Eine lange Nacht lag hinter den Teilnehmern der Verhandlung
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Nein, weißer Rauch stieg am Morgen selbstverständlich nicht hoch! Und doch war die Erleichterung bei allen Beteiligten zu spüren, als sie sich vor dem Gebäude der Klinikdirektion versammelten, um die ausgehandelten Ergebnisse zu verkünden. Dem vorausgegangen war ein wahrer Verhandlungsmarathon, der das Zeitfenster komplett ausreizte.

Denn es war knapp: wenige Minuten vor Beginn des unbefristeten Streiks am Universitätsklinikum (UKS), konnte um kurz vor sechs Uhr in der Frühe eine Einigung erzielt werden. Der Streik ist damit ausgesetzt. Kern des Vertrages zur Entlastung der Pflegekräfte sind 145 zusätzliche Vollzeitstellen, davon 15 im nicht-medizinischen Bereich, die es nun zu besetzen gilt.

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Für die Station in den einzelnen Kliniken gibt es nun Sollzahlen, an denen sich die Personalstärke bemessen wird. Die gefürchtete „Nacht alleine auf der Station“ ist in fast allen Fällen abgewendet. Die Vereinbarung wird innerhalb von 18 Monaten umgesetzt, vorher gibt es jedoch schon Sofortmaßnahmen auf etwa 10 Stationen.

Ein Meilenstein, laut Aussage von Verdi bei der Verkündung der Verhandlungsergebnisse am Morgen einmalig in Deutschland, sind die sogenannten Belastungstage, welche Härten durch Belastung durch entlastende Freizeittage ausgleichen. Auch ein Konsequenzen-Management wurde eingerichtet, welches für eine nachhaltige Sicherung der Regelungen sorgt: mit der Verlegung von Patienten, kurzzeitiger Nichtbelegung von Betten oder Reduzierung von OP-Kapazitäten sollen Stationen entlastet werden.

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„20 Stunden Verhandlung liegen hinter uns. Wir haben ein Ergebnis, das gut für die Beschäftigten ist und für nachhaltige Entlastung und Attraktivität des Jobs in der Pflege und des UKS sorgt,“ sagt Frank Hutmacher, Verhandlungsführer von ver.di.  „Ich bin stolz auf alle Kämpferinnen und Kämpfer. Endlich sieht das UKS ein, dass unser Motto – Mehr von uns ist besser für alle – die Wahrheit ist,“ sagt Michael Quetting mit breitem Grinsen.

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