Lehrerin Yvonne Knöbber, SWH-Geschäftsführer Frank Barbian und VKU-Landesgruppenvorsitzender Dr. Ralf Levacher (von links) mit den Schülerinnen und Schülern bei der Preisverleihung in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Homburg. Foto: Stadtwerke Homburg/Lea Geier
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Wie kommt das Wasser in den Hahn? Was steckt hinter Strom aus der Steckdose und Wärme in der Heizung? Fragen wie diese haben sich acht Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Homburg gestellt – und Antworten gesucht, die nicht nur sie selbst, sondern auch Fachleute beeindruckten.

Im Rahmen ihrer schulischen Umwelt-AG mit dem Namen „UNS“ – kurz für Umwelt, Natur und Sein – widmet sich die Gruppe unter Leitung von Lehrerin Yvonne Knöbber regelmäßig Themen rund um Nachhaltigkeit und Verantwortung. Mülltrennung, Ressourcenschonung, Energienutzung – das sind Schlagworte, die hier nicht nur auf dem Papier stehen. Doch dieses Mal ging es um mehr: Die Jugendlichen im Alter zwischen elf und 16 Jahren wagten sich an die komplexe Welt der kommunalen Versorgung heran – und das mit erstaunlicher Tiefe.

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Ihr Projekt war Teil eines landesweiten Schülerwettbewerbs, den der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) im vergangenen Jahr anlässlich seines 75-jährigen Bestehens ins Leben gerufen hatte. Ziel war es, junge Menschen für die Bedeutung von Ver- und Entsorgung – also für Wasser, Strom, Gas und Abfallwirtschaft – zu sensibilisieren und ihnen die zentrale Rolle kommunaler Unternehmen näherzubringen. Dass die Homburger Schülerinnen und Schüler dabei nicht nur mitgemacht, sondern auch überzeugt haben, zeigt ihr Platz auf dem Siegertreppchen: Hinter einer Klasse aus Blieskastel landeten sie auf dem zweiten Platz – verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Euro.

Vor dem Geld kam allerdings die Arbeit. Recherchen, Interviews mit Mitarbeitenden der Stadtwerke Homburg und ein Besuch des Wasserwerks standen ebenso auf dem Programm wie die kreative Aufbereitung der gesammelten Informationen. Die Jugendlichen setzten sich mit Versorgungssystemen auseinander, untersuchten den Einfluss des Klimawandels und diskutierten mögliche Entwicklungen durch die Energiewende. Ganz nebenbei lernten sie dabei, wie Stadtwerke überhaupt funktionieren – und welche Leistungen tagtäglich notwendig sind, damit aus dem Hahn sauberes Trinkwasser fließt.

„Ich bin stolz auf die jungen Leute“, sagt Lehrerin Yvonne Knöbber. „Sie haben sich richtig reingekniet, waren neugierig, motiviert und voller Energie.“ Eine Einschätzung, die auch von den Profis der Stadtwerke geteilt wird. Bei der offiziellen Preisverleihung im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Homburg lobte Geschäftsführer Frank Barbian das Projekt: „Euer Beitrag zeichnet sich durch thematische Breite und inhaltliche Tiefe aus.“ Barbian ist nicht nur Chef des lokalen Energieversorgers, sondern auch stellvertretender Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Saarland – und entsprechend sensibilisiert für die Bedeutung solcher Bildungsinitiativen. Auch Dr. Ralf Levacher, Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis und Landesgruppenvorsitzender des VKU, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der jungen Teilnehmer. Er überreichte nicht nur den Preis, sondern betonte auch: „Unsere Branche entwickelt sich ständig weiter. Es ist wichtig, junge Menschen für diese Themen zu interessieren – nicht zuletzt auch als potenzielle Fachkräfte von morgen.“

Der Wettbewerb selbst war bewusst offen gehalten. Teilnehmen durften Schulklassen oder einzelne Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufen aller allgemeinbildenden Schulen im Saarland – bevorzugt aus den MINT- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereichen. Die Beiträge konnten kreativ gestaltet sein: als Präsentation, Video, Modell oder schriftliche Arbeit. Wichtig war vor allem, dass sich die Teilnehmenden eigenständig mit der lokalen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur auseinandersetzten – und sich auch mit zukünftigen Herausforderungen beschäftigten. Dr. Heribert Gisch, Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe Saarland, erklärt die Zielrichtung: „Gerade in diesem Alter bilden sich Interessen aus, die später auch die Berufswahl prägen können. Unser Wettbewerb sollte dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung kommunaler Unternehmen zu stärken.“

Das Fazit: Eine gelungene Aktion, bei der junge Menschen nicht nur einen Preis, sondern vor allem jede Menge Wissen gewonnen haben – und vielleicht auch einen ersten Blick auf mögliche berufliche Wege. Die UNS-AG der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn hat gezeigt, wie schulisches Engagement, Neugier und gute Begleitung Großes bewirken können.

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