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Bei der Entscheidung für eine Ausbildung spielen neben den persönlichen Fähigkeiten und künftigen Karriereperspektiven auch die Verdienstmöglichkeiten im Lehrberuf eine Rolle. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verdienten Auszubildende in Deutschland 2022 im Erhebungsmonat April über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt 1 057 Euro brutto im Monat (ohne Sonderzahlungen).

Bei Frauen lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in der Ausbildung mit 1 101 Euro etwas höher als bei Männern (1 022 Euro). Seit 2020 gilt für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in Unternehmen ohne Tarifvertrag eine Mindestausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. Auszubildende, die ihre Ausbildung im Jahr 2022 begonnen haben, erhielten im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von mindestens 585 Euro brutto im Monat. Bei Ausbildungsbeginn im Jahr 2023 sind es monatlich mindestens 620 Euro brutto.

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Wie viel Auszubildende verdienen, hängt auch vom Beruf ab, den sie erlernen. Überdurchschnittlich viel verdienten im Jahr 2022 Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen. Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1 139 Euro brutto. Ausbildungen in Luft- und Schifffahrtberufen, wie etwa zur Fluglotsin und zum Fluglotsen oder zur Schiffbauerin und zum Schiffbauer, wurden mit 1 054 bzw. 1 051 Euro brutto im Monat ebenfalls hoch vergütet. Im Handwerk verdienten Auszubildende im Durchschnitt 901 Euro brutto im Monat. Die geringste Vergütung erhielten im Jahr 2022 Auszubildende in Künstlerberufen: Auszubildende in Bereichen wie beispielsweise Musik, Fotografie oder Grafikdesign hatten einen monatlichen Bruttoverdienst von durchschnittlich 783 Euro.

Der Verdienst von Auszubildenden steigt zudem mit der Größe des Ausbildungsunternehmens: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten zahlten ihren Auszubildenden 2022 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 828 Euro. Auszubildende in Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten verdienten 944 Euro brutto im Monat. In Unternehmen mit 1 000 oder mehr Beschäftigten erhielten Auszubildende im Schnitt 1 253 Euro brutto im Monat.

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Viele Auszubildende wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern. Finanzielle Gründe dürften bei dieser Entscheidung auch eine Rolle spielen. Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 lebten gut zwei Drittel (67 %) der rund 1,5 Millionen Auszubildenden, die eine Ausbildungsvergütung erhielten, hierzulande noch im Elternhaus.

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: Knapp drei Viertel (73 %) der männlichen Auszubildenden wohnten während ihrer Ausbildungszeit noch im elterlichen Haushalt, bei den weiblichen Auszubildenden waren es 59 %. Ein Fünftel (20 %) der Auszubildenden lebten als Alleinstehende entweder allein oder mit anderen Personen in einem Haushalt, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft. Weitere 8 % teilten sich den Haushalt mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin. 5 % der Auszubildenden waren bereits selbst Eltern und lebten mit ihrer Familie zusammen.

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