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Bei der saarländischen Polizei sind im vergangenen Jahr 261.805,75 Überstunden angefallen, der Mehrdienststundenbestand beträgt 276.601,25 Stunden, die Zahl der Krankheitstage bei den Bediensteten der Polizei beträgt 61.383. Das teilte die Landesregierung auf Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag, Birgit Huonker, mit. Huonker erklärt dazu: „Es ist nach wie vor keine Entspannung in Sicht, wenn man sich die jährlichen Ergebnisse nach der Polizeireform 2020 anschaut. So betrug die Höhe des Krankenstandes bei der saarländischen Polizei im Jahr 2012 41.745 Tage, im Jahr 2013 waren es bereits 59.716 und ein Jahr später waren es 63.125 Tage, bevor sie 2015 leicht gesunken sind.”

Auch die Anzahl der Überstunden sei nach wie vor erdrückend: Betrugen sie im Dezember 2012 noch 232.076 Stunden, wurden im Jahr 2013 knapp 242.913 registriert, im Jahr 2014 bereits 261.112,99 Überstunden.

Huonker weiter: „Die Belastung der Polizei kann an diesen Fakten deutlich abgelesen werden. Ich fordere angesichts dieser Zahlen die Landesregierung erneut auf, den Stellenabbau zu stoppen, besonders auch bei den tariflich Beschäftigten und stattdessen nochmals die Anzahl von Polizeianwärtern anzuheben. Gute Arbeit in der Polizei schafft man nur mit einer notwendigen Anzahl von entsprechend qualifizierten Schutz- und Kriminalbeamten. Auch die zeitlich befristete Neueinstellung von 30 Hilfspolizisten ändert daran nichts. Das Sicherheitsgefühlt der Saarländerinnen und Saarländer hat längst gelitten, was sich auch am Anstieg der Anträge für den kleinen Waffenschein zeigt, ebenso an der Zahl von mehr oder minder aktiven Bürgerwehren.  Es war ein großer Fehler von CDU und SPD, ausgerechnet bei der Sicherheit der Saarländerinnen und Saarländer sparen zu wollen. Nicht Schuldenbremse oder schwarze Null müssen im Mittelpunkt stehen, sondern die Interessen der saarländischen Bevölkerung.”

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