Blick in den gemeinsamen Krisenstab von St. Ingbert und Kirkel - Bild: Florian Jung
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Mitglieder der Verwaltungsstäbe der beiden Kommunen St. Ingbert und Kirkel übten vor kurzem gemeinsam an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ). Die BABZ ist die zentrale Bildungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland für alle Akteure im Bereich Katastrophen- und Zivilschutz. Der Sitz der Akademie liegt in Bad Neuenahr – Ahrweiler.

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine hat das Thema Krisen- und Katastrophenmanagement in den beiden Verwaltungen eine hohe Priorität eingenommen. Vielmehr standen im vergangenen Sommer die Nachbereitung und Erkenntnisse der Corona-Pandemie auf dem Prüfstand in den Verwaltungen. Im Rahmen der Prüfung sollten die Strukturen von externen Spezialisten überprüft werden.

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Ein erster Vorbereitungsworkshop durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fand im Frühjahr im St. Ingberter Rathaus statt. Im Workshop wurde durch die Referenten eine Analyse durchgeführt. Die Experten stellten ein positives Zeugnis für die St. Ingberter Stadtverwaltung und deren Krisenstab aus. Dennoch galt es Abläufe und die Arbeit des Stabes zu verbessern. Weiterhin gaben die Spezialisten den Hinweis, dass genügend Personal und Ausfallebenen im Krisenfall vorhanden sein müssten. So kam die Gemeinde Kirkel ins Spiel. Denn St. Ingbert und Kirkel verfolgen seit mehreren Jahren eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit in den Bereichen Ordnung und Standesamtswesen. Zukünftig werden die beiden Kommunen auch im Krisenfall interkommunal zusammenarbeiten und diese je nach Szenario in einem gemeinsamen Krisenstab bewältigen.

Um die Arbeit der Krisenstäbe zu intensivieren wurde ein Übungsseminar der Stäbe an der BABZ in Ahrweiler angesetzt. Die rund 20 Teilnehmer wurden an drei Tagen theoretisch und praktisch durch Referenten im Krisenmanagement geschult und vorbereitet. Neben den Verwaltungsmitarbeitern nahmen auch der St. Ingberter Oberbürgermeister Ulli Meyer und der Bürgermeister von Kirkel, Frank John, an der Übung teil.

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Bei den Übungen arbeiteten die Beteiligten gemeindeübergreifend zusammen. In der Praxis standen die Szenarien Stromausfall und eine länger anhaltende Dürre, in Folge des Klimawandels, auf dem Stundenplan. In den praktischen Beispielen übernahmen die Beteiligten Schlüsselpositionen in den Stäben. Durch unterschiedliche Sichtweisen und den gemeinsamen Austausch erweiterten die Teilnehmenden ihr Wissen im Bereich Krisen- und Katastrophenmanagement.

Bürgermeister Frank John und Oberbürgermeister Ulli Meyer nahmen an der Krisenstabsübung in Ahweiler teil – Bild: Florian Jung

Der St. Ingberter Oberbürgermeister bewertete das Seminar an der BABZ erfolgreich: „Das Krisenmanagement und die Abarbeitung einer Krise im Stab ist für uns in St. Ingbert sehr wichtig. Tritt eine Krise ein, müssen wir umgehend handlungsbereit sein. Ich freue mich, dass wir zukünftig auch interkommunal mit der Gemeinde Kirkel im Krisenmanagement zusammenarbeiten können.

Bürgermeister Frank John ergänzt: Die Übung hat gezeigt, welche Aufgaben auf Kommunen, insbesondere einer kleinen Gemeinde wie Kirkel im Falle einer Krise zukommen;  diesen werden wir uns stellen und im Austausch mit den Kollegen der Stadt St. Ingbert für die Bevölkerung einen funktionieren verlässlichen Stab bilden.

In Kürze werden die beiden Verwaltungschefs eine Vereinbarung zur interkommunalen Zusammenarbeit im Krisenmanagement unterzeichnen.

Hautnah konnten die Teilnehmer auch die Folgen einer der größten Katastrophen in Deutschland erleben. In einem Rundgang begutachteten die Verwaltungsmitarbeiter die Folgen der Flutkatastrophe an der Ahr. Nach ca. 1 ½ Jahren sind die Schäden und die unglaubliche Wucht des Wassers noch deutlich sichtbar.

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