschen könnten zu Hause leben bzw. gepflegt werden.“ Es klang bei Monika Bachmann die Sorge um die medizinische Versorgung auch in kleineren Ortsteilen an. Nicht jeder habe ein Auto. Es müssten dort die Apotheken erhalten werden (Gefährdung durch Internet-Apotheken) und die Versorgung mit Hausärzten auch in Zukunft gesichert sein. Viele Medizinstudenten würden das attraktivere Facharztstudium vorziehen. Als Anreiz für das Hausarztstudium gäbe es jetzt einen Betrag von 10.000 Euro, um eine Praxis zu erneuern bzw. neu einzurichten.

Um die Versorgung im Saarland durch Krankenhäuser im Saarland zu erhalten, führe man Gespräche, um die Krankenhausträger zu veranlassen, miteinander zu kooperieren. Nicht jedes Krankenhaus könne alle Bereiche abdecken. Hier mahnte sie das Minus an Pflegekräften in den Krankenhäusern an. „Es gibt einen leichten Anstieg bei den Ärzten und Funktionsstellen der Pflegekräfte in den Krankenhäusern, aber ein Minus in der Pflege am Bett, denn man muss für die dementen Patienten die doppelte Zeit haben“. Dass sie damit den Nerv getroffen hatte, merkte man an den Beiträgen der anwesenden Krankenschwestern, die berichteten, wie ihr Alltag im Krankenhaus aussieht. „Man kann sich nicht richtig um Patienten kümmern, es fehlt die Zeit, man nimmt die Probleme mit nach Hause, mir sinn kaputt“. Ältere Krankenschwestern müssten auf Teilzeit gehen, weil sie die Belastung nicht mehr schafften, und diese fragen,  „Was ist dann mit unserer Rente?“ Die Ministerin stellte fest: „Die Krankenschwestern gehen auf dem Zahnfleisch“.  Damit mehr Jugendliche sich für den Pflegeberufe entscheiden, müsse man dem Beruf mehr Wertschätzung zeigen. Erinnert wurde von Besuchern, auch die Pflege von jüngeren, d.h., Behinderten zu denken.

Im Podium von links: Anton Hans, Ökumen.Sozialstation, Ministerin Monika Bachmann und Bürgermeister Pascal Rambaud
Foto: Christa Strobel

Bachmann betonte, dass sie auf dem Weg ihrer Forderung nach 1000 Pflegekräften mehr in saarländischen Krankenhäusern auch mit den Krankenkassen Gespräche führe, die Demonstration der Gewerkschaft Ver.di „Mehr Personal für unsere Krankenhäuser“ am 8. März (11 Uhr Bürgerhaus Burbach, 13 Uhr Staatstheater) werde sie unterstützen. „Wir sind auf dem Weg der Finanzierung unserer Forderung auf einem guten Weg, das Personal muss gesetzlich festgeschrieben werden“, so die Ministerin. Anton Hans dankte der Ministerin für ihre Initiative „mit Herzblut und Engagement“, und mahnte: „Die Verbesserung der Pflege muss weiter voranschreiten“. Und Jutta Schmitt-Lang verwies auf das neue Pflegestärkegesetz II, das einen enormen Fortschritt bedeute.

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