v. l. n. r.: Katharina Pieper, Bürgermeister Michael Forster und Dr. Françoise Mathis-Sandmaier. -Foto: Linda Barth/Stadtverwaltung
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Viele Menschen in der Region können mit dem Begriff „Kalligrafie“ wohl wenig anfangen. Dabei lebt und arbeitet in Homburg eine der renommiertesten Kalligrafinnen quasi „direkt ums Eck“. Katharina Pieper feierte am Sonntag ihr 40-jähriges Jubiläum mit der Ausstellungseröffnung „Durch die Zeit geschrieben… 40 Jahre Kalligrafie von Katharina Pieper“. Bürgermeister Michael Forster gratulierte ihr zu diesem Anlass herzlich.

„Kalligrafie – die Kunst des Schönschreibens“ steht im Wörterbuch unter der Bedeutung des Begriffs geschrieben. Klingt erst einmal einfach, doch wer sich die Werke von Katharina Pieper anschaut, erkennt, dass viel mehr als nur das Schreiben dahintersteckt. Ihre Kunst bewegt und berührt, die Liebe zum Detail, die Farben und Formen machen das geschriebene Wort erst zum vollendeten Kunstwerk.

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Auch der Bürgermeister fand viele lobende Worte: „Dies ist heute keineswegs nur ein Zurückblicken auf die vergangenen 40 Jahre, sondern ein Blick mitten hinein, denn Frau Pieper steckt nach wie vor voller Ideen, Tatendrang und Schaffenskraft“, so Forster. Er dankte der Künstlerin für ihr außergewöhnliches Engagement, das Homburg „vielfach bereichert“. Damit meinte er nicht nur die zahlreichen Arbeiten als Schriftkünstlerin und -designerin, sondern auch den Unterricht an Hochschulen, Kurse und Workshops, die sie leitet sowie die Herausgabe von Büchern. Ihre Werke können regelmäßig bei der Jahresausstellung Homburger Künstlerinnen und Künstler bewundert werden. 2016 gründete sie den Verein „Stiftung Schriftkultur e.V.“, 2017 folgte die Eröffnung der Galerie im Gut Königsbruch, in der nun auch die Jubiläums-Ausstellung bis zum 8. Oktober zu sehen sein wird. „Was für uns, die Stadt Homburg, von sehr großer Bedeutung ist: Frau Pieper gestaltet seit nunmehr 20 Jahren die Einträge in das Goldene Buch der Stadt, das seit kurzem ja auch auf der städtischen Homepage zum virtuellen Durchblättern bereitsteht“, erwähnte Forster ein Detail, das vielleicht ebenso wenigen Anwesenden bewusst gewesen sein dürfte.

Die Laudatio auf die Jubilarin hielt Françoise Mathis-Sandmaier. Sie ging auf die Vita und die zahlreichen nationalen wie auch internationalen Projekte, Kontakte und Preise Piepers ein, die dennoch stets bescheiden und demütig geblieben sei: „Die mit Leidenschaft und Gewissenhaftigkeit gepaarte Energie und Disziplin, die Pieper für ihre unterschiedlichsten Tätigkeitsfelder aufbringt, sind mehr als erstaunlich“, brachte es Mathis-Sandmaier auf den Punkt. Ein Ende sei noch lange nicht in Sicht: „Katharina Pieper experimentiert und geht neue Wege.“ Die Künstlerin habe mit der Stiftung Schriftkultur „der Kulturkarte des Saarlandes eine neue und einzigartige Wegmarke von überregionaler Ausstrahlung beschert und die Kreisstadt Homburg zum ‚Mekka der Kalligrafie´ gemacht“, so die Laudatorin.

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Die Künstlerin selbst bedankte sich bei allen Anwesenden und wiederholte die bereits vor Jahren gesprochenen Worte: „Kalligrafie ist mein Leben, meine Leidenschaft, meine Berufung und meine Vision!“ Großen Einfluss auf ihr Wirken habe auch heute noch die Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Lebenspartner Jean Larcher, der im Jahr 2015 starb und für den Pieper ebenfalls berührende Worte fand: „Sein Lebenswerk, ein Buch mit 300 verschiedenen Werken gibt noch viel her, das es zu erleben und entdecken gibt. Ich lerne auch heute noch tagtäglich von ihm.“ Sie hoffe, dass sie „80 oder 90 Jahre alt werde, um die einzelnen Schriften Jeans in vielen Workshops und Arbeiten weitergeben zu können“.

Anekdoten ihrer Besuche, unter anderem der Weltausstellung in St. Petersburg sowie den heiligen Gemächern des Kensington Palastes in London, wo die Kalligrafie einen ganz hohen Stellenwert genießt, rundeten die Erzählungen Katharina Piepers ab und alle Anwesenden konnten am Schluss ein Zitat von Laudatorin Françoise Mathis-Sandmaier nur bestätigen: „Das letzte Wort ist noch lange nicht gestaltet. Der Raum zwischen den Zeilen steckt noch voller Abenteuer. Piepers Schrift-Bilder bewegen und berühren. Ihre Kunst ist in vielerlei Hinsicht buchstäblich in Bewegung. Wohin die Kunstreise die versierte und vielseitige Schrift-Künstlerin noch führen wird, bleibt spannend.“

Die Ausstellung kann nach Terminvereinbarung oder an verschiedenen Daten, die auf der Homepage der Stiftung Schriftkultur veröffentlicht sind, besucht werden (Kontakt: E-Mail: stiftung@schriftkultur.eu, Homepage: www.schriftkultur.eu).

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