HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) hat in diesem Jahr wiederholt die Zunahme von Räude-Erkrankungen bei Füchsen mit der Fuchsschonzeit begründet. Aussagen von Fachleuten im Umweltausschuss und Zahlen auf Anfragen der Grünen-Landtagsfraktion widerlegen jedoch diese These. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende, Hubert Ulrich:
„Der von der VJS hergestellte Kausalzusammenhang zwischen der Zunahme von Räude-Erkrankungen und der Fuchsschonzeit ist unserer Fraktion schleierhaft. Bislang liegen weder belastbare Erkenntnisse über die Häufigkeit, noch über die Verteilung der Fuchsräude im Saarland vor. Außerdem wurde von Fachleuten im Umweltausschuss in der Vergangenheit berichtet, dass nicht erwiesen sei, dass sich die Räude durch Bejagung einschränken lasse oder dass die Räude sich auf Hunde übertrage. Wie aus Antworten auf frühere Anfragen unserer Fraktion hervorgeht, ist es auch nicht belegt, dass die Jagd einen regulierenden Einfluss auf die Fuchspopulation hat. In Luxemburg ist vor diesem Hintergrund bereits seit dem 1.4.2015 die Fuchsjagd verboten.
Es ist unklar, auf wessen Untersuchung die Aussagen der VJS in ihrem Beitrag beruhen. Die Argumentation birgt die Gefahr, dass Ängste von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern unnötig geschürt werden und die Fuchsschonzeit unnötig in Frage gestellt wird. Zu dieser Thematik haben wir nun eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Darin muss sie darlegen, wie viele der geschossenen Füchse untersucht wurden und bei wie vielen davon eine Räude-Erkrankung nachgewiesen wurde. Außerdem wollen wir wissen, wie viele Räude-Erkrankungen bei Hunden im Saarland auf eine Übertragung durch den Fuchs zurückgehen. Darüber hinaus wollen wir Zahlen zu dem Fuchsbestand in Luxemburg nach Einführung des Jagdverbots und Auskunft darüber, wie sich die Bejagung von Fuchswelpen auf den Räudebefall adulter Tiere auswirkt und über die Ausbreitung der Krankheit in der Vergangenheit, bei der auf die Jagd als Instrument zur Eindämmung verzichtet wurde.“
Hier der Link zur Anfrage: https://www.landtag-saar.de/Drucksache/Af15_1975.pdf

 

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