Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Pia Döring kritisiert den Rückzieher der EU-Länder bei der Bienenleitlinie: „Hier heißt es mal wieder Artenschutz vs. Wirtschaftsinteressen. Die EU hat bei der Bienenrettung zunächst einen Schritt nach vorne gemacht, um dann wieder zwei Schritte zurückzugehen. Für unsere Bienen und den Artenschutz ist das ein Rückschlag.“

2013 wurde die Bienenleitlinie erarbeitet, die dazu beitragen soll, Bienen und andere bestäubende Insekten vor tödlichen Pestiziden zu schützen. Auf Grundlage der Leitlinie wurden 2018 drei Neonicotinoide verboten. Eine Mehrheit der EU-Mitgliedsländer hat nun entschieden, diese Richtlinie zu entschärfen und die Bienenleitlinie umzuarbeiten, weil ihnen die Prüfkriterien zu streng waren. „Stattdessen hätten die Standards für die Bienenverträglichkeit von Pestiziden erhalten und weiter ausgebaut werden müssen“, kritisiert Döring. „Vorerst bedeutet diese Abschwächung, dass wichtige Tests an Wildbienen und Honigbienenlarven wegfallen, die aber Auskunft über die Langzeitwirkung von Pestiziden geben können.“

Döring sieht in dieser Abschwächung aber auch Auswirkungen auf das Bild der Landwirtschaft in der Zukunft: „Wir müssen uns angesichts dieser Debatte fragen, welche Landwirtschaft Europa in der Zukunft will. Da kann es einen nur stolz machen, dass das Saarland einen Spitzenplatz beim Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen einnimmt und mit gutem Beispiel voran geht.“

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein