Gastgeber und Gäste in der Fußgängerzone (von links): Bürgermeister Michael Forster, Hélène Lucchesi, Jérôme Auslender und der Beigeordnete Manfred Rippel. Foto: Michael Klein/Stadtverwaltung Homburg
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Als bedeutender Michelin-Standort in Deutschland wird sich die Kreis- und Universitätsstadt Homburg in Zukunft deutlich stärker in dem weltweiten, insgesamt 19 Städte in den USA, Kanada, Europa und Asien umfassenden Netzwerk der Michelin- Städte (INMC), engagieren, dem die Stadt seit 2019 angehört.

Das ist das Ergebnis eines intensiven Austausches, den Bürgermeister Michael Forster in dieser Woche mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Clermont-Ferrand, Jérôme Auslender, der als Beauftragter für internationale Beziehungen für seine Stadt auch die Aktivitäten im INMC verantwortet, und der INMC-Projektmanagerin Hélène Lucchesi führte. In Clermont-Ferrand, Standort der Michelin-Zentrale, war das Städtenetzwerk 2014 auf Initiative des dortigen Oberbürgermeisters Olivier Bianchi ins Leben gerufen worden – mit dem Ziel, über Grenzen von Städten, Ländern und Kontinenten hinweg den Austausch zu Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung zu fördern, wirtschaftliche Kräfte zu bündeln und von den Erfahrungen anderer zu lernen.

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„Das Netzwerk bietet uns deutlich bessere Möglichkeiten, internationale Beziehungen in unterschiedlichen Themenbereichen und auf unterschiedlichen Themenfeldern zu festigen. Dies ist gerade in der heutigen Zeit wichtig“, bilanziert Forster den Austausch mit den französischen Gästen, die sich am Rande des Arbeitsbesuches im „Goldenen Buch“ der Stadt eintrugen, und ergänzt: „Wir haben viele Hausaufgaben zu machen und stehen wie andere Städte auch vor der spannenden Herausforderung, die Probleme zu bewältigen, vor die uns die Zukunft stellt. Wenn wir dabei Unterstützung von anderen erhalten und wenn wir anderen unsere Hilfe anbieten können, ist dies von großem Vorteil.“

Bei dem Treffen, zu dem der Verwaltungschef vom Beigeordneten Manfred Rippel, Dr. Dieter Dorda, dem Abteilungsleiter Grünflächen und Umwelt, seinem Büroleiter Philipp Scheidweiler in dessen Funktion als Geschäftsführer der Stiftung Römermuseum Homburg-Schwarzenacker, Petra Simon von der Abteilung Denkmalpflege und Stadtgeschichte der Stadt Homburg sowie Michael Klein, dem Leiter der Stabstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, begleitet wurde, standen neben dem gegenseitigen Kennenlernen die nachhaltige und zu verstetigende Belebung des Austauschs und das Ausloten der künftigen Zusammenarbeit im Fokus.

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Konkret wurden unter anderem Themen wie der sanfte Tourismus (auch mit Blick auf das Biosphärenreservat), ein intensiver Jugendaustausch unter der Einbindung des Jugendbeirates, die mögliche Zusammenarbeit der medizinischen Fakultät („hier würden wir gerne die Tür öffnen“, Forster) mit der Universität Clermont-Ferrand im Verbund des Netzwerkes Europäischer Universitätsstädte (ENUT) oder auch Aspekte in den Themenfeldern Klimaneutralität, E-Mobilität, Start-ups und Transformation besprochen.

Tenor aller: Das Städtenetzwerk könne unabhängig von lokalen Besonderheiten Impulsgeber und eine gute Inspiration für Entscheidungsträger in allen Michelin-Städten sein. Die zentralen Themen des Netzwerks, nämlich nachhaltige Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung, würden in einer immer stärker globalisierten Welt alle angehen. Umso sinnvoller sei es deshalb nach Meinung Auslenders, untereinander Standpunkte auszuloten. Forster sagt vor diesem Hintergrund: „Insofern freue ich mich auf den künftigen Erfahrungsaustausch mit anderen Mitgliedsstädten, denn das kann auch ein Learning für Homburg bedeuten.“

Der Homburger Bürgermeister kann sich darüber hinaus auch eine Zusammenarbeit der Michelin-Städte im kulturellen Bereich vorstellen. „Idealerweise gelingt es uns in diesem Sektor ja auch, unsere Partnerstädte La Baule, Ilmenau und Albano Laziale für ein Miteinander im größeren Verbund zu begeistern“, hofft Forster. Bestes Beispiel, dass und wie dies gelingen kann, ist die Verbindung von Clermont-Ferrand zu dessen langjähriger Partnerstadt Regensburg, in der selbst kein Michelin-Werk beheimatet ist. Mitgliedsstädte in Deutschland sind neben Homburg und Regensburg außerdem Bad Kreuznach und Karlsruhe, Vertreter dieser deutschen Michelin-Städte wollen sich im Oktober in Regensburg treffen.

Die nächste Konferenz aller INMC-Partner findet nach bisherigen Treffen in Clermont-Ferrand (2017), Valladolid (Spanien, 2019) und Queretaro (Mexiko, 2022) turnusmäßig im kommenden Jahr statt, Gastgeber ist dann Anderson in South Carolina (USA). Darauf machte Auslender aufmerksam, der den Aufenthalt in Homburg nutzte, zusammen mit der INMC-Projektmanagerin Lucchesi das Michelin-Werk zu besuchen. Auf dem touristischen Programm der Beiden, die sich knapp zwei Tage in der Stadt aufhielten, hatten unter anderem eine Führung in den Schlossberg-Höhlen sowie in den Ruinen der Vauban-Festung Homburg gestanden.

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