Dass der Krankenstand im Saarland laut AOK-Report so hoch ist, wie in keinem anderen Bundesland und hier auch deutlich mehr Arbeitnehmer wegen psychischer Probleme krankgeschrieben werden, ist für DIE LINKE im Saarländischen Landtag auch eine Folge der hier besonders verbreiteten prekären Beschäftigung sowie einer immer stärkeren Arbeitsverdichtung. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion und Landesvorsitzende der Saar-Linken Astrid Schramm erklärt:

„Schlechte Arbeitsbedingungen, Existenz-Ängste und die Sorge, wie man mit wenig Geld über die Runden kommen soll, machen krank. Das Robert-Koch-Institut kam vor fünf Jahren zu dem Ergebnis: Wer ohne Arbeit oder prekär beschäftigt ist, hat häufiger gesundheitliche Beschwerden als Arbeitnehmer mit sicheren Stellen. Arbeitslose sterben sogar merklich früher. Laut dieser Untersuchung hatten prekär beschäftigte Frauen – also etwa in Leiharbeit, befristeten Arbeitsverhältnissen oder im Niedriglohn-Bereich –  35 Prozent mehr Tage mit körperlichen Beschwerden als Frauen mit sicherem Job.

Die Agenda 2010 muss deshalb rückabgewickelt werden. Leiharbeit und sachgrundlose Befristungen gehören verboten, der Niedriglohn-Sektor muss mithilfe eines gesetzlichen Mindestlohns, der ohne Ausnahmen im Berufsleben wie im Alter vor Armut schützt, ausgedünnt werden. Auch im Pflegebereich sehen wir aktuell ja diesen Zusammenhang. Ärztekammer-Präsident Dr. Mischo führt den überdurchschnittlich hohen Krankenstand dort zu Recht auf ‚eine erhebliche Belastung oder sogar eine Überlastung‘ der Beschäftigten zurück.

Deshalb muss es endlich mehr Personal in der Pflege und klare verbindliche Vorgaben darüber geben, wie viele Pflegekräfte wie viele Patientinnen und Patienten betreuen.“

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