Symbolbild

Die saarländische Wirtschaft hat in diesem Jahr insgesamt nur leicht an Auftrieb gewonnen. Wie das Statistische Amt des Saarlandes mitteilt, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung im ersten Halbjahr 2018 nominal um 2,6 Prozent an. Preisbereinigt bedeutet das ein reales Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent.

Damit verlief die Konjunktur im Saarland sowohl nominal als auch real ungünstiger als in den anderen Bundesländern. Für Deutschland insgesamt wurde die Wirtschaftsentwicklung des ersten Halbjahres nominal auf plus 3,7 Prozent beziffert, real auf 1,9 Prozent. Dies sind erste vorläufige Ergebnisse nach Auswertung der aktuellen Wirtschaftsstatistiken durch den Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, dem alle Statistischen Landesämter angehören. Für solche kurzfristigen Berechnungen ist die Datenbasis jedoch sehr begrenzt, weshalb die Aussagekraft der Zahlen noch stark eingeschränkt ist.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes wurde im ersten Halbjahr 2018 weiterhin von Sondereinflüssen bestimmt, die vor allem die heimische Automobilindustrie („Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“) betrafen. Aufgrund produktionstechnischer Umstellungen im Fahrzeugbau sind Produktions- und Absatzeinbußen in größerem Maße eingetreten, die sich auf den gesamten Konjunkturverlauf des Landes auswirkten. In dieser Schlüsselbranche der Saarindustrie sind bei insgesamt stagnierender Auftragslage die Umsätze der ersten sechs Monate um 5,0 Prozent geschrumpft. Dabei ging vor allem die Auslandsnachfrage stark zurück (- 11,7 %), während der inländische Absatz (+ 4,7 %) noch zulegen konnte. Parallel dazu fiel die Produktion um 5,0 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Nach der Umstellungsphase sollte die Autokonjunktur im zweiten Halbjahr dann wieder Fahrt aufnehmen.

Überwiegend erfreuliche Halbjahresergebnisse werden dagegen aus der saarländischen Stahlindustrie(„Metallerzeugung und -bearbeitung“) gemeldet: Mit einer Zunahme der Auftragseingänge um 12,0 Prozent (darunter plus 20,0 Prozent aus dem Inland) und einer Umsatzverbesserung um 7,1 Prozent bei allerdings schwacher Produktionsleistung (- 2,7 %)präsentiert sich die Metallbranche derzeit in einer recht robusten Verfassung.

Der Maschinenbau zeigt diesmal ein sehr differenziertes Konjunkturbild: Zwar haben die Auftragseingänge dank einer kräftigen Inlandsnachfrage (+ 14,7 %) insgesamt um 8,1 Prozent zugenommen, doch die Produktion fiel um 4,6 Prozent und der Umsatz um 3,2 Prozent. Aufgrund der überragenden Vorjahresergebnisse dürfte hierbei auch ein gewisser Niveaueffekt mitspielen.

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