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Aus den pandemiebedingten Einschränkungen des Schulbetriebs resultiert bei vielen Schülern ein Unterstützungs- und Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich. Zudem sind oftmals Lernrückstände aufzuarbeiten. Im Rahmen eines Aufholprogrammes des Ministeriums für Bildung und Kultur entwickeln einige Schulen deshalb verbindliche Förderangebote für ihre Schüler. Auch die Blieskasteler Grundschulen sind mit von der Partie.

Aus dem bundesweiten Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ werden für das Saarland bis Ende 2022 über elf Millionen Euro bereitgestellt. Schülerinnen und Schüler sollen hierdurch bei der Bewältigung pandemiebedingter Lernrückstände unterstützt, ihre Kernkompetenzen gefördert und die Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden, damit sie so ihren Bildungsweg trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie erfolgreich fortsetzen können. Über das Aktionsprogramm hinaus, das eng verzahnt ist mit der Langfriststrategie des Bildungsministeriums zur Bewältigung der Pandemiefolgen in der Schule, können gegebenenfalls weitere Mittel genutzt und bewährte Projekte und Kooperationen weitergeführt werden.

Eine von den Lehrkräften erstellte, auf dem jeweils fachlichen Förderbedarf sowie dem sozialen Unterstützungsbedarf basierende schulspezifische Förderskizze zur individuellen und zielorientierten Unterstützung der Schüler bildet die Grundlage für das Aktionsprogramm. Anhand dieser wird den Schulen vom Ministerium ein entsprechendes Budget zugewiesen, mit dem dann passende Förderangebote realisiert werden können, sowohl integrativer als auch unterrichtsergänzender Art. Dies kann beispielsweise die individuelle Förderung im Unterricht sein, ebenso wie die Arbeit in Kleingruppen, Lernwerkstätten oder besonderen Projekten. Ebenso möglich ist eine spezielle Begleitung von Lernenden, die durch die Pandemie unter besondere sozial-emotionale Belastungen leiden, beispielsweise durch Lernpaten oder Mentoren von externen Bildungsträgern.

In Blieskastel nehmen alle städtischen Grundschulen an dem Programm teil, teils mit Unterstützung der jeweiligen FGTS sowie – in einem Fall – mit Unterstützung durch eine externe Fachkraft. Die Schule am Würzbacher Weiher beispielsweise arbeitet mit der 3. Klasse im Rahmen eines Abenteuer- und Kooperationstrainings sowie mit einer jeweils vier Wochenstunden umfassenden Kleingruppenförderung der Klassen 1 und 2. In der Dependance Aßweiler sind die Klassen 3 und 4 im Boot, ebenfalls mit Abenteuer- und Kooperationstraining. Eine Aktionsförderung im Sport- und Schwimmunterricht mit Schwerpunkt Sport bildet bereits seit dem vergangenen Oktober den Förderkern der Grundschule an der Blies am Hauptstandort in Breitfurt sowie an der Blickweiler Dependance. In der Kirchbergschule in Lautzkirchen wurde eine Kleingruppenförderung mit jeweils fünf Förderstunden im Vormittagsbereich ins Leben gerufen, zur Kleingruppen- und Einzelförderung stehen weitere vier Förderstunden in deren Dependance Blieskastel-Mitte am Schlossberg auf dem Programm.

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„Schon aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen bei einem Großteil der Schülerinnen und Schülern finde ich es sehr begrüßenswert, dass Bund und Länder gemeinsam daran arbeiten, die hieraus resultierenden Lernrückstände durch Programme und Förderangebote aufzuarbeiten, so Bürgermeister Bernd Hertzler. „Wir müssen alles tun, um die sozialen Kompetenzen unserer Kinder und Jugendlichen zu stärken und sie bei der Bewältigung der pandemischen Folgen zu begleiten und zu unterstützen. Insofern ist es eine wichtige Ergänzung unseres städtischen Aufholprogrammes, mit dem wir den Reparatur-und Investitionsstau an unseren Grundschulen auflösen wollen”, ergänzt der für die Grundschulen zuständige Beigeordnete Guido Freidinger. Beide zeigen sich über die Maßnahme und finanzielle Unterstützung des Bildungsministeriums sehr erfreut. “Der Bund schafft über das bundesweite Aktionsprogramm finanzielle Mittel, die Länder indessen schaffen die erforderlichen Strukturen, da Schule und Bildung in Deutschland klar in ihren Aufgabenbereich fallen. Daher gilt der saarländischen Bildungsministerin, Christine Steichert-Clivot unser ausdrücklicher Dank”.

Bei einem Besuch in der Grundschule in Blickweiler konnten sich beide von der Qualität und der Sinnhaftigkeit der Zusatzangebote überzeugen. Die Projektleiterin Beate Bastian, eine ausgebildete Lehrerin, die zugleich aktiv ist im Jugendsport des TV Blickweiler, erläuterte ihr Konzept. “Durch dieses Programm kann dem weit verbreiteten Bewegungsmangel entgegengewirkt, soziale Kompetenzen gestärkt und überdies Sportunterricht auch bei krankheitsbedingten Personalengpässen gewährleistet werden. Mein Ziel ist es zudem, Kinder zu motivieren, auch im Nachmittagsbereich Sport zu treiben”, so die erfahrene Pädagogin. “Und wieviel Spaß und Freude die Kinder selbst bei diesem Sofortprogramm haben, kann man nicht zuletzt an ihrer begeisterten Mitarbeit erkennen”, so auch die Klassenlehrerin der Klasse 2.2 der Blickweiler Dependance der Grundschule an der Blies, Nadine Yazdi.

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