Anzeige

HOMBURG1: Bis ein Produkt im Regal einer Apotheke steht, vergeht einige Zeit. Welchen Weg durchläuft ein Produkt denn bis dahin und wer ist alles an diesem Prozess beteiligt?

Anzeige

Giuseppe Nardi: Man muss hier unterscheiden, welche Produkte man entwickeln möchte. Arzneimittel haben eine Entwicklungszeit von mehreren Jahren, auch wegen der Zulassungen, die dafür erforderlich sind. Wenn wir aber über ein Kosmetikum nachdenken, dann ist ein Jahr die schnellste Zeit – von der Idee bis zu Umsetzung, wenn wir schon Grundrezepturen haben. Wenn wir sagen, wir machen jetzt eine neue Intensivcreme mit Rosépigmenten damit der Hautteint der Frau noch strahlender wird, dann ist ein Jahr Entwicklungszeit normal. Wenn wir aber etwas komplett Neues wie unsere pharmazeutische Hyaloron-Serie entwickeln, dann kann das schon mal gut 2 Jahre dauern, weil man durch das Testen der Rezepturen und die vielen Versuche länger braucht. Die Menschen, die darin involviert sind, sind Apotheker, die in unserer eigenen Entwicklungsabteilung beschäftigt sind, Biomediziner, Lebensmittelchemiker und Biologen. Wir kooperieren natürlich auch mit Instituten und Dermatologen um uns externes Fachwissen zu holen. Wenn wir ein Produkt herausbringen möchten, das dem Konkurrenzdruck, der heutzutage in den Apotheken enorm und allgegenwärtig ist, standhält, dann müssen wir schon die geballte Kompetenz nutzen und wollen jeden mitmachen lassen, der etwas dazu beitragen kann. Dazu nutzen wir in der Entwicklung jede Fachrichtung um das Produkt zu seinem Erfolg zu bringen.

HOMBURG1: Sie haben als Unternehmen in Homburg begonnen und sind als Weltkonzern aktuell immer noch hier. Wie stark sind ihre heimatlichen Wurzeln und was treibt sie als Unternehmen an?

Anzeige

Giuseppe Nardi: Wir sind wie viele Saarländer wirklich heimatverbunden. Prof.Dr. Theiss ist quasi am Historischen Marktplatz aufgewachsen. Ich selbst habe meine berufliche Karriere hier in Homburg begonnen. Wir fühlen uns in Homburg nicht nur als Menschen, sondern auch als Unternehmen wohl. Das liegt zum einen daran, dass wir hier in der Nähe der Universitätsklinik sind und dadurch auch international ein glaubwürdiger Standort für ein Gesundheitsunternehmen sind. Man unterschätzt oft die Wirkung solcher Soft-Wirtschaftsfaktoren. Wenn wir Besuch von weit her bekommen und sie fragen uns „Why you are in Homburg, this small town?“, dann sage ich den Menschen: Wir sind eine Kreis- und Universitätsstadt mit einem enormen historischen und kulturellen Hintergrund. Meine Botschaft ist immer, dass man Homburg niemals unterschätzen sollte. Wir haben hier alles was man zu einem guten Leben und auch dem Entwickeln eines guten Unternehmens braucht. Homburg hat außerdem eine schnelle Anbindung an alle Verkehrssysteme, egal ob über die Autobahnen oder den nah gelegenen Flughafen in Ensheim. Und – Homburg selbst hat kurze Wege. Man kann viele Dinge viel schneller klären und voranbringen. Das ist der Vorteil von kleineren Strukturen. Da wurden wir in Homburg und dem ganzen Saarland immer hervorragend betreut und fühlen uns deswegen hier sehr wohl. Wir planen auch nicht aus Homburg wegzugehen. In den letzten 20 Jahren haben wir erheblich investiert am Standort Homburg – rund 80 Millionen Euro an Produktions- und Logistikanlagen. Das wollen wir natürlich auch weiter nutzen.

Die Firmenzentrale der Dr.Theiss Naturwaren GmbH in Homburg – Foto: Dr.Theiss Naturwaren GmbH

HOMBURG1: Wir sprachen gerade über die unternehmerische Seite ihrer Homburger Wurzeln. Aber auch als Mensch selbst lieben sie Homburg, oder?

Giuseppe Nardi: Ja voll und ganz. Meine Eltern kamen in den 60er Jahren aus Italien her und ich bin im Saarland geboren und aufgewachsen – ich bin also ein saarländischer Italiener und meine Heimatverbundenheit ist hier wirklich sehr stark. Manchmal mache ich natürlich gerne einen geschäftlichen Ausflug oder fahre in eine Großstadt und genieße das in dem Moment auch. Aber ganz ehrlich – mir gefällt es einfach in Homburg total. Ich bin mit meinem Fahrrad in 5 Minuten an jedem wichtigen Punkt, der mich in der Stadt interessiert. Z.B. vom Marktplatz ins Paul-Weber-Haus bis hin zu unseren Produktionsstätten in den Rohrwiesen oder auch zum Oh!lio zum Mittagessen. Das sind alles schöne und kurze Wege und es macht mir Spaß, Homburg so intensiv zu erleben. Das hat mir schon immer sehr viel Freude bereitet.

HOMBURG1: Wie sieht denn so ein typischer Tag in ihrem Leben aus?

Giuseppe Nardi: Auch wenn ich insgesamt für über 25 Unternehmen zuständig bin, dazu Marketing und Vertrieb und natürlich immer viele Fragen zu klären sind – ich bin kein Workaholic. Ich gehöre nicht zu den Personen, die immer einen gehetzten und gestressten Eindruck machen und bei denen der Terminkalender von morgens bis abends vollgeschrieben ist. Die Arbeit, die gemacht werden muss, ist ja eine sehr stark kreative. Dazu kommen natürlich auch analytische, Steuer- oder Finanzfragen, auf dessen Gebieten ich mich auskenne. Meine Arbeit ist aber in der Hauptsache, die Kreativität mit meinen Mitarbeitern zu sammeln und zu fördern. Mein Tag beginnt immer mit lesen. Ich lese zwei verschiedene Tageszeitungen und beginne auch Zahlen zu lesen während ich meinem ersten Espresso trinke und nebenbei z.B. den Wetterbericht im Fernsehen verfolge. So bereite ich mich auf den Tag vor und formuliere gedanklich Fragen. Im Unternehmen selbst versuche ich dann möglichst viel Zeit mit möglichst vielen Mitarbeitern in Kurzkontakten zu pflegen. Ich gehe meistens durch die Büros und stehe den Menschen gerne für ihre täglichen Fragen zur Verfügung. Das ist auch oftmals ein Gespräch an der Kaffeebar. Immer da zu sein für alle Mitarbeiter hat sich als sehr effektives Instrument erwiesen. Viel effektiver als in endlosen Meetings und Sitzungen Papier und Worthülsen zu produzieren. Besser ist es direkt und konkret an den Dingen täglich zu arbeiten und auch als Ratgeber und Entscheider zur Verfügung zu stehen. Es gibt bei uns auch kaum Hierarchien. Dr.Theiss Naturwaren ist ein Unternehmen der ganz flachen Hierarchie. Ich bin der Geschäftsführer und wenn ich durchs Haus laufe, kann mich auch die Reinigungskraft ansprechen weil sie z.B. ein Problem mit dem Zeitplan oder ähnliches hat. Genau so aber auch die Dame an der Rezeption, die Marketingleiterin oder der Buchhalter – das ist für ein Familienunternehmen genau der richtige Weg. Man sollte versuchen, immer möglichst viel da zu sein und persönliche Kontakte zu pflegen. Sehr viele Unternehmer begrüßen jeden Tag die Möglichkeit in der großen weiten Welt unterwegs zu sein, das ist hier bei uns anders. Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, hier vor Ort an Problemen zu arbeiten und die Dinge hier im Haus voranzubringen. Geschäftsreisen halte ich möglichst kurz und effizient. Wenn ich reise, mache ich das natürlich zwischendurch gerne, aber ich bin eben auch verpflichtet hier in Homburg Sachen zu be- und entschleunigen. Unser Stil hier ist unkompliziert und auch von unserem Namen „Naturwaren“ abgeleitet. „Naturwaren“ steht hierbei für ganz natürlich agierende Menschen, nicht hochtrabend, sondern menschlich und gleichzeitig hochprofessionell bei der Arbeit.

Weiterlesen auf Seite 4

Anzeige

1 Kommentar

  1. Ich nutze Dr. Theiss Naturwaren Kosmetik, weil sie tierversuchsfrei ist. Meine Gelenke nach hartem joggen, schwimmen oder einer Radtour auf meinem Specialized S-works Shiv Disc Tri Bike freuen sich auf die Beinwell Salbe aus diesem Haus.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein