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Sozialministerin Monika Bachmann: saarländische Regelungen zur Finanzierung der Frauenhäuser bundesweit beispielhaft – Über 2 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln für weitere drei Jahre

Die drei saarländischen Frauenhäuser in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt erhalten für die kommenden drei Jahre Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln in Höhe von insgesamt 2.064.640 Euro zur Sicherstellung ihrer Finanzierung, dies teilte Sozialministerin Monika Bachmann mit. Darin enthalten sind Landesmittel in Höhe von 621.594 Euro. „Die Frauenhäuser sind als eine tragende Säule unserer Schutz- und Hilfsangebote für gewaltbetroffenen Frauen und ihrer Kinder unverzichtbar. Wir sind deshalb sehr froh, dass es uns bereits vor Jahren gelungen ist, für das Saarland eine kostendeckende Finanzierungsregelung zu treffen und somit den Bestand der Einrichtungen nachhaltig zu sichern“, erklärte die Ministerin.

Bachmann unterstrich, dass diese Regelung bundesweit beispielgebend sein könnte. Es könne nicht angehen, dass ein Angebot für Frauen und Kinder in akuten Notsituationen durch tagessatzfinanzierte Einrichtungen ständig auf der Kippe steht, wie dies in anderen Bundesländern zum Teil der Fall sei, sagte Bachmann. „Gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder brauchen einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und Unterstützung im Frauenhaus. Dies war und ist im Saarland auch weiterhin sichergestellt.“

Die Regelung sieht vor, dass die Personalkosten der saarländischen Frauenhäuser anteilig von den örtlichen Sozialhilfeträgern, dem Land und der AWO als  Trägerin der Frauenhäuser pauschal finanziert werden, unabhängig von den jeweiligen Belegzahlen. „Damit schaffen wir für die saarländischen  Frauenhäuser die notwendige Planungssicherheit für weitere drei Jahre. Dafür gilt allen Beteiligten mein Dank“,  so die Ministerin.

Hintergrund:

Etwa jede vierte Frau, die in Deutschland lebt, ist mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner geworden. Rund 18.000 Frauen mit etwa ebenso vielen Kindern flüchten in Deutschland jährlich in ein Frauenhaus, im Saarland sind es etwa 220 Frauen jährlich. Sozialministerin Monika Bachmann wird am 05.April 2016 das Frauenhaus in Saarlouis besuchen, um sich vor Ort über die Arbeit zu informieren.

Frauenhäuser im Saarland:

Die drei saarländischen Frauenhäuser in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt als Schutzeinrichtungen bieten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, und ihren Kindern eine sichere Unterbringung, Unterkunft, Beratung und Unterstützung. Grundsätzlich kann jede misshandelte oder von Misshandlung bedrohte Frau, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Kultur oder ihrem Aufenthaltsstatus aufgenommen werden.
Frauenhäuser sind rund um die Uhr besetzt. In einem telefonischen Vorgespräch kann geklärt werden, ob die Frau eine Aufnahme oder nur ein Beratungsgespräch wünscht. Die Adressen der Frauenhäuser werden zum Schutz der Bewohnerinnen nicht veröffentlicht.

Kontakt:

Frauenhaus Saarbrücken       (06 81) 99 18 00
Frauenhaus Saarlouis         (0 68 31) 22 00
Frauenhaus Neunkirchen      (0 68 21) 9 22 50

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