Die Saarschleife - Bild: Wolfgang Staudt ( CC BY 2.0 - Keine Änderungen - https://www.flickr.com/people/wolfgangstaudt )

„Die Transformation ist in vollem Gange. Wir müssen schnell Instrumente finden, um den Technologie- und Strukturwandel nachhaltig und beschäftigungsorientiert zu gestalten. Dazu brauchen wir zügig einen umfassenden Diskurs über konkrete Handlungsmöglichkeiten nach der Prämisse „agieren statt reagieren“. Genau diese Debatte haben wir heute gestartet“, sagt Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes.

Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, die den Kriterien Guter Arbeit entsprechen, steht dabei im Zentrum. Die saarländische Industrie bietet sichere, mitbestimmte Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen und Löhnen. Die Bruttolohn- und -gehaltsumme in der saarländischen Industrie lag im Jahr 2018 bei rund 4,7 Milliarden Euro bzw. 45.000 Euro je Arbeitnehmer*in und damit knapp 37 Prozent über dem Durchschnittsverdienst in der saarländischen Gesamtwirtschaft.

„Das Saarland ist auf seinen gut organisierten, stark tarifgebundenen und damit in der Regel gut entlohnten industriellen Kern angewiesen. Die Beschäftigten der Industrie haben ein enormes Kaufkraftpotenzial. Fällt dieses an der Saar weg, wird sich das in der gesamten saarländischen Wirtschaft, also auch in vielen Dienstleistungsbereichen oder dem Handwerk, bemerkbar machen. Auch wenn wir die Klimaziele unterstützen – die Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Basis im Saarland muss erhalten bleiben. Bei den vielen Herausforderungen und Veränderungsprozessen kann dies nur durch eine umfassende Beteiligung der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen gewährleistet werden“, so Caspar.

Damit der anstehenden Strukturwandel gelingen kann, darf das Saarland nicht alleine gelassen werden. „Bund und EU müssen hier (vorab) finanziell unterstützen – etwa durch einen auskömmlich finanzierten Industriefonds“, schlägt Caspar vor.

Unternehmen müssen ihre individuelle Transformation (zwischen-)finanzieren können. Neue Ideen brauchen Anschubfinanzierung. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die regionale Wirtschaft nicht von Investoren abhängig ist, die rein kurzfristige Gewinninteressen verfolgen und keinen Wert auf Beschäftigungssicherung am Standort Saarland legen.

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