HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Vor dem Hintergrund der Sperrung der Fechinger Talbrücke sieht sich DIE LINKE in ihren Befürchtungen bestätigt, dass die Brücken im Saarland in einem maroden Zustand sind und umgehend alle gründlich überprüft werden müssen. Dazu erklärt Dagmar Ensch-Engel, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag:
„Eine Erhebung zum Zustand der Landstraßen und Brücken im Saarland hat kürzlich gezeigt, dass fast 50 Prozent der Landstraßen, 41 Landes-Brücken und knapp neun Prozent der Brücken, die dem Bund gehören, in einem derart schlechten Zustand sind, dass sie sofort saniert werden müssten. Zudem ist der Anteil der sanierungsbedürftigen Brückenbauten im Saarland so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Grund hierfür ist insbesondere der stark angestiegene LKW-Verkehr, der die Bausubstanz von Brücken immer schneller verschlechtert.“
Die Komplettsperrung der Fechinger Talbrücke bis Ende des Jahres sei ein alarmierendes Zeichen dafür, dass sofort alle Brücken gründlich überprüft werden müssten, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden und solche weitreichende Maßnahmen zukünftig zu verhindern.
Ensch-Engel weiter: „Notwendige Sanierungen müssen dringend rechtzeitig vorgenommen werden, bevor die Schäden so schwerwiegend sind, dass eine Instandsetzung monatelang dauert und sehr hohe Kosten verursacht. Wäre dies im Falle der Fechinger Talbrücke geschehen, hätte diese wichtige Hauptverkehrsader im Großraum Saarbrücken nicht komplett gesperrt werden müssen. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn die statischen Mängel jetzt nicht festgestellt worden wären.“
Somit sei ein Verkehrschaos bis Ende des Jahres vorprogrammiert. Zudem sei gerade in einem Haushaltsnotlageland wie dem Saarland eine intakte Infrastruktur mehr als überlebensnotwendig, um den wirtschaftlichen Anschluss an das restliche Bundesgebiet nicht komplett zu verlieren.
Claudia Kohde-Kilsch, Vorsitzende der Linksfraktion im Stadtrat Saarbrücken, ergänzt: „Auf Grund der langen Sperrung werden nicht nur die Pendler von und nach Saarbrücken von Staus und längeren Fahrzeiten betroffen sein. Auch die Bewohner um Ensheim und insbesondere Scheidt und Schafbrücke müssen jetzt monatelang den Verkehr aushalten, der wegen der Sperrung durch ihre Ortsteile geleitet wird. Und die Gäste des Saarbrücker Flughafens werden sich auf längere Anfahrtszeiten einstellen müssen.“
Ensch-Engel und Kohde-Kilsch erinnern daran, dass die Bahnanbindung des Saarlandes sowie der schleppende Ausbau der Moselschleusen bereits in der Kritik stehen. „Wenn das Saarland und seine Landeshauptstadt jetzt noch zusätzlich durch einen eklatanten Investitionsstau an Brücken und Straßen benachteiligt werden, verlieren wir gänzlich unsere Wettbewerbsfähigkeit. DIE LINKE appelliert daher an die Landesregierung, ihre guten Verbindungen zur Bundesregierung zu nutzen und sowohl die Verbesserung der Infrastruktur des Saarlandes einzufordern, als auch beim Bund mehr Geld als bisher für die Brückenerneuerung abzurufen“,  so beide Politikerinnen abschließend.
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein