Mit dem Regionalligisten FC Homburg und dem Saarlandligisten FC Palatia Limbach stehen sich am Samstag im Saarbrücker Ludwigsparkstadion zwei Vereine im Finale des Saarlandpokals 2025 gegenüber, mit denen man vor dem Halbfinale sicherlich nicht unbedingt rechnen durfte. Zum einen schlug der FC Homburg im heimischen Waldstadion vor rund 10 000 Zuschauern den höher gehandelten Drittligisten 1. FC Saarbrücken überraschend souverän mit 2:1 und der FC Palatia Limbach ließ als Aufsteiger in die Saarlandliga dem Ligakonkurrenten Borussia Neunkirchen auf dem Kunstrasen am Ellenfeld mit 6:2 nach Verlängerung keine Chance.
Limbachs Mannschaftskapitän Finn Brunk und seine Kollegen haben also allen Grund zur Zeit auf Wolke sieben zu schweben. „Wenn man bedenkt, dass wir vor zwei Jahren fast aus der Verbandsliga Nord-Ost abgestiegen wären und jetzt in der Saarlandliga spielen, um zudem noch das Finale im Saarlandpokal zu bestreiten, ist dies kaum zu glauben.” In der vergangenen Runde 2023/24 schaffte Palatia Limbach erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die höchste saarländische Amateurklasse. „Der Klassenerhalt war unser großes Ziel”, so der 23-jährige Brunk, das Limbacher Urgestein der Palatia, spielt er doch seit 19 Jahren für den Limbacher Vorzeige-Fußballverein. „Das unsere erste Saison so super läuft und wir am Saisonende auf Platz sieben stehen, ist schon mehr als großartig, ja mehr als sensationell.” Und das Erreichen des Pokalfinales sei das „I-Tüpfelchen dieser Runde. Schon unglaublich, wie diese Saison bisher gelaufen ist.“
Nachdem sich die Limbacher in Neunkirchen bei den Borussen mit einem 6:2-Sieg als erster Finalteilnehmer qualifiziert hatten, war die gesamte Mannschaft eine Woche später im Homburger Waldstadion beim zweiten Halbfinale FC Homburg gegen den 1. FC Saarbrücken zu Gast. Klar, dass man im Block 1 das Spiel verfolgend, dem Drittligisten aus der Landeshauptstadt die Daumen drückte. Bei einem Sieg des FCS und Finalteilnahme im Ludwigsparkstadion gegen die Palatia, wäre Limbach auch bei einer Finalniederlage in der ersten DFB-Pokalhauptrunde 2025/26. Saarbrücken hat sich über den schlussendlich erreichten dritten Platz über die Liga für die kommende DFB-Pokal-Runde qualifiziert. „Das wäre schon der Hammer gewesen”, so Brunk.
Aber es kam anders und Brunk und seine Kollegen waren im Waldstadion nach dem Abpfiff schon ein wenig enttäuscht über das Ergebnis. „Ja schade, aber wir wollen nun dem Favoriten FC Homburg zumindest alles abverlangen. Nichts ist unmöglich, wenn wir mutig auftreten. Auf jeden Fall haben wir nichts zu verlieren”, meint der Limbacher Teamkapitän angesichts der Chancen für die Palatia gegen den zwei Spielklassen höher spielenden FC Homburg aus der Regionalliga Südwest. Hätte Brunk lieber im Waldstadion statt im Ludwigsparkstadion in Saarbrücken gespielt? „Keinesfalls. So ist es uns lieber, an neutraler Spielstätte anzutreten. Und im traditionellen Ludwigspark aufzutreten, davon wird die Palatia noch lange erzählen können.”
Die Unterstützung ihrer Fans kann sich die Palatia sicher sein. Brunk: „800 bis 1000 Zuschauer bringen wir schon mit!“ Und egal wie dieses Pokalfinale ausgeht: Gefeiert wird am Sonntag im und vor dem Palatia Sportheim mehr als ausführlich. Eine großartige Saison der Palatia mit einem starken Ergebnis in der Saarlandliga, dem Erreichen des Pokalfinale und dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Verbandsliga Nord-Ost – wenn das kein Grund ist, von der besten Saison in der Vereinsgeschichte von Palatia Limbach zu sprechen! Und vielleicht wird die Sammlung der Pokale auf den Regalen im Sportheim dann sogar mit dem Saarlandpokal 2025 vergrößert. „Im Pokal ist alles möglich”, schmunzelt Finn Brunk, der in der Limbacher Viererabwehrkette im Finale einiges zu tun bekommt.
Beim FC Homburg hat Mannschaftskapitän Mart Ristl dagegen allen Grund mit dieser Saison überhaupt nicht einverstanden zu sein. Nur auf Platz acht liegt er mit den Grün-Weißen in der Abschlusstabelle der Regionalliga Südwest. Der 28-jährige Mittelfeldspieler, der fast immer einen defensiven Part bei seinem Team einnimmt, spricht von „einer ganz schwachen Saison, in der keine Konstanz über einen längeren Zeitraum zu sehen war.” Man wollte ganz vorne mitspielen, doch der Zug zu den besten Teams war bereits nach der Vorrunde abgelaufen „Jetzt gilt es wenigstens das Finale gegen Palatia Limbach zu gewinnen, damit wir im DFB Pokal auflaufen dürfen”, so Ristl, der seit Juni 2020 für die Grün-Weißen aus dem Waldstadion spielt. Und gerade an den DFB-Pokal hat Ristl noch beste Erinnerung an die vorletzte Saison mit großartigen Erfolgen gegen den damaligen Bundesligaaufsteiger SV Darmstadt 98 (3:0-Sieg) und dem Sieg gegen Zweitligist Greuther Fürth (2:1) im heimischen Waldstadion.
„Wir werden alles tun, um so etwas zu ermöglichen. Palatia Limbach muss aber erst einmal geschlagen werden”, warnt Ristl schon jetzt von der Teilnahme im DFB Pokal zu träumen. „Auch im Saarlandpokal ist vieles möglich. So unser Sieg gegen den 1. FCS, an den kaum jemand von außen dachte. Wir haben im DFB Pokal gezeigt, dass auch Außenseiter für große Überraschungen gegen viel höher spielende Teams sorgen können.” Ristl und sein Team hoffen, dass man die schwache Saison wenigstens mit dem Saarlandpokalsieg etwas korrigieren kann. „Mit dem Pokalsieg im Rücken und der Quali für den DFB-Pokal können wir dann mit einem besseren Gefühl die Saison 2024/25 beenden, um es in der Liga in der nächsten Saison viel besser zu machen.”
Anpfiff im Saarbrücker Ludwigspark ist am morgigen Samstag um 17:30 Uhr. Schiedsrichter der Partie ist Jan Dennemärker.