HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag begrüßt grundsätzlich das Arbeitsprogramm zur Erhöhung der Frauen-Erwerbsbeteiligung, fordert aber darüber hinaus mehr Engagement für die Gleichstellung. Die frauenpolitische Sprecherin Barbara Spaniol erklärt:
„Es ist ja gut und schön, dass laut Zukunftsbündnis Fachkräfte in den nächsten zehn Jahren 19.000 Arbeitsplätze für barbara_spaniolweibliche Fachkräfte entstehen können. Es kommt aber darauf an, was das für Arbeitsplätze sind und wie sie bezahlt werden. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern darf nicht bedeuten, dass Frauen und Männer gleichermaßen schlecht bezahlt prekär arbeiten müssen. Die Talfahrt der Löhne muss für Frauen wie Männer gleichermaßen beendet werden. Leiharbeit und andere moderne Formen der Ausbeutung sind keinem Geschlecht zuzumuten und müssen verboten werden. Mütter und Väter sollen die Möglichkeit haben – aber nicht gezwungen sein – beide Vollzeit zu arbeiten und dafür auch sowohl im Berufsleben als auch im Alter vor Armut geschützt sein. Die CDU-geführten Landesregierungen der letzten Jahre haben den Niedriglohnsektor im Land massiv ausgebaut – hier arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen. Und so verdienen Frauen im Saarland im Schnitt ein Viertel weniger als Männer.“
Spaniol verweist auf die Antwort der Landesregierung auf eine entsprechende Anfrage von ihr (Drucksache 15/1823). Demnach waren im Jahr 2014 im Saarland 38 Prozent der erwerbstätigen Frauen „atypisch beschäftigt“, 83 Prozent davon arbeiteten – oft auch unfreiwillig – Teilzeit, fast die Hälfte war geringfügig und ein Viertel nur befristet beschäftigt. „Nach wie vor sind Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, besonders schlecht bezahlt, wie Pflege- und Erziehungsberufe. Damit muss Schluss sein. Wenn sich CDU und SPD im Land wirklich für bessere Chancen und Arbeitsbedingungen für Frauen einsetzen wollen, dann sollten sie auch für einen höheren Mindestlohn stark machen, der sowohl im Berufsleben wie im Alter wirksam vor Armut schützt und für Tarifverträge, die Frauen nicht länger schlechter stellen.“
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein