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Vorstandssprecher Wolfgang Brünnler begrüßte unlängst die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter sowie weitere geladene Gäste zur Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG in der Würzbachhalle in Niederwürzbach.

In seinen Ausführungen ging Wolfgang Brünnler zunächst auf die weiter anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ein und betonte, dass das Jahr 2016 kein leichtes Jahr für die Finanzbranche insgesamt war. „Die EZB verlangt seit März 2016 für die Einlagen der Bank -0,4% Zinsen. Für uns Banken stellt der Negativzins eine große Herausforderung dar. Die Margen zwischen Einlagen- und Kreditzinsen schrumpfen nicht unerheblich und der Niedrigzins schadet besonders kleinen und mittleren Banken mit einem traditionellen Geschäftsmodell, wie unserem Haus.“ so Wolfgang Brünnler.

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Bei den „chronischen Minizinsen“ müssten Kosten reduziert und Erträge über Wachstum generiert werden, eine eierlegende Wollmilchsau, die es so nicht gibt. Brünnler wies darauf hin, dass Genossenschaftsbanken, die der Größe der VRB Saarpfalz eG entsprechen, im Durchschnitt nur 7 bis 9 Geschäftsstellen hätten. Mit 19 Geschäftsstellen sei die VRB Saarpfalz eG daher aktuell überdurchschnittlich aufgestellt. „Wir haben uns in der Vergangenheit immer gegen Geschäftsstellenschließungen gewehrt, das kann man an dieser überdurchschnittlich hohen Anzahl personell betriebener Geschäftsstellen gut erkennen. Nun holt auch uns die Marktentwicklung ein und wir sind gezwungen, zu reagieren. Aber ich versichere Ihnen, wir werden mit diesem Thema rational umgehen und mit gesundem Menschenverstand herangehen, wir werden keinen Kahlschlag vornehmen, wie dies die vorgenannten Zahlen vermuten lassen. Dennoch wird die Bank an weiteren Geschäftsstellenzusammenlegungen und Reduzierung von Geschäftsöffnungszeiten nicht vorbeikommen“.

Die VRB Saarpfalz eG konnte für das Jahr 2016 ein deutlich höheres Ergebnis als im Jahr 2015 ausweisen. Allerdings war das Jahr 2015 von Sonderkosten der Fusion und einem nicht unerheblichen Wertpapierkorrekturbedarf beeinflusst, was sich im Jahr 2016 nicht wiederholt hat. „Wir sind dennoch wie bereits zuvor erwähnt, zum Handeln gezwungen.“ so der Vorstandssprecher. „Wir reagieren auf diese Entwicklungen so, wie man es von vernünftigen Kaufleuten erwarten darf: Wir wollen und müssen die Kosten optimieren und wir wollen und müssen uns alternative Ertragsquellen erschließen und dabei ist Wachstum Pflicht.“ so Wolfgang Brünnler.

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Erreichen möchte die VRB Saarpfalz eG ihre Ziele durch Kundenorientierung und qualifizierte Kundenberatung. „Wir haben in den letzten Jahren stark in die Qualität unserer Kundenberatung investiert. Und wir werden dies auch weiterhin tun. Geldanlagen, die höhere Renditen generieren – beispielsweise Aktien – gewinnen an Bedeutung, bergen allerdings auch höhere Risiken. Um hier die richtige Entscheidung zu treffen, benötigen Anleger die Unterstützung von Fachleuten, von unseren hoch qualifizierten Mitarbeitern.“

Die Genossenschaftsbank hat zum Monatsbeginn ein neues Projekt „Beratungsqualität“ gestartet, eine Qualifizierungsmaßnahme für alle Vertriebsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der VRB Saarpfalz eG, mit der die Bank durch Einbindung von neuen IT-Techniken die Beratungsleistung noch weiter intensivieren und qualifizieren wird. Der Volleinsatz in der Praxis soll nach Abschluss der entsprechenden Schulungsmaßnahmen bis zum Anfang des kommenden Jahres erfolgen.

Zudem startet ab dem 5. Juli das neue Kundenservicecenter, mit dem die Kundinnen und Kunden der VRB Saarpfalz eG künftig viele Prozesse wie Überweisungen, Wertpapierkäufe oder Verkäufe, Dauerauftragsänderungen, Terminvereinbarungen etc. bequem von zu Hause aus telefonisch erledigen können. „Damit vereinfachen wir in vielfacher Hinsicht geschäftliche Abwicklungen zwischen Ihnen und uns und es wird künftig vieles schneller, einfacher, und noch komfortabler sein.“ so Wolfgang Brünnler. Durch die Erweiterung des Servicepaketes wird die VRB Saarpfalz eG künftig über das neue Kundenservicecenter von 06:00 – 22.00 Uhr zu erreichen sein, zudem an Samstagen und Sonntagen von 09.00 – 14.00 Uhr (Feiertage ausgenommen).

Trotzdem grenzt sich die VRB Saarpfalz eG weiterhin deutlich von den Direktbanken ab: „Wir sind keine Direktbank und wollen es auch nicht werden. Wir glauben, dass der persönliche Kundenkontakt immer noch ein bedeutendes Geschäftsmodell darstellt und erfolgreich ist. Daher haben wir auch in den letzten 3 Jahren 3 Mio. Euro in Geschäftsstellenrenovierung -und Neubauten investiert. Und das ausschließlich mit Handwerkern aus der Region, womit wir Arbeitsplätze sichern.“ Der Vorstandssprecher machte deutlich, dass bei der VRB Saarpfalz eG, solange es die Zinspolitik der EZB und die allgemeinen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen zulassen, auf die Einführung von Negativzinsen für Privatkunden verzichtet wird.

Anschließend ging Vorstandsmitglied Helmut Scharff näher auf die Geschäftsentwicklung der VRB Saarpfalz eG ein. In dem ersten vollen Geschäftsjahr nach der in 2015 vollzogenen Fusion liegt die Genossenschaftsbank weiter auf „Wachstumskurs“. Die Bilanzzahlen verdeutlichen dies durch eine positive Entwicklung: „Unsere VRB Saarpfalz eG hat sich erneut als verlässlicher Partner vor Ort und in der Region präsentiert und Marktanteile weiter ausgebaut. Das kommt sowohl in der Bilanzsumme und im Kundengesamtvolumen als auch auf der Passiv- und Aktivseite sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung zum Ausdruck. Die Bilanzsumme hat sich in 2016 um 3,9 % auf 686,5 Mio. Euro erhöht. Die Steigerung erfüllte somit unsere Planwerte.“ so Vorstandsmitglied Helmut Scharff.

Hervorgehoben wurde die Entwicklung bei dem Kundengesamtvolumen (Gesamtheit aller Einlagen und Kredite inklusive der von uns betreuten Produkte unserer Verbundpartner), bei dem ein Zuwachs von 1,3 % auf 1,36 Milliarden Euro verzeichnet werden konnte.

Gefragt war die VRB Saarpfalz eG im Jahr 2016 auch als Kreditgeber. Die Aktiva lagen mit einem Zuwachs von 2,6 % auf 375,2 Mio. Euro unter den Planwerten. Das Kreditvolumen wurde um 9,6 Mio. Euro erhöht. Die Bank verzeichnet insgesamt einen deutlichen Trend hin zu langfristigen Darlehen mit Zinsfestschreibung. „Das Geschäft mit privaten Wohnbaudarlehen stagnierte, was auch auf die Unsicherheiten aus der Wohnimmobilienkreditrichtlinie zurückzuführen ist.“ so Helmut Scharff. Zur Aktivseite gehören auch die Geld- und Kapitalmarktanlagen der Bank. Diese betrugen zum Jahresende 2016 rd. 286 Mio. EUR.

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