Frühmorgens, kurz nach halb acht, wird der Akazienweg in Homburg zum Nadelöhr. Dichtes Verkehrsaufkommen, rangierende Autos, unübersichtliche Wendemanöver – mitten in diesem täglichen Chaos versuchen Kinder, sicher zur Grundschule Sonnenfeld zu gelangen. Genau auf diese Problematik wollten Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Elternvertretern bei einer Demonstration aufmerksam machen. Mit Warnwesten und selbstgebastelten Plakaten forderten sie mehr Rücksicht und konkrete Maßnahmen für einen sicheren Schulweg.
Die Stadtspitze ließ sich nicht lange bitten: Oberbürgermeister Michael Forster und Bürgermeister Manfred Rippel waren persönlich vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Begleitet wurden sie von Mitarbeitenden des Schul- und Sportamts sowie der Tiefbauabteilung. „Der Schulweg muss sicher sein – das ist keine Frage des Wollens, sondern eine Verantwortung, die wir als Stadt sehr ernst nehmen“, betonte Forster.
Zwischen 7.30 und 8 Uhr beobachtete die Delegation das morgendliche Geschehen – und fand sich in einer Situation wieder, die viele Eltern seit Langem kritisieren: Autos, die im Halteverbot oder auf dem Gehweg stehen, hektische Wendemanöver vor der Schule, Kinder, die zwischen Fahrzeugen die Straße überqueren müssen. Zwar blieb es an diesem Tag durch die erhöhte Aufmerksamkeit vergleichsweise ruhig, doch das Grundproblem blieb sichtbar.

Foto: Linda Barth
Ein zentrales Thema, das immer wieder zur Sprache kam: das sogenannte „Elterntaxi“. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto bis direkt vor das Schultor – oft mit gutem Willen, aber schlechten Folgen. Die Verkehrsüberlastung steigt, die Übersicht sinkt, die Gefahr wächst. „Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, die sowohl die Eltern als auch die Kinder in den Mittelpunkt stellen – mit dem obersten Ziel, mehr Sicherheit zu gewährleisten“, unterstrich Forster im Gespräch mit der Elternvertretung.
Die Kinder zeigten mit Plakaten wie „Achtet auf uns!“ oder „Hier nicht parken!“ deutlich, worum es ihnen geht. Unterstützung bekamen sie von der Schulelternsprecherin Marion Hollinger, die dem Oberbürgermeister eine Unterschriftensammlung überreichte. Darin fordern zahlreiche Eltern eine Überprüfung und Neuordnung der Verkehrssituation rund um die Schule.

Foto: Linda Barth
Lösungen in Arbeit – gemeinsam mit der Stadt
Ganz neu ist das Thema für die Stadtverwaltung nicht. Bereits in der Vergangenheit wurden Maßnahmen wie das Aufstellen von Streetbuddys umgesetzt. Auch Elternlotsen engagieren sich ehrenamtlich für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Nun soll es weitere Schritte geben. In den nächsten Wochen werden mögliche Maßnahmen geprüft und mit der Schulgemeinschaft abgestimmt. „Es ist wichtig, dass sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung bewusst sind – denn es geht um die Sicherheit unserer Kinder“, fasste Forster die Eindrücke des Morgens zusammen.