Anzeige

Er war über viele Jahre hinweg ein zuverlässiger Wegbegleiter der Siebenpfeiffer-Stiftung, vor allem wenn es um seinen Vorfahren Johann Georg August Wirth (1798-1848) ging: Jetzt ist Christof Müller-Wirth am 12. März im 92. Lebensjahr verstorben.

Der Karlsruher Verleger und Journalist begleitete die Arbeit der Stiftung seit deren Gründung Ende der 1980er-Jahre und war steter Gast bei Preisverleihungen, Festbanketten und anderen Aktivitäten.

Anzeige

Auf seine Initiative hin beauftragte die Siebenpfeiffer-Stiftung den Schriftsteller Michail Krausnick, einen Roman über seinen streitbaren Ahnen zu verfassen. Dieser hatte sich 1831 in Homburg niedergelassen, um die „Deutsche Tribüne“ herauszugeben, die wichtigste Zeitung im „Vormärz“. Die speziell an jugendliche Leser adressierte Biographie erschien 1997 im Quadriga-Verlag Berlin. 2011 folgte eine Neuauflage als Taschenbuch. Christof Müller-Wirth hatte auch die Promotion der Münchener Historikerin Elisabeth Hüls über Leben und Wirkung seines Ururgroßvaters angeregt, die 2004 veröffentlicht wurde. 2004 gab er, zusammen mit dem Münchener Historiker Prof. Wolfram Siemann die „Deutsche Tribüne“ im kompletten Wortlaut und heutiger Schrift samt zugehörigem Kommentar dreibändig neu heraus. Einige Exponate in der Dauerausstellung auf dem Hambacher Schloss stammen aus seinem Familienbesitz. Die Original-Druckerpresse von 1832 ist bis heute im Foyer des Homburger Siebenpfeiffer-Hauses zu sehen.

Die Stadt Homburg hatte Müller-Wirth 2014 mit der „Wirth-Medaille“ ausgezeichnet – es war die erste Vergabe dieser Ehrung überhaupt. Über zehn Jahre hinweg, von 1994 bis 2004 hatte er sich auch als ehrenamtlicher Geschäftsführer des von ihm gegründeten Fördervereins „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“ in Rastatt ehrenamtlich engagiert.

Anzeige

„Wir verlieren mit Christof Müller-Wirth einen treuen Impuls- und Ideengeber, der unsere Arbeit stets konstruktiv begleitet hat. Dabei scheute er, wenn es ihm notwendig schien, auch vor kritischen Worten nicht zurück. Es ging ihm aber wohlgemerkt immer um die Sache, nämlich das Lebenswerk seines Vorfahrens und dessen Bedeutung für die demokratische Entwicklung in der Gegenwart“, betont Landrat Dr. Theophil Gallo, Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung, die lange und intensive Zusammenarbeit.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein