Mit neuen Vortragsveranstaltungen startet das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen des Saarlandes (UTS) die diesjährige Informationsreihe zu Krebserkrankungen.
Das Angebot richtet sich an Betroffene, Angehörige und alle Interessierten. Alle Vorträge der Reihe finden von 18 bis 19 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude (Geb. 35, Seminarraum 1 bzw. Hörsaal) auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg statt, der Wochentag ist immer ein Donnerstag. Eine Terminübersicht findet sich im Jahresprogramm. Die Teilnahme ist kostenlos und kann vor Ort oder online stattfinden.
30. Januar 2025: Vortrag zu Therapieoptionen am UTS / Vorstellung Onkologische Fachpflege / KISS: Selbsthilfe im Saarland
Beim ersten Informationsabend des Jahres am 30. Januar spricht Prof. Dr. Erich-Franz Solomayer in seinem Vortrag über die Therapieoptionen am Universitätsmedizinischen Zentrum für Tumorerkrankungen des Saarlandes. Er ist Sprecher des UTS und Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, an der u.a. Patientinnen mit Brustkrebs und gynäkologischen Tumorerkrankungen behandelt werden.
Das UTS ist ein Zusammenschluss von neun spezialisierten Organkrebszentren (Brustkrebszentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Lungenkrebszentrum, Darmkrebszentrum, Prostatakrebszentrum, Zentrum für Hämatologische Neoplasien, Hautkrebszentrum, Kopf-Hals-Tumorzentrum, Neuroonkologisches Zentrum) sowie einer Reihe weiterer interdisziplinärer Einrichtungen am UKS. Seit November 2021 ist das UTS durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Fälle werden fächerübergreifend besprochen, die Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum des Saarlandes erhalten durch diesen Austausch eine medizinische Behandlung auf höchstem Niveau.
Neue Therapieangebote wie beispielsweise Immuntherapien und ebenso die Teilnahme an klinischen Studien sind Behandlungsoptionen am UKS, die über medizinische Standards hinausgehen. Die Patienten des UTS profitieren von den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen. Das Universitäre Tumorzentrum bietet unter der UTS-Portalfunktion Auskünfte, Termine sowie Unterstützung bei der Suche nach Experten für eine bestimmte Krebserkrankung und zum Einholen einer Zweitmeinung. Prof. Solomayer wird an diesem Infotag die Fragen der Teilnehmer rund um die Arbeit des UTS beantworten.
Im zweiten Vortrag erläutert Bettina Knapp als Bereichsleitung die Arbeit der Onkologischen Fachpflege am UKS. In Homburg gibt es insgesamt sechs freigestellte Onkologische Pflegefachkräfte, die Krebspatienten in verschiedenen Krankheitsphasen individuell und kompetent betreuen. Während eines Klinikaufenthalts sind sie jederzeit für alle Fragen der Patienten da. Zusätzlich zu den freigestellten gibt es am Universitätsklinikum des Saarlandes mehr als 40 weitere Pflegekräfte, die eine zusätzliche onkologische Fachweiterbildung absolviert haben.
Das Thema Selbsthilfe spielt in der Auftaktveranstaltung der UTS-Informationsreihe ebenfalls eine zentrale Rolle. Ein Team der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland (KISS) wird das Beratungsangebot des Vereins vorstellen. Das Selbsthilfeangebot der KISS ist vielfältig und umfasst nicht nur onkologische Erkrankungen.
13. Februar 2025, Lungenkrebszentrum: Zielgerichtete Therapien in frühen Lungenkrebsstadien
Seit 2017 gibt es am Universitätsklinikum des Saarlandes ein Lungenkrebszentrum, um Patienten mit Lungentumoren immer optimal, interdisziplinär und auf höchstem Niveau zu versorgen. Der Bedarf ist leider sehr hoch, denn Lungenkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Gerade bei Frauen steigt die Zahl der Neuerkrankten seit vielen Jahren stark an, was auf ein geändertes Rauchverhalten zurückgeführt wird. Rauchen ist nicht der einzige Auslöser, aber nach wie vor ein Hauptgrund für Lungenkrebs, der auch als Lungen- bzw. Bronchialkarzinom bezeichnet wird.
Im Lungenkrebszentrum am UKS arbeiten alle an der Diagnostik, Behandlung und Betreuung beteiligten Kliniken und Institute des Universitätsklinikums des Saarlandes zusammen. Die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs wird konsequent und stetig verbessert. Es erfolgt immer eine Diagnostik und Therapie nach den aktuellsten Empfehlungen, darüber hinaus werden neueste und innovative Diagnostik- und Therapieoptionen aus den verschiedenen Fachdisziplinen angeboten. Das Therapiespektrum reicht von der operativen Entfernung des Tumors über die Strahlentherapie mit der Option einer Hochpräzisionsbestrahlung, der sogenannten Stereotaxie, bis hin zu systemischen Therapieverfahren wie der klassischen Chemotherapie, der Immuntherapie und der molekularen Tumortherapie. Oftmals und zunehmend werden diese Therapieformen auch kombiniert, um ein besseres Behandlungsergebnis zu erzielen. Durch die interdisziplinäre Tumorkonferenz, die Entwicklung verbindlicher Behandlungspfade sowie eine enge Verzahnung von Forschung und klinischer Versorgung wird die Behandlung optimiert. Um der Vielschichtigkeit der Erkrankung gerecht zu werden, stehen psychoonkologische Betreuung und gegebenenfalls palliativmedizinische Versorgung zur Verfügung.
PD Dr. Jan Stratmann ist Oberarzt der Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin des UKS und Leiter des Lungenkrebszentrums. In seinem Vortrag geht es schwerpunktmäßig darum, welche Behandlungsoptionen in den frühen Phasen einer Lungenkrebserkrankung zur Verfügung stehen. Er wird ebenso ganz allgemein auf die Erkrankung und die Arbeit des Homburger Lungenkrebszentrums eingehen. Der Experte beantwortet alle Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund um diesen Themenkomplex.
Im zweiten Teil des Informationsabends dreht sich alles um Selbsthilfe. Die Lungensportgruppe Homburg e.V. ist zu Gast und wird für eine Fragerunde und Gespräche zur Verfügung stehen.
Allgemeine Informationen zur Veranstaltungsreihe
Das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen legt bei den Informationsveranstaltungen großen Wert auf den Austausch. Die Teilnehmer können davor, währenddessen und danach ihre Fragen stellen. Um möglichst vielen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen, ist die Veranstaltungsreihe im Hybrid-Format angelegt. Man muss nicht zwingend auf dem Campus teilnehmen, sondern kann sich ebenso mit sämtlichen internetfähigen Geräten virtuell in die Veranstaltung einwählen. Für die Online-Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung an die E-Mail-Adresse uts@uks.eu notwendig. Der Einwahl-Link für die Online-Teilnahme wird nach der Anmeldung zugeschickt.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Erkrankte, Angehörige und alle Interessierten. Gesundheitsbewusste, die beispielsweise ihr Krebsrisiko senken oder sich über Vorsorgeuntersuchungen informieren möchten, finden interessante Vorträge zur Prävention im Programm. Die Besucher erwarten zahlreiche Themen zu unterschiedlichen Krebserkrankungen mit Fokus auf Vorsorge, Früherkennung, moderne Therapien und Unterstützungsangebote insbesondere in Kooperation mit den regionalen Selbsthilfegruppen.