Wie kann es in einem Rechtsstaat sein, dass eine einzelne Person in einem Homburger Stadtteil, mehr Gehör und Recht erhält, wie eine Dorfgemeinschaft und einige hunderte Besucher bei einer musikalisch-kulturellen Veranstaltung? Diese einfache Frage stellen sich seit geraumer Zeit viele Bürger. Es geht um den Rechtsstreit zwischen einer einzelnen Person, die in Homburg-Beeden wohnt und dem Sportverein SV Beeden. Sie sorgte per Gerichtsbeschluss, durch einen Eilantrag dafür, dass die Veranstaltung eingestellt werden musste. Nach ihrer Meinung sei die Livemusik viel zu laut und störe sie.
So passiert in Homburg-Beeden, mit der Veranstaltungsreihe „Live am Biotop“ beim SV Beeden. Der rührige Verein veranstaltet schon über mehrere Jahre, im Biergarten, in den Sommermonaten, früher am Freitagabend, jetzt am Samstagabend Livemusik, ohne Eintritt. Für alle, die gerne draußen sitzen, spielen einheimische Musiker und Bands im Biergarten beim SV Beeden. An diesen Abenden gab es bis jetzt noch nie irgendwelche Vorkommnisse, oder Streit, denn die Leute, die nach Beeden kommen, möchten, genau wie beim Homburger Musiksommer auf dem Marktplatz, die gute Musik und die nette Atmosphäre zum Wochenende genießen.
Ein Gast war Björn Maas, Beeder Bürger und Mitglied beim SV Beeden. Er wohnt, genau wie seine Eltern, in unmittelbarer Nähe zum Sportheim, ist in der Ecke aufgewachsen und versteht die Einwände der Klägerin, es sei zu laut, überhaupt nicht. Denn so Herr Maas, „als die betreffende Person nach Beeden zog, gab es den Sportplatz mit dem Sportheim schon lange, von daher wusste sie, was vor allem am Wochenende auf sie zukommt“. Um zu zeigen, dass es ihm nicht egal ist, was in seinem Heimatort passiert, startet er letzten Oktober eine Online-Unterschriften-Aktion für den Erhalt der Veranstaltungsreihe „Rettet Live am Biotop Beeden“. Viele Bürger identifizierten sich mit der Aktion durch ihre Unterschrift und so kamen 1170 Unterschriften zusammen. Diese Petition übergab Björn Maas vor wenigen Tagen Bürgermeister Michael Forster vor dem Homburger Rathaus, der sich für seine Aktion bei Herrn Maas bedankte. Bürgermeister Forster, in Begleitung des ersten Beigeordneten Manfred Rippel, begrüßte zuvor den Initiator und die kleine Gruppe Unterstützer. Björn Maas erklärte daraufhin sein Anliegen und wieso und warum er die Unterschriftenaktion für den Erhalt der Musikreihe gemacht hat.
Bürgermeister Forster und der Beigeordnete Rippel versicherten Herrn Maas, sowie den Anwesenden, dass sie Live am Biotop sehr gut finden und sie sich freuten, wenn es weiter ginge. “Doch das liegt nicht mehr an uns, denn es wird alles von Saarbrücken aus gesteuert.” Danach gab es ein hin und her und die Stimmen wurden etwas lauter. Dennoch sagten die Beeder Ortsvertrauensfrau Katrin Lauer, die immer hinter Live am Biotop steht, der Ehrenvorsitzende des SV Beeden Gerhard Wagner und Stadtratsmitglied Winfried Anslinger ihre Meinung zum Verhalten der Stadt Homburg. Auch der erste Vorsitzende vom SV Beeden, Achim Müller, der auch Bediensteter der Stadt Homburg ist und daher zwischen den Stühlen sitzt, meldete sich zu Wort. Obwohl er die Übergabe der Petition nur als Gast verfolgen wollte, meinte er: „Wir hatten als Verein nur die Genehmigung zur Bewirtung im Biergarten und deshalb wurde uns die Livemusik im Biergarten untersagt. Wir müssen als Erstes ein Lärmgutachten erstellen lassen und dann weiter sehen“.
Der betreffenden Anwohnerin wurde auch schon ein „Runder Tisch“ zur Aussprache angeboten und Katrin Lauer besuchte sie persönlich, doch die Klägerin ist zu keinem Gespräch bereit. Frau Lauer meinte weiter, dass es heute eigentlich um die Petition, die Livemusik zu retten, geht. Bürgermeister Forster versicherte noch einmal, dass man sich mit dem Verein für eine Lösung einsetzt und die Musikreihe in dem Rahmen unterstützt, damit sich kein Nachbar über die Lautstärke beschweren kann.