Luftbild: Koop (UKS)
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Am kommenden Donnerstag findet im Rahmen der Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum um 18:15 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Biochemie am UKS (Geb. 45) ein Vortrag von Prof. Dr. Marcus Höreth vom Institut für Politikwissenschaft I der TU Kaiserslautern statt. Das Thema: „Alles in guter Ordnung? Ethische Aspekte des Regierens in der komplexen Republik“

Es geht Prof. Höreth in seinem Vortrag nicht um „Tugenden“ oder generell um „ethisches Verhalten“ der PolitikerInnen in Deutschland (und in anderen Demokratien). Es geht vielmehr darum, dass ein politisches System und die mit ihm verbundene Verfassungsordnung Regeln entwickeln muss, die robust genug sind, auch „schlechte“ Entscheidungsträger, „schlechte Politik“ zu ertragen. Worum es also – auch in einer ethischen Perspektive – zentral in der Demokratie geht, sind kluge Regelsysteme, die der doch sehr ambivalenten Natur des Menschen gerecht werden können. 

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Eine – altertümlich ausgedrückt – „gute Herrschaft“ ergibt sich somit weniger aus positiven normativen Vorgaben an den Herrscher, an die Herrscherin, wie er/sie zu herrschen hat (im Zweifel halten Herrscher sich eh nicht dran), sondern eher daraus, institutionelle und prozedurale Vorkehrungen zu finden, die den Missbrauch von Herrschaft zumindest erschweren oder gar unmöglich machen. Je besser dieses keineswegs triviale, weil sehr komplexe Problem gelöst wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass gemeinwohlorientiert regiert werden kann.

Prof. Dr. Höreth studierte Politische Wissenschaft, Geschichte und Öffentliches Recht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Anschließend war er dort als Lehrbeauftragter am Seminar für Politische Wissenschaft tätig. Nach seiner Promotion arbeitete er als Pressesprecher und Lektor beim NOMOS-Verlag in Baden-Baden und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europäische Integrationsforschung in Bonn. 

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Zwischen 2004 und 2008 war Prof. Höreth Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Politische Wissenschaft der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er sich auch habilitierte. Seit September 2013 ist er Professor für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre (Politikwissenschaft I) an der TU Kaiserslautern. Seine Forschungsschwerpunkte sind Demokratietheorie, Föderalismus, Verfassungsgerichtsbarkeit und Europäische Union. Zuletzt erschienen beim Kohlhammer Verlag und der Bundeszentrale für politische Bildung: Die komplexe Republik. Staatsorganisation in Deutschland.

Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie hier. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen.

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