Foto: Rosemarie Kappler
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Vor zehn Jahren hat das Bundesverkehrsministerium dem Bau einer Autobahnanschlussstelle Homburg-Ost grundsätzlich zugestimmt. Im Laufe der zehn Jahre hat es viele Diskussionen um die Variantenwahl gegeben, die seit Juli des Jahres mit der Entscheidung des Homburger Stadtrates nun erst einmal feststeht.

Eine Entscheidung, die aus Bexbacher Sicht viel zu spät getroffen wurde, denn Verwaltung und politische Gremien waren stets der Auffassung, dass die Anbindung Homburg-Ost vor dem Bau des Dritten Ohres bei Kleinottweiler kommen müsse. Die Bürgerinitiative Kleinottweiler hatte als erstes darauf hingewiesen, Ortsrat Kleinottweiler und Stadtrat Bexbach hatten Resolutionen verfasst, die Stadtverwaltung vertrat die gleiche Position, weil sie für Kleinottweiler ohne vorherige Ost-Anbindung eine stärkere Verkehrsbelastung befürchtete.

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Bexbach ist mit dieser Wunschvorstellung gescheitert. Die Vorzeichen haben sich verkehrt. Die Anbindung Bexbach mit Drittem Ohr macht täglich Fortschritte, während im laufenden Winter erst die Vermessungsarbeiten an der L 116 beginnen, dort, wo die A6 über zwei Kreisel im Bereich des SV Reiskirchen angebunden werden soll.

Im Juli hatte sich Homburgs Bürgermeister Michael Forster zwar zuversichtlich gezeigt, dass eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden noch im nun laufenden Herbst erfolgen könne, doch war er damals bereits realistisch genug um festzuhalten: „Wenn das Dritte Ohr fertig ist, dann ist Ost noch lange nicht fertig.“ Die Bürgerinitiative Kleinottweiler wollte es in den vergangenen Wochen nun konkreter wissen. Werner Langefeld hatte sich zweimal schriftlich an das saarländische Verkehrsministerium gewandt.

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Was Langefeld und seine Mitstreiter zum einen umtrieb war der Umstand, dass zum 1. Januar 2021 die neue Autobahn GmbH des Bundes alle Bundesautobahnprojekte, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden und realisierbar sind, übernehmen und weiterführen wird. Ist die von der Bürgerinitiative so lange erhoffte Anbindung Ost diesem Bereich zuzuordnen oder fällt sie gar hinten runter? Langefeld wurde von der zuständigen Abteilungsleiterin im saarländischen Verkehrsministerium, Astrid Klug, umgehend beruhigt: „Ich versichere Ihnen, der Landesbetrieb für Straßenbau wird die Entwurfsplanung bis zum 31. Dezember 2020 derart vorantreiben, dass eine reibungsfreie Weiterführung durch die Autobahn GmbH des Bundes gewährleistet wird.“ Der Stadtrat Homburg habe mit seiner Entscheidung die Weichen dafür gestellt, dass die Vorzugsvariante des Bundes in die nächste fortgeschrittene Planungsphase, die sogenannte Entwurfsplanung, möglich werde.

Im Oktober klärte Klug die Bürgerinitiative über die konkreteren Schritte auf. Zurzeit laufe das Vergabeverfahren für die erforderlichen Vermessungsarbeiten zur topographischen Bestandserfassung des Baufeldes: „Diese werden über Winter in der vergetationsarmen Zeit durchgeführt und bis Frühjahr/Sommer 2021 aufbereitet.“ Auf der Basis dieser Daten könne detailliert der technische Straßenentwurf erstellt werden. Dieser beinhalte auch die Entwässerungsplanung, detaillierte Aussagen zu Lärm sowie dem Eingriff in Natur und Landschaft. „Für dessen Erstellung ist ein Zeitbedarf von circa eineinhalb Jahren erforderlich“, schreibt Klug der Bürgerinitiative. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden könne allerdings parallel durchgeführt werden, so dass im Planungsprozess keine Verzögerungen entstehen würden. Zur Klärung des Ablaufs dieser Beteiligung befinde sich die Stadt Homburg noch in der Abstimmung mit dem LfS.

Zusammenfassend und basierend auf diesen Aussagen bleibt festzustellen: Die Planungen für die Anbindung Homburg-Ost dauern mindestens bis 2023. Dabei bleibt abzuwarten in welchem Umfang Einwände im Rahmen der Beteiligung berücksichtigt werden müssen.

 

 

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