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Das deutsche Krypto-Projekt IOTA gehört schon seit Längerem zu den Kryptowährungen, die unter besonderer Beachtung stehen. Dies liegt vor allem am besonderen technischen Ansatz und der Verbindung mit dem Internet of Things (IoT). Ein Blick auf die Kursentwicklung von IOTA verrät allerdings auch, dass spektakuläre Kurskapriolen wie beim Bitcoin zumindest in dieser Größenordnung bislang ausgeblieben sind. Nun plant die IOTA Stiftung jedoch, sich fest im europäischen Markt zu etablieren. Dazu gehört eine geplante Kooperation mit PayPal. Zusätzlich wurde IOTA ins Blockchain-Förderprogramm der EU, EBSI, aufgenommen. Was diese Neuigkeiten in Bezug auf das deutsche Krypto-Projekt IOTA bewirken können, wird nun genauer aufgezeigt.

Die IOTA-Stiftung mit Sitz in Berlin wurde im Jahr 2017 von der IOTA Community als Stiftung des bürgerlichen Rechts registriert. Zu diesem Zweck wurden von den Gründern 5 Prozent aller IOTA-Token gespendet, die die Basis der Stiftung bilden. Diese gilt als gemeinnützig und soll die Wissenschaft und Forschung vor allem in Bezug auf die IOTA- und die Distributed-Ledger-Technologie fördern und weiterentwickeln.

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IOTA-Token weisen eine große Besonderheit auf: Die Technologie basiert nicht auf einer Blockchain, die im Grunde eine verkettete Liste von Blöcken darstellt, sondern auf Tangles. Dieser technische Sonderweg weist den Vorteil auf, dass keine Obergrenze für den Durchsatz an Transaktionen existiert. Ein großer Kritikpunkt besteht im Coordinator, der als zentrale Vertrauensinstanz fungiert. Damit gilt das System nicht als dezentral wie viele andere Kryptowährungen. Innerhalb der IOTA-Stiftung arbeitet man allerdings bereits an der Entfernung dieses Coordinators.  

Trotzdem versteht sich IOTA generell nicht als reines digitales Zahlungsmittel, sondern als eine Art Tool, mit dem Geräte aus dem Internet der Dinge kryptofähig gemacht werden sollen.

IOTA hat Kooperation mit PayPal in Aussicht gestellt

Die Gründer von IOTA haben vor kurzem auf einer Ask Me Anything (AMA)-Veranstaltung von CoinMarketCap eine Erklärung abgegeben: Sie seien sehr optimistisch im Hinblick auf eine mögliche Integration von IOTA in PayPal. Das Finanzunternehmen hatte selbst erst kürzlich mitgeteilt, dass künftig auch Zahlungen in Kryptowährungen per PayPal möglich werden sollen. IOTA kaufen mit PayPal könnte dann ebenso möglich werden wie die Verwaltung der Krypto-Wallet und das Trading durch Inanspruchnahme der Services, die der Zahlungsdienstleister für den Kryptomarkt zur Verfügung stellt. 

Aktuell steht eine Bestätigung von PayPal noch aus. Offenbar steht man noch in gemeinsamen Gesprächen über eine entsprechende Integration. Grundsätzlich dürfte eine Kooperation zwischen IOTA und PayPal das Interesse an IOTA-Token noch einmal deutlich erhöhen. Dies wiederum könnte sich positiv auf den IOTA-Kurs auswirken, der seit einiger Zeit eher stagniert.

EU-Projekt EBSI plant mit IOTA

Eine weitere positive Nachricht für das IOTA-Universum ist die Aufnahme in die zweite Phase des Auswahl-Verfahrens für das „European Blockchain Services Infrastructure“-Förderprojekt (EBSI). Hierbei handelt es sich um ein Projekt nahezu aller EU-Staaten plus Norwegen und Großbritannien. Die Initiative verfolgt folgende recht grob umrissene Ziele: 

  • Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur rund um die Blockchain-Technologie 
  • Weiterentwicklung der Distributed-Ledger-Technologie
  • Entwicklung eines EBSI-Standards für Transaktionen über diese Technologien

Grundsätzlich geht es also um die Förderung von Innovationen im Bereich der Blockchain- und Krypto-Technologie. Auf diesem Weg soll die Möglichkeit geschaffen werden, in Zukunft die Blockchain-Technologie für verschiedenste Anwendungen in Betracht zu ziehen. Dazu gehören:

  • Logistik
  • Verifikation von Zertifikaten (zum Beispiel im Bildungsbereich)
  • Übertragung von Rechtstiteln
  • Offenlegungen von Informationen (beispielsweise bei strafrechtlich relevanten Ermittlungen)

Das Projekt ist noch in der Entwicklung, zeigt aber schon erste Fortschritte. So wurden bereits 38 Millionen Euro investiert und 25 Live Nodes fertiggestellt. 11 weitere befinden sich noch im Aufbau.

Projektphase 2A formuliert klare Ziele

IOTA hat es neben vier anderen Krypto-Projekten in die Projektphase 2A von EBSI geschafft. In der Phase 2A sind dabei vor allem folgende Ziele für IOTA vorgegeben: 

  • Bessere Skalierbarkeit: Prüfung der Umsetzbarkeit von Verfahren zur deutlich höheren Skalierbarkeit von IOTA. Dabei soll auch ein Skalierungsverfahren wie Sharding zum Einsatz kommen, mit dem über EBSI theoretisch eine exponentielle Skalierung möglich wäre. 
  • Höhere Flexibilität: Ein gewichtetes Konsensverfahren soll dafür sorgen, dass IOTA flexibel nutzbar gemacht und vertrauensabhängige sowie vertrauensunabhängige Verwendungen ermöglicht werden.
  • Compliance: IOTA-Lösungen sollen grenzübergreifend nutzbar sein und dabei alle rechtlichen Vorgaben der EU-Staaten erfüllen sowie die Governance-Strukturen von EBSI beachten.  
  • Datenschutz: Nutzung einer Identity-Lösung, die den Datenschutzrichtlinien der EU entspricht, und die in das neue EU-Framework für digitale Identität auf der EBSI eingebunden werden kann.
  • Kompatibilität: IOTA muss technische Verbindungen zu anderen Blockchain-Protokollen ermöglichen und implementieren. Dabei geht es sowohl um Protokolle innerhalb von EBSI als auch solche, die noch nicht integriert wurden. 

Vor der Projektphase 2A war IOTA eines von sieben Unternehmen, welche zu Beginn aufgenommen wurden. Nun müssen sich die fünf verbliebenen Wettbewerber in den nächsten sechs Monaten die gesteckten Ziele erfüllen. Danach soll die Europäische Kommission 3 der 5 Unternehmen für die nächste Phase auswählen, während der es final um die Erprobung der technischen Infrastruktur geht. Es bleibt also abzuwarten, ob IOTA auch die nächste Phase erfolgreich durchläuft und weiter im EBSI-Projekt der EU verbleiben kann. 

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IOTA – auf dem Weg zum Durchbruch?

IOTA wurde im Jahr 2015 ins Leben gerufen, konnte jedoch bislang kurstechnisch nicht so durchstarten wie andere Kryptowährungen. Der technische Sonderweg hat bislang dazu geführt, dass konkrete Anwendungsfälle für den Massenmarkt fehlten. Dass die IOTA Gründer aktuell in Gesprächen mit PayPal sind, um IOTA dort als Zahlungsmöglichkeit zu integrieren, ist hingegen eine gute Nachricht für die Community. Dies gilt ebenso für die Aufnahme von IOTA in die Projektphase 2A des EU-Förderprogramms EBSI. Es dürfte somit spannend werden, zu sehen, wie sich IOTA in den nächsten Monaten und Jahren entwickelt. Entsprechendes Potenzial dürfte jedoch ausreichend vorhanden sein.

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