Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die Stadt- und Landkreise zeigt, wie sich die im ersten Halbjahr 2022 erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen deutschlandweit verteilen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2022 knapp 186.000 Wohnungen genehmigt.

Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die Stadt- und Landkreise zeigt, wie sich die im ersten Halbjahr 2022 erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen deutschlandweit verteilen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2022 knapp 186.000 Wohnungen genehmigt.

In den kreisfreien Großstädten genehmigten die Bauämter 49.900 Wohnungen – das entspricht einem leichten Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu einem Schwerpunkt der Bautätigkeit entwickeln sich zunehmend ländliche Räume im Umfeld der wachstumsstarken Metropolen. Im Vergleich aller kreisfreien Städte und Landkreise genehmigten die Bauämter die meisten Wohnungen in Berlin (8.300 Wohnungen), München (4.700) und Hamburg (3.900), danach folgen die Region Hannover (2.500) sowie die Städte Nürnberg (2.500) und Köln (1.900).

Grafik: BBSR

Die höchsten einwohnerbezogenen Werte erzielten die Kreise Dahme-Spreewald (83 genehmigte Wohnungen je 10.000 Einwohner) und Havelland (61) im Berliner Umland, es folgen die bayerischen Landkreise Kehlheim (61), Deggendorf (59), Dingolfing-Landau (58) sowie die kreisfreie Stadt Straubing (60). „Zahlreiche ländlich geprägte Kreise im Umfeld der wachstumsstarken Metropolen verzeichneten einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Sie sind für Bauwillige attraktiv, weil hier mehr Bauland kurzfristig mobilisierbar ist und die Grundstückspreise niedriger als in den Großstädten sind“, sagt BBSR-Wohnungsmarktexperte Alexander Schürt. „Formen der mobilen Arbeit eröffnen zudem neue Möglichkeiten bei der Wahl des Wohnortes. Auch touristisch attraktive Gegenden an Nord- und Ostsee sowie Gebiete an der Grenze zu den Benelux-Staaten heben sich mit hohen einwohnerbezogenen Werten ab“, so Schürt.

Geschosswohnungsbau dominiert

Der Anteil des Geschosswohnungsbaus an allen genehmigten Wohnungen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht – auf 64 Prozent im ersten Halbjahr 2022 (102.800 Wohnungen, inkl. Wohnheime). In den kreisfreien Großstädten betrug der Anteil gar 88 Prozent. Auch in den ländlichen Kreisen ist der Anteil der genehmigten Geschosswohnungen gewachsen – auf zuletzt 50 Prozent der Genehmigungen in Wohngebäuden. Während bei den genehmigten Wohnungen der Geschosswohnungsbau dominiert, überwiegt bei den Gebäuden weiterhin mit Abstand das Einfamilienhaus – 69 Prozent der genehmigten Wohngebäude waren Einfamilienhäuser, gefolgt von Mehrfamilienhäusern (17 Prozent) und Zweifamilienhäusern (14 Prozent).

Grafik: BBSR

Die Daten der Baugenehmigungen stammen aus der Bautätigkeitsstatistik des Bundes und der Länder. Diese Statistik erfasst Baugenehmigungen, Baufertigstellungen, Bauüberhänge und Abgänge von Gebäuden. Die Erhebung der Daten erfolgt zunächst innerhalb der Länder und wird anschließend beim Statistischen Bundesamt zusammengestellt. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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