Bürgermeister Michael Forster bei der Begrüßung - Foto: Linda Barth

In Deutschland haben ca. 1,5 bis zwei Millionen Menschen Vorhofflimmern. Es ist damit die häufigste andauernde Herzrhythmusstörung und auch wenn sie manchmal ohne größere Symptome auftritt: Es handelt sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung, die mit gravierenden Folgeschäden einhergehen kann. Konsequent also, dass diese Erkrankung das aktuelle Motto der Herzwochen 2022 darstellt, die im November stattfinden.

„Vorhofflimmern – wenn das Herz aus dem Takt gerät“ lautete auch das Motto des Herzseminars, das vom Uniklinikum des Saarlandes gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung am Donnerstag im Forum stattfand. Seit Jahren ist die Stadt Homburg Gastgeber dieser Veranstaltung und stellt ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Das Interesse war auch bei diesem Seminar enorm, was Bürgermeister Michael Forster in seiner Begrüßung positiv erwähnte. Es sei ihm im wahrsten Sinne des Wortes eine „Herzensangelegenheit“, den Sitzungssaal des Rathauses für diese wichtige Veranstaltung seit Jahren zur Verfügung zu stellen: „Wir sind stolz auf unser UKS und unterstützen es aus tiefster Überzeugung, nicht nur bei dieser, sondern bei zahlreichen anderen, auch gemeinsamen Projekten.“ Forster bedankte sich bei den Organisatoren und bei allen, die sich für die Aufklärung einsetzen. Unter ihnen waren mehrere Referenten, die an diesem Nachmittag umfangreiche Informationen zum Vorhofflimmern, zur Diagnose und Behandlung weitergaben.

„Diskussionen sind durchaus erwünscht. Wir möchten, dass wir alle heute Abend nach Hause gehen und keine Fragen offen sind. Denn Sie haben dann auch eine Art Weitergabefunktion für Freunde, Angehörige und die Bevölkerung“, so Prof. Dr. Michael Böhm, Direkter der Klinik für Innere Medizin III am UKS ans Publikum gerichtet. So sei es vor allem wichtig, bei Vorhofflimmern auf keinen Fall Zeit zu verlieren: „Bei Erkrankungen des Herzens ist es falsch, auf die Zähne zu beißen oder Tapferkeit beweisen zu wollen, denn ein Schlaganfall kann relativ früh die Folge sein. Katastrophen passieren schnell, aber man kann heutzutage am Herzen auch vieles schnell wieder regeln“, so Prof. Dr. Böhm.

Nach den Begrüßungen startete Prof. Dr. Christian Ukena, der auch die Organisation des Seminars weitgehend übernommen hatte und Leiter der Rhythmologie der Klinik für Innere Medizin III am UKS ist, mit einem Vortrag, in dem er zunächst erklärte, was Vorhofflimmern überhaupt ist und wie man es diagnostizieren kann. Interessant wurde es, als er auf das Thema Smartwatch zu sprechen kam, denn die modernen Uhren versprechen oftmals eine Früherkennung des Vorhofflimmerns – „für Risikopatienten vielleicht sinnvoll, aber es zieht auch Millionen Hypochonder herbei“, wie auch Prof. Böhm bemerkte.

v. l. n. r.: Prof. Dr. Christian Ukena, Leiter Rhythmologie an der Klinik für Innere Medizin III am UKS, Evelyne Schmitt von der Deutschen Herzstiftung, Bürgermeister Michael Forster und Prof. Dr. Michael Böhm, Leiter der Klinik für Innere Medizin III am UKS – Foto – Linda Barth

Weitere Vorträge handelten von verschiedenen Behandlungsmethoden und von Prävention, also der richtigen Ernährung, Stressfaktoren usw. Auch Evelyne Schmitt von der Deutschen Herzstiftung war erneut mit einem Stand vor Ort und bot den Betroffenen, Angehörigen und interessierten Gästen umfangreiches Informationsmaterial zum aktuellen Thema der Herzwochen 2022 an.

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