Zu den Meldungen über personelle Veränderungen in der Landesregierung erklärte sich auch der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Saarländischen Landtag, Jochen Flackus: „Die Bildungspolitik ist eine der entscheidenden Domänen der Landespolitik. Von daher ist es erstaunlich, dass die SPD-Fraktion, die Ulrich Commercon noch in der letzten Plenarsitzung in den höchsten Tönen für seine Arbeit gelobt hat, ihn nun als Bildungsminister abberuft und zu ihrem Vorsitzenden macht. Insgesamt ist diese Kabinettsumbildung wohl auch ein Ergebnis des andauernden Streits innerhalb der Regierungskoalition.“

Auch Lutz Hecker, Parlamentarischer Geschäftsführer des AfD-Fraktion im Landtag, äußerte sich kritisch: „Der Abgang Ulrich Commercons hat sich lange angedeutet. Zu oft ist er auf den Sollbruchstellen der GroKo im Saarland heftig herumgetrampelt. Und alle Erfolgsmeldungen über die Spitzenstellung des Saarlandes im Ranking der Bundesländer können nicht darüber hinwegtäuschen, dass er viele Baustellen hinterlässt oder überhaupt erst aufgemacht hat. Stichworte sind hier Ganztagsschulen, Förderschulen oder auch ideologisch motivierte Inklusion. Mit allen daraus resultierenden Problemen, die sich in den Brandbriefen der Schulen manifestiert haben. Höhepunkt jedoch war sein unflätiger Umgang in aller Öffentlichkeit mit Meinrad Grewenig. Das war eines Ministers einfach unwürdig! Entsprechend häufig habe ich bereits den Rücktritt von Ulrich Commercon gefordert. 

Umso unverständlicher ist nun seine Installierung als Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag. Jemand, der so viel Porzellan zerbrochen hat soll nun eine die Koalition tragende Fraktion führen. Das ist eigentlich ein Treppenwitz der Geschichte. Bleibt die Frage, was mit Stefan Pauluhn wird. Ganz sicher räumt er nicht freiwillig seinen Posten, ganz davon abgesehen, dass der Fraktionsvorsitzende selbst in der SPD geheim von der Fraktion gewählt wird. Wir werden in nächster Zeit erfahren, für welchen lukrativen Posten er zum Ende seiner Karriere vorgesehen ist. Frau Streichert-Clivot wünschen wir eine glückliche Hand in ihrer neuen Position und werden uns genau anschauen, inwieweit sie in der Lage ist, die Fehler ihres Vorgängers nicht zu wiederholen. Für meine Heimatgemeinde sehe ich das durchaus positiv, man sagt ihr ja durchaus einen kurzen Draht zur Kommunalpolitik nach. Die letzte Personalie ist die des neuen Umweltstaatssekretärs Thul. Hier bleiben bei mir eigentlich nur Fragezeichen. Nichts desto trotz dürfte die SPD mit ihrem Personalkarussel hier wieder mal vorgeprescht sein. Die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass zur Halbzeit der Legislatur auch bei der Union Umwälzungen bevorstehen. Warten wir mal ab.“

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