v.l.n.r. Professor Dr. Matthias Glanemann, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des UKS; Dipl. Ökotrophologin Lucia Deluiz-Ecker, Ernährungsbeauftragte des Adipositaszentrums; Professor Dr. Bernhard Schick, Ärztlicher Direktor des UKS; Oberarzt Hans-Joachim Klingen, Leiter des Adipositaszentrums des UKS in Homburg Foto: Barbara Schumacher/UKS

Die Klinik für Allgemeine Chirurgie, Gefäß-, Viszeral- und Kinderchirurgie am Homburger Universitätsklinikum wurde aktuell nach eingehender Prüfung durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zum Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie zertifiziert.

„Nur 2,5% aller sogenannten Zentren für Adipositaschirurgie in Deutschland haben bisher offiziell diese bedeutende Zertifizierung der DGAV als übergeordnete Fachgesellschaft erhalten. In den zwei Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz sind wir das einzige Zentrum mit diesem Zertifikat und freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, erläutert Professor Dr. Matthias Glanemann, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des UKS in Homburg.

Um der weltweit steigenden Zahl an übergewichtigen und adipösen Patienten zu begegnen, sind spezialisierte Zentren unabdingbar. Diese stellen sowohl die konservative als auch die chirurgische Therapie auf höchstem Niveau interdisziplinär sicher. Die Weltgesundheitsorganisation errechnete für 2030 bei gleichbleibender Entwicklung, dass bis dahin über 52% der Weltbevölkerung übergewichtig oder adipös sein werden.  Umso bedeutender sind zertifizierte Kompetenzzentren für die Behandlung dieser Patienten.

Zusammen mit Oberarzt Hans-Joachim Klingen, auf welchen das Zentrum rezertifiziert wurde, ist auch die Adipositas-Selbsthilfegruppe vor gut einem Jahr ans UKS „umgezogen“. Somit  ist nach der Schließung des hervorragenden Adipositaszentrums am Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken nun die Allgemeinchirurgie am UKS in Homburg sowohl saarlandweit als auch in ganz Rheinland-Pfalz das einzige zertifizierte Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie.

Um dieses Zertifikat zu erlangen, muss sich die Klinik einer detaillierten Prüfung unterziehen, welche höchste Qualität in Organisation, Infrastruktur, Patientenmanagement, Therapie und Nachsorge sicherstellt. Im Rahmen dessen werden zudem spezielle Anforderungen an die Operateure gestellt, welche anhand ihres OP-Kataloges die chirurgische Expertise auf diesem Gebiet nachweisen und mindestens 50 adipositaschirurgische Operationen pro Jahr in diesen Zentren durchführen.

v.l.n.r. Professor Dr. Matthias Glanemann, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des UKS; Dipl. Ökotrophologin Lucia Deluiz-Ecker, Ernährungsbeauftragte des Adipositaszentrums; Professor Dr. Bernhard Schick, Ärztlicher Direktor des UKS; Oberarzt Hans-Joachim Klingen, Leiter des Adipositaszentrums des UKS in Homburg
Foto: Barbara Schumacher/UKS

Das interdisziplinäre Therapiekonzept der Homburger Chirurgen sieht eine enge Zusammenarbeit u. a. auch mit den Hausärzten, Gastroenterologen, Psychiatern und  anderen Fachdisziplinen vor. Diese sind für die Therapieplanung und die postoperative Nachsorge von höchster Wichtigkeit. Das Homburger Zentrum informiert über seine Schwerpunkte in Veranstaltungen für Patienten, schult medizinisches Fachpersonal und informiert auf nationalen sowie internationalen Kongressen über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Adipositaschirurgie.

War bisher noch ein Body-Mass-Index BMI=35 kg/qm die Grenze für die Indikationsstellung zur Adipositaschirurgie haben neueste Studien den Diabetes mellitus als Hauptindikation für bariatrische Eingriffe stärker ins Licht gerückt und gezeigt, dass eine Operation in ausgewählten Fällen auch schon bei einem BMI < 35 kg/qm sinnvoll sein kann. Homburger Forschungen auf Zell- und molekularbiologischer Ebene zu Adipositas und Diabetes mellitus Typ II sowie zur genaueren Diagnostik bei Adipositaspatienten werden demnächst starten. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Studienergebnisse in einigen Jahren dazu beitragen können, die Behandlung dieser Patienten zu verbessern.

 

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