Foto: Daniel von Hofen
Anzeige

Ein gut gefülltes Brauhaus, gut gelaunte Gäste, stimmungsvolle Musik der Homburger Lokalmatadoren „Firma Holunder“ – schon seit Jahren setzt die LINKE bei ihrem Neujahrsempfang auf ein ausgelasseneres Konzept als andere Parteien und kombiniert Unterhaltung mit politischen Reden.

Auch in diesem Jahr ging das Konzept voll auf, waren doch alle Plätze im Saarpfalz-Center belegt. Das lag sicher auch an der Anwesenheit von Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Und diesem war es auch vorbehalten, bundespolitische Themen, wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in den Mittelpunkt seiner halbstündigen Rede zu rücken. Dem lokalen Anteil der Veranstaltung, neben der Saarland-Politik, drückte Barbara Spaniol ihren Stempel mit Homburger Themen auf.

Anzeige
Barbara Spaniol – Foto: Daniel von Hofen

Den Auftakt machte dabei die Infrastruktur vor Ort in Homburg, insbesondere die Schließungen von Sparkassen-Filialen sind der LINKEN ein Dorn im Auge: „Zu einem guten Leben vor Ort gehört auch eine gute Infrastruktur. Und hier hakt es immer mehr. Schnelles Internet und Handynetz sind vielfach noch Fehlanzeige. Die Post ist schon lange weg und selbst unsere Sparkassen verschwinden mehr und mehr aus dem Stadtbild. Allein in Homburg sollen fünf Standorte schließen. Hier sagen wir klar: Man darf den älteren Menschen im Ort nicht ihre Sparkasse wegnehmen. Das ist kaum vermittelbar. Genauso wenig wie die Botschaft, dass es in aufstrebenden Stadtteilen mit touristischen Höhepunkten und Highlights noch nicht einmal mehr einen Geldautomaten geben soll.“

Auch Ortsräte waren Thema ihrer Rede, um mehr Mitbestimmung der Bürger zu gewährleisten: „Wir haben die Einführung von Ortsräten für das gesamte Stadtgebiet Homburg im Sommer letzten Jahres im Stadtrat auf den Weg gebracht. Unsere erste Initiative wurde noch vor der letzten Kommunalwahl beerdigt. Aber jetzt ist die Zeit reif. Es ist auch Zeit genug und es gibt keine Ausreden mehr. Eine Bürgervertretung für alle Stadtteile unterhalb der Ratsebene, die muss kommen. Sie stehen dem bürgerschaftlichen Engagement jedenfalls sehr gut zu Gesicht. Und dafür werden wir kämpfen.“

Anzeige

Gut zu Gesicht würde der Kreisstadt auch ein modernes Fußballstadion stehen, hat die Heimstätte des FC 08 Homburg die besten Tage doch schon längst hinter sich. Eine Besserung der Situation erfordert allerdings viel Geld, was auch Spaniol anerkennt, gleichzeitig Bürgermeister Michael Forster, ebenfalls Gast des Neujahrsempfangs, die Hand reicht: „Die Kostenfrage ist die wichtigste Frage der Fragen. Die tut immer sehr weh. Aber wir LINKE, wir werden mit unserem Bürgermeister und seiner Verwaltung tragfähige Lösungen finden. Wir sind ja schon in den Planungen. Und hier tut auch eine Portion Selbstbewusstsein gut. Denn es geht immer auch darum, wie ich zu unserer Stadt stehe.“

Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag – Foto: Daniel von Hofen
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein