Bild: Bill Titze
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In der Ukraine tobt der Krieg, Hunderttausende sind auf der Flucht. Während Deutsche erst einmal wenig an der politischen Situation ändern können, haben sie die Möglichkeit, den Menschen in dieser humanitären Notlage durch Spenden zu helfen. Dafür haben nun die Malteser Homburg im Musikpark eine Sammelstelle eingerichtet. Gebraucht werden vor allem Dinge des täglichen Bedarfs – eine Sache benötigt man jedoch nicht.

Eigentlich ist es ja noch gar nicht richtig losgegangen. Aber im Musikpark stapeln sich schon die Pappkartons. Klopapier, Medikamente, Nahrung – rund 20 Menschen haben schon vor Beginn der Sammel-Aktion am Montag um 16 Uhr Hilfsgüter abgegeben. Und immer wieder kommen Autos auf den Parkplatz gerollt, um weitere Spenden abzugeben. Entgegengenommen werden sie von rund einem Dutzend Malteser-Helfer, die an diesem sonnigen Nachmittag bereits fleißig vorsortieren.

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Viele Menschen wollen ob der schrecklichen Situation in der Ukraine offensichtlich etwas tun, um den Menschen zu helfen – und wenn es „nur“ ein paar Packungen Schmerztabletten sind. Gebraucht wird (fast) alles: Schlafutensilien, Decken, Feldbetten, Matratzen, Isomatten, Hygieneprodukte, Babyartikel, Lebensmittel, Medikamente oder auch Wundverbände. „Was wir nicht brauchen, sind Kleider, da platzen wir aus allen Nähten“, unterstreicht Jan Huber, Stadt- und Kreisbeauftragter der Malteser. Er ist der Verantwortliche für die Sammelstelle, die auf Bitten der Stadt eingerichtet wurde. „Man hat uns gefragt, ob wir unterstützen könnten und das war gar kein Thema für uns.“ Von Bürgermeister Michael Forster gab es für dieses Engagement ein dickes Lob. „Danke für den Mut zu sagen, wir machen das. Schließlich wissen wir, wie schwierig das zu handeln ist.“

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Die Anlaufstelle ist das Eine, aber natürlich müssen die Sachen irgendwann auch in die Ukraine oder nach Polen gebracht werden. Da die Malteser in Homburg dafür nicht die nötige Logistik mitbringen, machte Landrat Theophil vor Ort kurzerhand den Vorschlag, den Transport zu koordinieren. „Wir haben in der polnisch-ukrainischen Grenzregion Landkreise, zu denen wir Kontakte haben. Außerdem haben wir beim Kreis auch Leute, die polnisch oder ukrainisch können, also klappt da die Kommunikation.“ Landrat Gallo warnte in diesem Zusammenhang davor, sich einfach ins Auto zu setzen und auf eigene Faust in Richtung Ukraine zu fahren. „Dort wird man nicht einfach durchgewunken und steht am Ende in einer langen Schlange.“ Generell sei es derzeit neben Sachspenden vor allem wichtig, Geld zu spenden.

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Wer jedoch Dinge aus dem Alltagsgebrauch erübrigen kann, der ist am Musikpark in den nächsten ein bis zwei Wochen herzlich willkommen. „Wir hoffen einfach, dass das Angebot von der Bevölkerung gut angenommen wird“, sagt Jan Huber von den Maltesern. Zu Beginn der Aktion sieht es zumindest schon mal gut aus. Und die Mundpropaganda scheint gut zu laufen: Um die 60 Leute haben sich schon gemeldet und wollen etwas abgegeben. Für einige Menschen in der Ukraine könnte jede dieser Spenden das Leben vielleicht ein kleines Stück erleichtern.

Abgabezeiten am Musikpark Homburg sind Montag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr.

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