Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost appelliert an alle Kultur-Vereine und -Institutionen im ländlichen Raum, aktuelle Förderangebote des Bundes zu nutzen.
„Die Corona-Pandemie und die damit verbundene vorübergehende Schließung zahlreicher Begegnungsorte sowie die Einschränkungen im Vereinsleben haben uns wieder ins Bewusstsein gerückt, wie sehr das soziale und kulturelle Leben zum einen von engagierten Menschen abhängig ist, aber auch von einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Die betroffenen Institutionen stehen vor erheblichen strukturellen und finanziellen Herausforderungen – hier setzen die Soforthilfeprogramme des Bundes an“, so Minister Jost.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit verschiedenen Verbänden und Vereinigungen Soforthilfeprogramme aufgelegt, um die vorhandenen Strukturen zu stärken und Orte des Austauschs und der Identität auf zukunftssichere Füße zu stellen. Nun wurden erneut Förderprogramme erstellt und mit neuen Mitteln ausgestattet, u.a. für Heimatmuseen, landwirtschaftliche Museen und Amateurmusik.
Heimatmuseen als Kulturorte können jeweils mit bis zu 25.000 Euro unterstützt werden. Förderfähig sind u. a. Maßnahmen zum Bauunterhalt und zur Instandsetzung von Ausstellungsräumen und Depots, zum Beispiel neue Vitrinen und Ausstellungseinheiten, neue Beschriftungssysteme sowie mediale Ausstattungen inklusive der zugehörigen Infrastruktur.
Um in Ergänzung gezielt landwirtschaftliche Museen zu unterstützen, wurde das „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen 2021“ erweitert: Landwirtschaftliche Museen in ländlichen Regionen können seit April bis zu 50.000 Euro als Förderung erhalten, wenn sie sich schwerpunktmäßig den Themen Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Ernährung, Gartenbau, Weinbau oder Fischerei widmen. Nähere Informationen unter: https://www.dva-soforthilfeprogramm.de/
In 2020 wurden vier Projekte aus dem Teilprogramm „Heimatmuseen“ im Saarland gefördert (Römischer Vicus Wareswald in Tholey, die Historische Ölmühle Wern in Ottweiler-Fürth, Heimat- und Burgmuseum Kirkel, Gallo-römisches Quellheiligtum Sudelfels in Wallerfangen-Ihn).
„Aber nicht nur die Museumslandschaft kann hier profitieren, sondern auch zahlreiche Amateurmusiker, die wir im Saarland haben und die ebenso zum Erhalt unserer Kultur und Identität beitragen“, betont der Minister. Das Soforthilfeprogramm IMPULS sieht für die Amateurmusik 3 Fördermodule vor: „Kreativ neustarten“, „Mitglieder (wieder)gewinnen“ und „Strukturen stärken“. Das Programm zielt somit darauf ab, dem Amateurmusizieren in ländlichen Räumen Hilfen zur nachhaltigen Stärkung und erhöhten Sichtbarkeit für den zeitnahen Neustart zu geben. Hierfür können Zuwendungen bis 15.000 Euro gewährt werden. Nähere Informationen unter: http://bundesmusikverband.de/impuls/
Jost: „Als für die Themen Landwirtschaft, Ländlicher Raum und Heimat zuständiger Minister begrüße ich diese Programme ausdrücklich und rufe dazu auf, diese zusätzlichen Mittel auch zu nutzen. Allein diese drei Soforthilfeprogramme sind mit 13,5 Mio. Euro ausgestattet.“
„Kultur“ sowie „Landwirtschaft, Ländlicher Raum und Heimat“ – im Saarland in zwei verschiedenen Ressorts verankert – könnten nicht generell für sich allein betrachtet werden, so Minister Jost. „Hier versuchen wir seit einiger Zeit die Schnittstellen wieder stärker in den Fokus zu nehmen und diese Verzahnung auch bei unseren Förderprogrammen für den ländlichen Raum zu berücksichtigen. Die Soforthilfeprogramme des Bundes sind hierbei wichtige, ergänzende Instrumente im Förderportfolio.“