Eine ganz schön enge Kiste war die Partie des Spitzenreiters der RPS-Oberliga TV Homburg am Samstagabend vor 220 Zuschauern in der Robert-Bosch-Schulsporthalle gegen die HV Vallendar. Mit 24:23 (13:14) setzten sich die Homburger dank eines Schlussspurtes doch noch durch, nachdem lange Zeit die erste Saisonniederlage drohte.
,,Das war ganz schön knapp. Wir wussten um die Stärken des Gegners aus Vallendar. Am Ende behielten wir doch sehr glücklich die Punkte”, atmete Homburgs Trainer Steffen Ecker nach dem Abpfiff spürbar durch. Mit dem glücklichen Erfolg behielt sein Team den Drei- Punkte-Vorsprung auf den Zweiten Sportfreunde Budenheim. Für den Favoriten Homburg sollte dieses Spiel eine echte Herausforderung werden. Steffen Eckers Blick auf den Spieltagkader sah mehr als trübe aus.
Verletzungen und Krankheitsfälle in der vergangenen Woche dünnten sein Aufgebot massiv aus. Marvin Mebus, Lukas Glück, Patrick Bach und David Szilagyi fehlten krankheitsbedingt. Peter Gohl ist nach einer Schulterverletzung noch nicht fit für einen Einsatz. Jovan Talevski saß zwar auf der Bank, aber wegen einer Fingerverletzung, wollte ihn Ecker nur im äußersten Notfall einsetzen. ,,Das musste ich dann spielstandgemäß in den letzten fünf Minuten auch machen. Zuvor war mir ein Einsatz zu riskant”, so der Homburger Trainer.
Der musste in den 60 Minuten mit ansehen, dass Vallendar wie erwartet es dem TV Homburg nicht nur schwer machen würde, sondern auch stetig in Führung ging. Beide Mannschaften begannen wenig treffsicher dieses Spiel. 4:4 stand es nach bereits fast 12 gespielten Minuten. Jan Ole Schimmel, der diesmal fast durchspielte, und Yves Kunkel, am Ende mit acht Treffer wieder einmal bester Homburger Torjäger der Partie, sorgten für eine 7:5-Führung. Aber Vallendar kam zurück und glich durch einen Siebenmeter von Kalani Schmidt (23.) zum 9:9 aus. Die Führung wechselte bis zum Seitenwechsel. 14:13 lag Vallendar zur Halbzeit in Führung. Ein ungewöhnlicher Zwischenstand in einem RPS-Spiel des TV Homburg in dieser Saison in heimischer Halle.
Vallendar behielt die Spielkontrolle im zweiten Spielabschnitt. Dominik Stein erhöhte nach 35 Minuten auf 17:14 für den HV Vallendar. Erstmals lagen die Gäste mit drei Toren vorne. Fünf Minuten später aber hatte Richard Wilga mit seinem einzigen Treffer an diesem Abend zum 18:18 ausgeglichen. Doch die Gäste blieben am Drücker. Oliver Lohner (49.) wirft zum 22:19 für Vallendar ein. Es wurde immer enger für den TV Homburg. Dem TV Homburg drohte die erste Saisonniederlage. Yves Kunkel und Tobias Alt verkürzten auf 21:22. Lohner erhöhte auf 23:21. Nicht einmal sieben Minuten standen noch auf der Spieluhr. Knapp vier Minute vor der Schlusssirene musste Lohner für Zwei Minuten auf die Bank. Ljubomir Josic verkürzt zum 22:23 und Yves Kunkel trifft per Siebenmeter zum 23:23.
Dann kassiert der Homburger Jan-Ole Schimmel eine Zwei-Minuten Zeitstrafe. Vallendar nun in den letzten zwei Minuten sogar in Überzahl. Vallendar scheitert mit seinem Angriff. Steffen Ecker geht volles Risiko. Bringt einen sechsten Feldspieler für den nächsten Angriff. Ives Kunkel trifft zum 24:23. Aber noch waren 108 Sekunden auf der Uhr. Vallendar schaffte nicht den Ausgleich, weil sie sich zum einen einen Fangfehler leisteten und ein Stürmerfoul begingen. 43 Sekunden vor dem Spielende dann wieder Ballbesitz für den TV Homburg. Steffen Ecker nimmt eine Auszeit. Sein Team behielt den Ball in den eigenen Reihen und feierte einen mehr als wichtigen Heimsieg, der an einem ganz dünnen Faden hing.
Aufgrund des Drei-Punktevorsprungs, kann sich der TV Homburg eine Niederlage so zusagen als ,,Joker” bis zum Saisonende leisten, um dennoch an der Tabellenspitze zu bleiben. Steffen Ecker: ,,Schön, dass wir diesen Joker noch in der Hinterhand für die Restrunde haben und diesen nicht in eigener Halle am Samstag abgeben mussten.” Am kommenden Sonntag wird der TV Homburg um 18 Uhr beim TV Offenbach erwartet. Bis zu diesem Spiel hofft Ecker auf einen wesentlich stärkeres Spieltagsaufgebot, als beim schweren Heimspiel gegen die HV Vallendar.
TV Homburg: Benedikt Berz, Henning Huber – Yves Kunkel 8/4, Muhamet Durmishi 4, Ljubomir Josic 4 Richard Wilga 4, Jan-Ole Schimmel 2, Tobias Alt 1, Rebelo Nuno Magalhaes 1, Jovan Talevski, Andreas Schneider.
Zuschauer: 220
Siebenmeter: 4:5
Zeitstrafen: 2:5
Schiedsrichter: Müller/Krispenz (TG Osthofen/TSG Bretzenheim)