v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Hans-Joachim Schäfers (Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie), Bernd Funk (1. Vorsitzender der Elterninitiative Herzkrankes Kind Homburg/Saar e.V.) und Univ.-Prof. Dr. Hashim Abdul-Khaliq (Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie) - Foto: Rüdiger Koop

Die Elterninitiative Herzkrankes Kind Homburg e.V. hat für die Behandlung herzkranker Kinder am Universitätsklinikum des Saarlandes drei wichtige medizinische Geräte im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro gespendet. Neben einer speziellen Herz-Lungenmaschine (ECMO) und einem Langzeit-Blutdruckmessgerät kommt nun auch eine sogenannte TEE-Sonde in besonders kleiner Form zum Einsatz. Diese Ultraschall-Minisonde für Babys und Kleinkinder wird am UKS erstmalig in Deutschland eingesetzt.

„Unser Verein hat rund 500 Mitgliedsfamilien und ist einer der größten Elternvereine im Bereich der Kinderkardiologie in Deutschland“, berichtete Bernd Funk, 1. Vorsitzender des Vereins Herzkrankes Kind Homburg/Saar e.V., bei der offiziellen Übergabe der Geräte am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Seit der Vereinsgründung 1991 hat die Elterninitiative mit mehr als drei Millionen Euro die Behandlung herzkranker Kinder unterstützt. Von der Finanzierung einer Elternwohnung am UKS über die Unterstützung durch zusätzliche Stellen bis hin zu übernommenen Anschaffungen von Geräten – die Hilfen waren und sind vielfältig.

In dieser Tradition konnten sich nun die beiden Homburger Herz-Spezialisten Univ.-Prof. Dr. Hans-Joachim Schäfers, Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie, und Univ.-Prof. Dr. Hashim Abdul-Khaliq, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, wieder einmal über eine sehr großzügige Unterstützung des Vereins freuen. Dieser finanzierte ein Langzeit-Blutdruckmessgerät, eine spezielle Herz-Lungenmaschine (ECMO) sowie eine neuartige Ultraschall-Minisonde.

„Angeborene Herzfehler sind die häufigsten Organmissbildungen bei Neugeborenen. Eines von 100 Neugeborenen kommt mit einer angeborenen Herz- oder Gefäßmissbildung auf die Welt und diese Missbildungen kommen in sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Schweregraden vor“, erklärte Kinderkardiologe Prof. Abdul-Khaliq. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass uns die Elterninitiative bei unserer Arbeit, der Behandlung herzkranker Kinder, immer wieder so toll unterstützt wie mit dieser Gerätespende“.

Bei den drei Geräten handelt es sich einmal um ein Langzeit-Blutdruckmessgerät, das zugleich die Flexibilität der Venen misst. Des Weiteren um eine ECMO, einer Abkürzung für die Fachbezeichnung „Extrakorporale Membranoxygenierung“, zu der Herz-Chirurg Prof. Schäfers erklärte: „Bei der ECMO-Einheit handelt es sich um eine spezielle Form einer Herz-Lungenmaschine, die aufgrund ihrer Größe und des Designs ideal ist für eine Unterstützung von Herz, Kreislauf und Lunge, sofern dies erforderlich ist. Sie kommt gelegentlich nach großen kinderherzchirurgischen Operationen zum Einsatz.“ Besonders stolz war Vereinsvorsitzender Funk auf die Übergabe der TEE-Sonde: „Diese Ultraschall-Minisonde für Babys und Kleinkinder ermöglicht es den Ärzten nun, während und nach der Operation am Herzen durch die Speiseröhre die OP zu beurteilen und zu kontrollieren. Gerade bei komplexen Herzfehlern ist diese ständige Kontrolle zwingend notwendig.“ Die TEE-Sonde sei nach aktuellem Informationsstand die erste ihrer Art, die in Deutschland zum Einsatz kommt.

Die Klinikdirektoren Prof. Schäfers und Prof. Abdul-Khaliq versorgen in Homburg mit ihren Kliniken herzkranke Kinder insbesondere aus dem Saarland sowie teilweise aus Rheinland-Pfalz. Aufgrund der Homburger Expertise unter anderem als EMAH-Zentrum (Versorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern – EMAH) kommen auch Kinder und junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern zur Behandlung und für Spezialoperationen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland. Erst 2016 wurde mit einer Großinvestition von 1,9 Millionen Euro, davon 1,4 Millionen Euro Landesmittel und 0,5 Millionen Euro aus UKS-Mitteln, die Versorgung der jungen Herz-Patienten durch Baumaßnahmen weiter verbessert. Für die Kinderkardiologie wurde ein Herzkatheterlabor an die Kinderklinik angebaut und für die Kinderherzchirurgie in der Kinderklinik ein Operationssaal umgebaut. Die qualitativ hochwertige kardiologische und kardiochirurgische wohnortnahe Versorgung von herzkranken Kindern wird am Standort Homburg stetig weiter verbessert.

Mit der Übernahme der Anschaffungskosten von rund 100.000 Euro für die neuen Geräte unterstützt die Elterninitiative somit ebenfalls einmal wieder diese stetige Verbesserung. Dass auch diese Spende nicht die letzte ihrer Art war, daran ließ Funk keine Zweifel. „In diesem Jahr stehen noch zwei weitere Großinvestitionen auf dem Plan“, verriet der Vorsitzende des Vereins Herzkrankes Kind Homburg e.V.

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