„Es ist schon fragwürdig genug, dass Herr Lennartz als Vorsitzender des Aufsichtsrats des Klinikums nichts von der Beschlagnahmung von Patientenakten am Uniklinikum und der Anzeige und fristlosen Kündigung wegen sexuellen Missbrauchs mitbekommen haben will. Bemerkenswert ist auch, dass es Herr Lennartz nicht für notwendig gehalten hat, den Aufsichtsrat über den Brandbrief der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und die Vorwürfe der sexuellen Belästigung an der Homburger HNO-Klinik zu informieren. Von all den Vorgängen will er auch seine Vorgesetze, die damalige Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, nicht informiert haben. Es gibt wohl keine andere Landesregierung in Deutschland, in der der Chef der Staatskanzlei der Ministerpräsidentin oder dem Ministerpräsidenten nicht über solche gravierenden Vorgänge berichten würde.

Es ist völlig unverständlich, dass der ärztliche Direktor des Uniklinikums, Wolfgang Reith, zwar bestätigt, dass im Juli 2012 im OP-Bereich der HNO-Klinik bei einem kleinen Mädchen Verletzungen im Analbereich festgestellt wurden, aber es dann dabei belässt, dass die genaue Ursache der Verletzung nicht geklärt werden konnte. Eltern müssen darauf vertrauen können, dass ihre Kinder in einer öffentlichen Klinik behütet sind. Es ist nicht hinnehmbar, dass der Klinikdirektor bis heute keine Angaben dazu machen will, wann die Eltern des Mädchens informiert wurden und wann die Polizei eingeschaltet wurde. Offensichtlich haben die Verantwortlichen immer noch nicht verstanden, dass eine Klinik Verantwortung für ihre Patienten hat und nicht nur für ihre Fallzahlen und ihr Image. Das Schweigekartell muss endlich gebrochen werden.“

 

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